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durch Weinen als auch durch Lachen ausgedrückt sein. Bedeutung hat nur da
Intensität.
Einen gewissen Einfluß auf die Auswahl der Symbole scheint auch die Sprache
zu haben, wobei bildliche Redeweise der Muttersprache, vor allem recht oft familiäre
, eine gewisse Rolle spielen. Daher ist es richtig, auch auf die spraeh'ieht
Wiedergabe des Traumes zu achten. Bei einiger Uebung fällt es nicht schwer, uie<e
Symbole des Ich \on denen des Nicht-Ich /u scheiden. (i r i m m , AHenbuig.
Het toekomstig leven. Monatsschrift. Haag. 31. Jahrgang. Nr. 1 » om 10. fäuner
1027. 8°. 16 S.
Auch in Holland stehen innerhalb des Okkultismus /wei Richtungen einander
spinnefeind gegenüber. Während es aber in deutschen Landen eine Mittelpanei
gibt, die „Parapsychologische Schule4', die /wischen Kohlerglauben und ungesunder
Zweifelsucht die rechte Mitte /u halten trachtet, stehen dort /wu riügel-
parteien, /wischen denen ein Abgrund gähnt, einander umeimittelt gegenüber.
Einer Auseinandersetzung mit dem Obmann der ,.Studien\ ereinigung tür Seelen-
forschuug", Prof. Polak, ist zu entnehmen, daß dieser eine überkritische Haltung
einnimmt und nicht nur Forscher wie Crookes, Zöllner, Lonibroso, Schiaparelli
und famiiiarion nicht gelten läßt, sondern auch die Forschungsergebnisse
Schrenck-Not/ings anzw eifelt, wogegen die Zeitschrift mit starre r Ueber/eugung
die ?p ritistische Lehrmeinung verficht. — Van Holthe tot Echten erörtert die
Wandlungen des Oottesbegriffes im Lichte der neuesten Forschung, wobei an dem
Alten Testamente die Entwicklung aus höchst primitiven religiösen Anschauungen
und d'e vielen Entlehnungen aus der babylonischen Kultui aufge/eigt werden.
- - Vau Rossem bringt eine Zusammenstellung aller Zeugnisse \ou Taschenspielern,
die bekundet haben, daß sie mediumistische Erscheinungen wohl nachahmen, nicht
aber unter gleichen Bedingungen nachmachen könnten. Solche Zeugnisse liegen
ver: \on dem berühmten Taschenspieler Keilar über Eglinton in den Indian Daih
News, von Bosco über Home in der Opinion Nationale, \on Bellachini über Slade
in einer notariellen Erklärung. Es zehrt an der Beweiskraft solcher Zeugnisse,
wenn auch eines Zeugnisses des Amerikaners Hermann über die Davenports Erwähnung
geschieht, über deren Scheinmediumscnaft doch kein Zweifel mehr bestehen
kann. Auch ist es mehr €in Zeichen \on starker ülaubenskraft als \cn
kritischer Besonnenheit, wenn be/üg'ich Houdmis behauptet wird, er sei, entgegen
seiner bestimmten Versicherung, eben doch ein heimliches Medium gewesen, das
auf diese Weise seinen Vorteil besser w ahren wollte. — Einen breiten Raum nehmen
Auszüge aus einem Werke Funks: „Das Seelenrätsel" ein. Es werden hier Aeuße-
rungen und stenographische Protokolle Prof. Hyslops über Sitzungen mit Frau
Piper wiedergegeben, worin sich der Geist seines Freundes Hodgson geoffenbait
habe. Die mitgeteilter» Proben werden die Ueberzeugung \on Parapsvchologen,
daß es sich hier um ein Lesen in dem Unterbewußtsein Hyslops gehandelt habe,
nicht /u erschüttern vermögen. Den Schluß b?ldet ein Bericht Tiber das Malmedium
Mansveld. Aus der Zurückfühnmg dieser Malmediumschaft auf Besessenheit
geht mit aller Deutlichkeit hervor, daß unsere Kollegin im Haag wohl auf dem
äußersten i echten Flügel der Spiritisten steht. Prof. Daniel Waltet.
Buchbesprechungen.
Illusion des Spiritismus. Von Prof. Dr. Seit/. 1927. Verlau Pfeiffer, München
211 Seiten.
Auch diese Schrift des Münchener Apologetikprofessors ist wie seine erste
(„Die Welt des Okkultismus") eine Zitatensammlung, zuiecht gemacht nach der
xorgefaßten Meinung, gewisse physikalische Phänomene könne und dürfe es im
Okkultismus nichf geben. Wenn einer über Chemie oder Physik schreiben wollte,
der nie ein chemisches oder physikalisches Experiment anstellte, würde man ihm mit
Recht sagen: Hände weg!" Dasselbe muß man diesem Autor /urufen, de»- wiedei-
holt aufgefordert wurde nach dem Beispiel des Jesuitenpaters Dr. Oatterer Exper-
mentalsitzungen bei Dr. v. Schrenck-Notzing beizuwohnen, dies aber unter den nichtigsten
Ausflüchten hartnäckig ablehnte. Fürchtete er, sich selbst desavouieren /n
müssen? Handeln so echte Wahrheitsforscher? Glaubt er wirklich, daß man in
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