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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1927.)
j>ich nach abwärts zurückzog. Das erste Experiment unter dem Gesichtspunkt
der Hypothese i ist beschriehen in D. Es versagte. Die „Hand", welche auf dem
Tisch lag und sich auf Verlangen dem breiteren Leuchlring näherte und ihn
bewegte, war nicht frei, sondern ihre Bewegungen waren verursacht durch die
hohle Struktur, welche durch den zum Medium abziehenden Strang dirigiert
wurde. Man darf nicht vergessen, daß die heftigen Bewegungen, die in E., F.
und G. beschrieben sind, in der Di nkelheit ausgeführt wurden. Im Rotlicht
konnte nicht der geringste Beweis für die freie Beweglichkeil erbracht werden.
Dies ist für die Bewertung der zweiten Hypothese \on größtem Wert. Aus
diesem Winkel gesehen, mag die Situation etwa zu denken sein: Die einzelnen
Teile der Substanz, die wir heute zu sehen bekamen, können die
gleichen gewesen sein, die in der gestrigen Sitzung gezeigt wurden, durch die
Ablagerung nur dunkler, bräunlich gefärbt. Die Schnur, möglicherweise die
Luftröhre irgendeines Tieres, konnte an einein Ende an der Hauptmasse befestigt
und am anderen mit einem Gebläse versehen sein, das das Medium zwischen
den Beinen hielt. Ein Druck auf das Gebläse würde naturgemäß die Substanz
in Bewegung setzen und dies täuscht dann die Eigenbewegung der Masse
vor. Es ist denkbar außerdem, daß ein Stück Substanz als Jlohlstruklur hergerichtet
war, durch den Schlauch und das Gebläse mit Luft gefüllt siwie durch
Schenkeldruck seitens des Mediums bewegt wurde.
9. Sitzung (offiziell).
9. Januar 19^0, 10. Lime Street, 9 Lhr 20Minuten nachm.
Anwesend: C., M., W., D.
Diese Sitzung kann wiederum als Fortschritt gegenüber der gestrigen bezeichnet
wrerden Eine in sich homogene Substanz war auf dem Beinkleid des
Mediums zu fühlen und ihre Kälte verblüffte mich im Vergleich zu der Warme
der ILmt, auf der sie lag. Die Schnur wurde mehr im Einzelnen geprüft. Rotlichtperioden
verlängert. Die Kontrolle des Mediums durch W. war tatsächlich
wertlos und wurde oeshalb \I. übertragen. Er bekam Auftrag, Margery und C.
vorzubereiten und von letzterem sirengere Bedingungen zu erwirken.
Zunächst teilte ich die Paragraphen des offiziellen Protokolls in Abteilungen
wie folg!:
,A. Das Medium wurde mit einem wollenen Badeanzug und Strümpfen bekleidel.
Es wurde durch Dr. Woreester kontrolliert, die Kontrolle der Herren C.
und Dingwall übernahm Dr. Mc. Dougall.
B. Im Schöße Margerys wurde ein raschelnder Laut gehört und gleichzeitig fiel
sie in Trance. Walter veranlaßt'} Dingwall, dem linken Strumpf entlang
zu greifen, soweit als er reiche. Unmittelbar darauf fühlte D. auf
der warmen Haut des linken Schenkels eine Masse wie ein Pfannkuchen, eiskalt
, von der selben Art wie gestern beschrieben, aber weniger aufgehäuft.
D. \ersuchle langsam zu sondieren. Sofort sagte Walter: „Du hast die Hand
im Futter des Anzugs, dem Strumpf entlang mußt du greifen.' D.
bestätigte das. Lnmitttelbar nach dem Rascheln lag auch schon die Masse
auf dein Tisch. Man hatte den Eindruck, als wäre die Masse auf dem Tisch
und die auf dem Schenkel gleichzeitig vorhanden.
C. Dei breite Leuchtring wurde durch eine fingerartige Bildung zum Teil verdunkelt
.
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