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322 Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1927.)
sich um seine Finger legte; er verglich es mit einem Stück
rohem Fleisch, das sich weich und naß anfühlt e.,
iNun nahmen alle die Hände vom Tisch und lösten die Kelle; Walter hat I).,
seine Hand wie >orher auf den Tisch zu legen. Ein zungenaiiiges Gebilde war
wieder auf der Handfläche zu fühlen, um welches nach eingeholler Erlaubnis
D. zweimal seine Finger schloß. Es ringelte sich langsam mit
schlangen artig gleite n d en Bewegungen in der hohlen
II a n d. D. schien die Substanz etw as trockener zu sein als vorher, er erkundigte
sich, ob sie auch seine Fingerknöchel berühren könne. Auf die bejahende
Antwort drehte er die Hand um und sah nun ein breites Stück der Substanz
zuerst seine Finger und dann den Handrücken bedecken, mit einem scharfen
Ruck zog sich das Gebilde wieder unter die Hand zurück; die Enden schienen
\on der Hand bis zu dem Ring* (A) zu reichen: letzterer wurde vom Tisch
auf den Boden geschnellt, wobei man den Ton des Schnellens gut hören konnte.
Man sah, wie die Substanz den Ring berührte. Unter dem Fallen bemerkte
M, wie lange, schwabblige Finger rasch nach .dem Ring
griffen, ihn blitzschnell an sich zogen und auf den Tisch
zurückbrachten.
W. legte nun seine Hand in die Richtung Tischecke. Sein Handrücken
wurde zweimal kräftig berührt. Diesmal hatte er die Empfindung, als wäre
die Materie weniger konsistent und wrürde eine größere Fläche seiner Hand
bedecken; sie schien dicker zu sein.
Walter bat an die Leuchtscheibe. Sie wurde aufrecht auf den umgebogenen
Rand gestellt. D. konnte nach wenigen Sekunden eine Bewegung der Pappscheibe
nach dem Medium zu wahrnehmen. Dann erschien eine schwarze
Substanz, etwa 5 cm vom Rand, in Gestalt ähnlich einer geballten Hand.
Diese zeigte und entfernte sich mehrmals; schließlich schien die tauslähnliche
Hand die Tischplatte entlang zu gleiten. Dann erhob sie sich zur Leuchtscheibe.
Hierauf zeigte sich nochmal die Hand, und zwar genau in der Art, wie sie bei
Stanislawa P. photographiert worden ist.
W. saß ungünstig und konnte daher nur eine fast unmerkliche gleitende
Bewegung eines Gegenstandes den Tisch entlang bemerken und am rechten
unteren Ende der Scheibe. Diese Erscheinung tauchte auf und verschwand
mehrere Male; die Farbe gab er an 'als ein dunkles Grau oder grauschwrarz.
M. sah, wie die vertikal gestellte Scheibe wiederholt durch eine unbestimmte
, undurchsichtige Bildung \on runder Form verdeckt wurde und zwar
das untere entfernlere Teil derselben.
Der Korb stand vor der Platte; die Substanz kroch zu
ihm hin und versetzte ihm im Vorbeigehen einen hörbaren
leichten Schlag. Dann zog sie sich in den Schoß des Mediums
zurück. Die Platte legte sich oder fiel nunmehr in horizontale
Lage. M. sah deutlich einen schwarzen Gegenstand über dieselbe bis zum Rande
kriechen. D. bat, daß sich von der Substanz etwas abtrennen möge; M. sah das
abgerundete stumpfe Ende des dunklen Etwas über den Rand der Scheibe hinaus
gleiten: nun trennte sich, deutlich zu sehen, von den langen,
zusammengeschlossenen, plumpen Fingern ein kleinerer
ab. Dies nahm D. noch einmal wahr; eine komplizierte Form. Aber er beob
achtete sie zu kurz, um sie im Detail beschreiben zu können. Sie glich dem
Schatten außergewöhnlicher Fingerbildungen.
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