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Qlogau: Abwehr,

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salz zum Animismus, der (nach Aksakow) behauptet, „daß im Mediumismus
die Elemente der Persönlichkeit die Grenzen des Körpers überschreiten und sich
in der Ferne nicht allein durch psychische, sondern auch physische und sogar
plastische Wirkungen bis zur vollen Entäußerung oder Objektivierung manifestieren
".

Schon Kindborg hat 1920 Tischners Standpunkt als „transzendental" bezeichnet
und Bärwald rechnet ihn der Okkultistengruppe zu, die auf denn
Sprunge zum Spiritismus steht. Wenn ich nun behaupte, daß er „zum Spiritismus
neigt" und sich Tischner heftig dagegen wehrt und sich auf General Peter
bezieht, der ihn als Gegner des Spiritismus bezeichnet, dann bleibt nur der
Schluß übrig, daß sein Standpunkt „unklar, widerspruchsvoll und verwaschen"
ist, nicht der meine. Weitere Beweise dafür gibt seine Polemik selbst.

Er behauptet flottweg „Magie bedeute Taschenspielerei und Trickzauberci,
weder Kant noch Schopenhauer habe ihr einen parapsychologischen Sinn unterlegt
", obgleich mein Aufsatz mit einem Zitat aus Schopenhauers „Animalischer
Magnetismus und Magie" beginnt, obgleich ich auf Kants Theorie einer natürlichen
Magie hinweise, auf Marcus Buch darüber aufmerksam mache, obgleich
ihn ein Blick in ein Konversationslexikon darüber belehrt hätte, daß weiße
Magie dem Okkultismus gleichgesetzt wird und im Philosophischen Wörterbuch
von Prof. Schmidt Magie die Kunst genannt wird, die geheimnisvollen Kräfte
der Natur im weitesten Sinne zu beherrschen. Hätte T. nur mein Zitat nachgeschlagen
, dann hätte er bei Schopenhauer selbst (Reklam III. Band, Seite 3oo)
folgenden Satz gefunden: „Der animalische Magnetismus tritt demnach geradezu
als praktische Metaphysik auf, als1 welche schon Baco von Verulam die Magie
bezeichnet: es ist die empirische oder Experimental-Metaphysik" (die wir heute
eben Parapsychologie oder Metapsychik nennen).

Mit gleicher Leichtfertigkeit sind seine Glossen über meine „Ilauptkron-
zeugen" Spinoza, Kant, Fechner, v. Hartmann in Sachen Monismus — Dualismus
— Parallelismus aufgestellt. Gerade die Erdmannsche Definition des
Parallelismus (gesetzmäßige Abhängigkeit unter Ausschluß kausaler Abhängigkeit
) ist ein so prachtvolles Beispiel dialektischer Sophistik wie T's. Vorwurf:
ich nehme den Begriff Parallelismus als parallel laufend zu wörtlich! So
eingestellt kann T. wohl nicht verstehen, daß es für uns Panpsychisten nichts
grundsätzlich Verschiedenes, sondern nur vielgestaltete Aeußerungsform einer
einheitlichen Weltsubstanz geben kann. Den Nachweis darüber kann ich nicht
in einem Artikelchen aufführen, den hat die moderne Physik, die letzten
eidelischen Forschungen und die Geschichte der Parapsychologie gegeben, über
den sich Tischner bei Tischner (Geschichte des Okkultismus) orientieren mag.

Tischner wirft mir vor, daß ich seine Zitate gekürzt bringe. Er kann nicht
beweisen, daß ich sie dadurch entstelle, wie er es tut, um einen Anlaß zu banaler
Schulmeisterei zu haben. Er zitiert: „So kommen wir \om energetischen
Prinzip der Elektronen-Protonenv/elt zum Panpsychismus", und fährt fort:
„man fragt unwillkürlich ,(Wie kommen wir?' usw.", während das Zitat weilergeht
: „zum Panpsychismus der immanenten Tendenz: deus si\e natura, oder
exakter: animus dei sive natura!"

Gleich sonderbar sind seine Glossen über die Radioaktivität in Leichenhirnen
. Er hat die dickgedruckten Sätze „überlesen": In beiden refraktären
Fällen war mit der Zerstörung der Geleisbahnen die Bewußtseinsfunktion der
im Leben Inaktiven, geistig Verblödeten, erloschen. — Nur in diesen beiden

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