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Sechstes Heft.
Juni 1927.
Experimentalberichte.
Berichte über Sitzungen mit dem Medium Margery.
in.
Von E. J. Ding wall. Deutsch von M. Baader.
G. Sitzung (offiziell).
<5. Januar 1925, 10 Lime Street, 8 Uhr 40 Minuten bis 10 Uhr 20 Minuten.
Anwesend: C, M., W., D.
Kontrolle die übliche. Auf dem Tisch stand eine mechanische Druckglocke,
auf deren Knopf ein mit Leuchtmasse bestrichener Kork befestigt war. Ferner
befanden sich auf dem Tisch zwei Leuchtringe, der eine (A) breiter als der
andere (B) und ein kleiner Henkelkorb, inwendig mit weißem Seidenpapier
ausgeschlagen, das mit vier leuchtenden Sicherheilsnadeln an den Zacken des
Geflechtes befestigt war. Die Sitzung fand im allgemeinen im Dunkeln statt.
Glocke und Korb hatte ich aus besonderen Gründen eingeführt. Durch die
Bewegung der Glocke sollte man beobachten können, ob eine der sogenannten
psychischen (teleplastischen) Struktuien imstande sei, sie zu läuten. Wenn dem
so war, konnte dies durch die Verdunkelung des leuchtenden Korks mit erhöhter
Wahrscheinlichkeit festgestellt werden, da die einzige Möglichkeit,
die Glocke auf normale Weise zu betätigen, darin bestand, entweder den Knopf
herunterzudrücken oder die Glocke selbst anzuschlagen. In letzterem Fall
war aber der Ton ganz anderer Art. Mit dem Korb wollte ich püfen, auf welche
Entfernung mit solch leichten Gegenständen manipuliert werden könnte.
Ich lasse nun das während der Sitzung diktierte Protokoll folgen.
Unterschied in der Kontrolle: G. tfug einen anderen Rock und ein breites
Leuchtband um den linken Aermelaufschlag.
Die Phänomene begannen damit, daß Ring A sichtbar umkippte; es ist
jedoch nicht einwandfrei festgestellt, ob dies infolge eines Luftzuges oder durch
eine andere Ursache bewirkt wurde. Denn „Walter" hatte D. und W. gebeten,
näher an den Tisch heranzurücken. Gleich darauf sollte D. seine Hand mit
aufwärts gerichteter Innenseite, während die Hände des Mediums sein Gelenk
umspannten, auf die Tischplatte legen und zwar etwa in der Mitte der dem
Medium gegenüber befindlichen Ecke. Nach wenigen Augenblicken fühlte D.
eine kalte, feuchte, klebrige Masse den Nagel seines Mittelfingers berühren,
der sichtbar auf der Tischplatte lag. Dieser Berührung folgten sofort eine
an einer anderen Stelle desselben Fingers, und weitere über den Ballen
des Fingers und der Hand. Die Substanz glich einer kalten,
klebrigen Zunge, welche sich hier und da gegen das Ende verdickte und
einen Druck ausübte. Derselbe schien nicht durch das ganze Gebilde hervorgerufen
zu werden, sondern ich (D) hatte den Eindruck, als ob eine harte
Materie durch einen schleimigen Belag verdeckt würde,
so daß mittels dieser die Berührung erfolgte. M. streckte mit Walters Erlaubnis
seine Hand über den Tisch und fühlte sofort, wie eine kalte Hand vier-
his fünfmal über die seine strich. W. fügte hinzu, daß dieses Etwas
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