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daß Räuber die Ursache dieses Phänomens gewesen waren, aber es war dann
nicht recht zu erklären, inwiefern das Licht über dem Abhang in dem Augenblick
erlosch, als die drei aus dem Kreis traten; auch die Entstehung über dem Erdboden
schien dem zu widersprechen. Die Bemerkung, daß es neben ihnen und über
ihnen geraschelt hätte, ohne daß trotz anstrengenden Wachens etwas Verdächtiges
in dieser Nacht zu bemerken war, könnte durch das Aufflattern von Nachtvögeln
erklärt werden, die durch die Fremden gestört worden waren.
Jedenfalls steht nach den bisherigen Berichten fest, daß solche Erscheinungen
an den verschiedensten Teilen der Erde beobachtet worden sind. Was ihnen zugrunde
liegt, muß, sofern hierfür überhaupt eine Erklärung möglich ist, die Zukunft
lehren. H. H ä n i g.
Berichtigung. Im April-Heft, S. 248, gibt unser Mitarbeiter Kindborg eine
Aeußerung eines Breslauer Schriftstellers Krause wieder, der zufolge die Brüder
Schneider aus dem böhmischen Braunau stammten. Diese Annahme trifft nicht zu,
die Heimat dieser berühmten Medien, der Söhne des Buchdruckers Schneider, ist
Braunau in Oesterreich. Diese Stadt liegt am Inn, dicht an der bayrischen
Grenze.
Erklärung. Verschiedentlich ist in der Tagespresse von einer „Erklärung"
meinerseits die Rede gewesen, dahingehend, daß ich im Fall Zugun von Dr. Rosenbusch
abgerückt sei oder ihn gar desa\ ouierte. Das beruht auf einem Irrtum. Um
weiteren Mißveiständnissen die Spitze abzubrechen, möchte ich hiermit erklären,
daß ich mit dem Tatsacheninhalt des Aufsatzes von Dr. Rosenbusch im „Berliner
Tageblatt" vom 20. 2. 1927 durchaus einig gehe. Im übrigen habe ich meine Stellungnahme
zum Fall Zugun bereits in der „Kölnischen Zeitung" vom 6. 3. 1927
eindeutig zum Ausdruck gebrüht. GrafCarl v. Klinckowstroem.
Deutsche Fachzeitschriften.
Zeitschrift für kritischen Okkultismus und Grenzfragen des Seelenlebens.
II. Band, 1. Heft. In einem Aufsatz: „Hellseher oder Taschenspieler" berichtet
Dr. med. Auerbach über höchst fragwürdige Veranstaltungen mit einem „Hellseher
", von dem es zum Schluß heißt, es sei nicht ausgeschlossen, daß es sich um
eine Kombination von Hysteriker und Taschenspieler handelt. Zweifellos verwendete
man viel Zeit und Mühe an einen Betrüger, da „die angeblichen Krämpfe
willkürlich gemacht waren". Ueber *Neue Strahlen des menschlichen Organismus
" bedeutet Oberstudienrat Wendler, Erlangen, und liefert im wesentlichen eine
au«iuhrliche Besprechung der unseren Lesern bekannten Arbeit des verstorbenen
Sidney Alrutz aus der Sammlung Kronfeld (Püttmann, Stuttgart). „Warum betreibt
unsere Zeit Astrologie?'* beantworter Oscar A. H. Schmitz, und eine weitere
astrologische Studie: „Gemeingefährliche Mysterien!" liefert Walter Stach; In „Ein
paar Bemerkungen /um Siebenmännerbuch4' antwortet Graf Klinckowstroem auf
Vo!würfe, die \on Tischner, Kröner, Gruber und Walter erhoben worden sind.
F* rner kämpft „Uni den physikalischen Mediumismus" (besser hieße es „Gegen
den ...") Dr. med. Rosenbusch, auf dessen sogar mit Photographien belegte Gegen-
U runde gegen Oesterreich, Crawford, Ochorowicz, einzugehen wir uns besser ersparen
können.
II. Band, 2. Heft. „Rund um Nostradarnus" führt uns Graf Klinckowstroem,
der auch in seinen „Bekenntnissen" seinen okkultistischen Lebenslauf mitteilt.
Dem Herausgeber Dr. Bärwald hat natürlich Kralls „Kampf gegen die Flüstertheorie
" (siehe unsere Zeitschrift Juni'Juli 1926) nicht gefallen, weshalb er unter
obigem Titel Kralls tiefgründige und nicht leicht erschütterbare Untersuchungen
einer Kritik unterzieht. Krall wird nicht geglaubt haben, so leicht den Thron der
Hanstn-Lehmannschen Flüstertheorie stürzen zu können, aber er wird es vermutlich
bedauern, daß Bärwald auch hier wieder mit dem „Mädchen für alles",
nämlich „der fast unbegrenzbaren Hyperästhesie des Unbewußten" kommt B.
meint, Kralls ganze Beweisführung schieße daneben, sein Einwurf gegen Hansen
beruhe auf ganz unmöglichen Voraussetzungen usw. Ich glaube, Krall wird die
Wirkung seiner fleißigen Arbeit, die auch B, „zweifellos verdienstlich" nennt, ab-
w arten können. „Kritische Notizen", wie es sich für einen „kritischen Okkultisten"
/;emt, liefert Graf Solovoxo, Brüssel, über die Dunravenschen Sitzungen mit
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