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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0326
310 Zeitschrift für Parapj>ychoiogie. 5. Heft. (Mai 1927.)

vertag) aus der Seherin angeführte Fall eines Spuk^ in dem schleichen Schloß
Slavensik (berichtet von Hofrat Hahn) zur Vnerkenming <ler spiritistischen
Hypothese, also der Annahme eines wirklichen Hereinragens der Geister \eist
orbener, obwohl ein individuelles Fortleben seiner pantheislischen Theorie
eigentlich völlig widersprach. Am Schluß seinen Versuchs über Geislersehen
erklärt er sich eben wegen dieses an Kerner in der Seherin von Prevoi\st berichteten
Falles, wenn auch vorsichtig, so doch ganz ehrlich und bestimmt lui
die Möglichkeit, ja die Wirklichkeit eines If<*reinragens jenseiliger VWen, für
die doch in seiner a priori znrechl gemachten Theorie gar kein Platz vorhanden
war. (Siehe Arthur Schopenhauers sämtliche Werke in sechs Bänden. Herausgegeben
von E. Grisebach. Bd. I\ , S. 3'j5—3'|t), Leipzig, Reclaui.)

Wir l>esitzen aus heuliger Zeit wohl kein1 m) merkw ür ligen Fälle spiii
tistischer Art mehr, wie die in den beiden genannten Kernerachen Werken angeführten
. Du Prel nennt Frau Hauffe in der überaus lesenswerten Einleihmu
zu seiner Ausgabe „Die Seherin \on Pi^or-l". di'j merkwürdigste aller Som
nambulen, über welche Monog»aphieen erschienen sind. ^.JDie Seherin von
Prevorsl." Reclam, Leipzig, S. n.) Noch nicht entfernt hat der heutige
wissenschaftliche Okkultismus die in d^n Kernerschen Schriften gegebenen Tatsachen
kritisch verwertet und gewüHigt. Jeder Aninii^mus sfür/l, wie ich
glaube, diesen Tatsachen gegenüber, an deren wenigstens subjektiven Eehtheil
selbst ein Strauß nicht zweifelte, in sich zusammen.

Es ist das große Verdienst \on Laudert, uns durch seine Verkürzung d*»*
Kernerschen Toxica die Seherin \on Pre>orst erst eigentlich zugänglich gemacht
/u haben.

Kleine Mitteilungen.

Ein magisches Phänomen auf Aegina? In letzter Zeit ist in unserer Zeitschrift
öfters von leuchtenden Kugeln die Rede gewesen, die in einiger Entfernung von
dem Beobachter erschienen und ebenso rätselhaft verschwanden wie sie gekommen
waren. Einen interessanten Beitrag liefert zu dieser Frage das Buch von Dr. Spunda:
Griechische Reise (Deutsche Buchgemeinschaft Berlin), auf das ich durch einen
Artikel in der Zeitschrift „Hain der Isis" (herausgegeben von Dr. Birven) hingewiesen
wurde. Spunda machte mit seiner Gattin und Theodor Däubler auf der
bei Athen gelegenen Insel Aegina einen Beschwörungsversuch, um zu erforschen,
ob in dem dortigen Tempel der Aphaia gewisse fluidale Strahlungen von früher
"noch wirksam seien. Der Versuch mißlang, obgleich Spunda früher an derselben
Stelle einen ähnlichen mit Erfolg gemacht hatte, aber es zeigte sich dabei jenes
Phänomen der leuchtenden Kugel, das durchaus an die frühereu Berichte in der
„Zeitschrift für Parapsychologie'* erinnert.

Spunda schildert wie sie nach einigen Irrfahrten auf der erwähnten Insel
ankommen und sich von den dortigen Einwohnern nach den Ruinen des Tempels
führen lassen; sie uberzeugen sich davon, daß ein Wächter nicht zugegen ist.
Zwei Minuten nach Beginn der Zeremonie, die beim Anbruch der Dunkelheit
vorgenommen wird, wurde Daubler unruhig und sagte: „Wir müssen aufhören.
Sehen Sie das Licht? Vielleicht ist es der Phylax, der kommt." In der Tat sieht
auch Spunda, wie eine große, helle Lichtkugel hoch über den Kiefern des Abhangs
immer näher zu ihnen heranschwebt. Da alle drei die gleiche Wahrnehmung
hatten, war eine Sinnestäuschung nicht wahrscheinlich. Sie hatten vielmehr den
Eindruck, daß Gefahr drohe und traten aus dem Kreis heraus — der rätselhafte
Lichtschein war verschwunden, und die drei gingen an ihren Lagerplatz zurück,
wo sie ohne Störung die Nacht bis zum Morgen zubrachten.

Das Licht des Wächters konnte die Erscheinung nach dem Verfasser nicht
gewesen sein, da er selbst hätte erscheinen müssen und das Licht dazu viel zu
hoch war, ein Luftschiff hätte man hören müssen. Es blieb also die Vermutung,


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