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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0332
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Seite 311 -345) betrifft eine Kranke, die sich fortgesetzt umzubringen suchte, weil
sie meinte, selbst 500 Personen getötet zu haben. Sie verbrachte als unheilbar
krank 3 Jahre strengstens bewacht in einem Sanatorium. Schließlich gelang es,
durch Frau Wicklands Medialität, die Kranke von einem angeblichen Geist zu befreien
, der seine Braut und dann sich selbst erschossen haben wollte; seitdem irrte
er vor der Polizei fliehend und sieb seines Todes nicht bewußt umher und versuchte
offenbar — seelisch sich mit verschiedenen Sensitiven identifizierend , sich in diesen
zu töten, was die Selbstmordmanie der Kranken erklären würde. Kur/ nach
der Sitzung, in der ber Geist über seine Lage belehrt werden konnte, wurde die
Kranke als geheilt zu den Ihrigen entlassen, wo sie dann in völlig normaler Weu>e
ihren Beschäftigungen nachgehen konnte. Im zweiten Fall handelt es sich um eine
Dame, die sich vor kurzem mit einem Witwer verlobt hatte, mit dessen verstorbener
Frau sie befreundet war. Bald zeigten sich An/eichen einer geistigen Störung, indem
sie versicherte, sie wolle lieber sterben als d^n Mann heiraten, den sie kuiz zuvor
sehr geliebt hatte. Frau Wickland sah in der Nähe der Kranken einen Geist, dessen
Beschreibung der ersten Frau des Bräutigams entsprach. Die Behandlung war sehr
schwierig wegen der fortgesetzten Anfälle der Kranken. Eines Nachts jedoch fiel
Frau Wickland in ihrem Schlafzimmer (nicht in Gegenwart der Kranken) in Trance
und da erklärte die verstorbene Frau des Bräutigams der Kranken, sie werde lieber
die Braut töten oder ins Irrenhaus bringen als die neue Ehe erlauben. In langem
Gespräch gelang es Wickland, den Geist auf bessere Gedanken zu bringen und ihm
das Versprechen abzuringen, von seinem Opfer abzulassen. Am andern Morgen
war die Kranke von ihrer Psychose geheilt; nach wenigen Tagen wurde *ie entlassen
und heiratete den Mann, den sie so verabscheut hatte. Der dritte Fall betrifft
einen vornehmen Geschäftsmann aus Chicago, der piötzlich seiner Familie erklärt,
er müsse sie verlassen, um in einer viel vornehmeren Umgebung zu leben; tatsächlich
begab er sich in ein kleines Zimmer im übelsten Stadtviertel. Wickland, der den
Herrn nicht kannte, Wirde von einer Verwandten gebeten, den Fall durch sein
Medium zu untersuchen. In einer Sitzung, die Wickland allein mit seiner Frau abhielt
, sprach durch diese ein Geist, der behauptete, des Kranken erste Frau gewesen
zu sein, die ihn verlassen und eben in jenem übelbeleumundeten Viertel weiter
gelebt habe. Nach lastervollstem Leben habe sie sich selbst getötet und sei in
das Haus ihres einstigen Gatten zurückgekehrt, wo sein offenkundiges Glück sie bewogen
habe, zu versuchen, ihn gleichfalls in das von ihr bewohnte verruxene Stadtviertel
zu treiben. Schließlich gelang es Wickland sie zur Aufgabe ihrer Verfolgung
zu bringen. Als er kurz darauf die Verwandte des Kranken wiedersah, berichtete
er ihr das Ergebnis der Sitzung; alle Angaben des Geistes wurden bestätigt, auch
erfuhr Wickland, daß der Kranke inzwischen völlig geheilt nach Hause zurückgekehrt
war. Im Septemberheft bringt Bozzano weitere Fälle, die er der Zeitschrift
Light sowie den Annales des Sciences Psychiques entnimmt. Im Oktoberheft zitiert
er ähnliche sehr interessante Beobachtungen Dr. C. Magnins aus Genf, die Originalberichte
Magnins findet man in der Revue 'Metapsychique 1921, sowie in den
Annales von 1911. Jeder parapsychologisch interessierte Psychiater sollte Bozzanos
Arbeit und Magnins Berichte studieren und, falls er ein geeignetes Medium kennt,
nachprüfen; denn wenn diese Beobachtungen in größerem L'mfang bestätigt werden
könnten, stünden wir vermutlich vor einer ganz neuen Theorie und Therapie
vieler bisher kaum heilbarer Geisteskrankheiten. Im Septemberheft bespricht
Bozzano ausführlich das von Conan Doyle eingeleitete Buch J. H. D. Millers „Front
the other Side: Talks of a dead son with his father"; es enthält offenbar ausgezeichnete
spiritistische Identitätsbeweise. Im Dezemberheft und Januarheft (1927)
erörtert Bozzano in einem Artikel über „Uebernormale Archäologie" die zwei
Werke „The Gate of Remembrance" und „The Hill of Vision" des englischen
Archäologen F. Bligh Bond, der in seinen Ausgrabungen der Abtei von Glaston-
bury in der Grafschaft Somerset durch mediale Mitteilungen früherer Mönche der
Abtei aufs glücklichste geleitet worden sein will (vgl. darüber Psych. St. 1922,
S. 289). Das Studium der englischen Originale und Nachforschungen nach Bligh
Bonds Glaubwürdigkeit wären sehr zu empfehlen; wenn der Tatbestand richtig geschildert
ist, handelt es sich um höchst erstaunliches Hellsehen in die Vergangenheit
oder gar um das Auftreten der Geister * on Personen, die vor vielen Jahrhunderten
auf Erden lebten.


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