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Glogau: Abwehr.

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psychische Krankheit sei." Dazu ist zu sagen, daß Melancholie allerdings eine
psychische, aber nicht immer eine organische Geisteskrankheit ist,
daß aber nur wenige Professoren der Psychiatrie heute noch die Neurasthenie für
eine „nervöse" Krankheit halten. B 1 euler z. B. sagt darüber in seiner „KaiUrgeschichte
der Seele" (Seite 3o3): „Die Neurasthenie soll eine Erschöpfung
des Nervensystems sein. Wirkliche Erschöpfung aber äußert sich anders. Die
Neurasthenie, wie sie gewöhnlich diagnostiziert wird, ist eine Folge unbefriedigender
Lebensstellung und innerer Reibung." Das ist eine Erklärung, die
ebenso wie die von mir Seite 624 (Jahrgang 266 d. Z.) zitierte Hyslerieianalyse
K. L. Schleichs, mit der parapsychologischen Wissenschaft konform geht und
allerdings ganz andere Wege einschlägt, als die hier von Herrn Friedländer verfolgten
, obwohl auch er als Mitarbeiter unserer Zeitschrift Interesse an der
wissenschaftlichen Erforschung des Okkultismus an den Tag legt. 1.

Schlußwort von R. Tischner.

Auf die Bemerkungen Glogaus erwidere ich folgendes:

1. Glogau übersieht in bezug* auf die Frage des Animismusi, daß die amnestische
Theorie verschiedene Ausgestaltungen erfahren kann, es ist also
ganz unlogisch, mich, wul ich nicht die Aksakowsche Auffassung dos
Animismus vertrete, deshalb zum Spiritisten zu machen. Mit demselben Rechl
könnte der Darwinist einem Lamarkisten vorwerfen, er sei überhaupt kein
Deszendenztheoretiker, sondern ein Anhänger der Artkonstantheil, weil der
Lamarkist nicht die darwinistische S o n d e r theorie unterschreibt.

2. Dieselbe Verworrenheit zeigt Glogau bei seinen Ausführungen über
Magie. Ich wende mich nur gegen die Verwendung des Ausdrucks „Natürliche
Magie" im Sinne von Parapsyehologie; er aber schiebt mir „flottweg*
die ganz unsinnige Behauptung unter, ich verstände den Ausdruck „Magie"
im Sinne von Taschenspielerei. Da er mich aufs Konversationslexikon verweist,
tue ich ihm den Gefallen nachzusehen^und finde dort (Meyer, 6. Aufl., Bd. i3,
S. 75): „Unter natürlicher M. versteht man heutzutage die Kunst und Geschicklichkeit
, durch physikalische, mechanische und chemische Mittel Wirkungen
hervorzubringen, welche !den Ununterrichteten in Erstaunen versetzen." Es ist
also das Gebiet der Taschenspielerei. Die „Leichtfertigkeit" liegt demnach bei
ihm! Hätte er meine Ausführungen genauer gelesen, dann hätte er sich die
ganze Parade mit Schopenhauer, Bacon usw. sparen können. Dagegen fehlt zu
seinem Vorwurf, ich „entstelle" ein Zitat von ihm, jeglicher Grund, denn, wenn
er schreibt „so kommen wir ..so muß doch nach dieser Formulierung der
Weg, auf dem „wir konimfenlV, im Vorhergehenden gesucht wcrden(,
wo er aber nicht zu finden ist; den Nachsatz zu zitieren, lag gar kein Anlaß
vor, da er nichts Neues zur Sache bringt und insbesondere nicht die vermißte
Mitteilung, wie wir zum Panpsychismus kommen. Nebenbei leistet er sich am
Anfang dieses Absatzes eines seiner bekannten „Zitate", indem er wiederum in

" setzt, was ich nie so gesagt habe. Er scheint vom der wissenschaftlichem
Methode, nur das wirklich Gesagte und Geschriebene in „ " zu
setzen, nichts zu wissen.

3. In bezug auf meine Ausführungen über Spinoza, Fechner, E. v. Hartmann
machte er mir wieder den Vorwurf der „Leichtfertigkeit", ohne meine Darlegungen
auch nur in einem Punkte entkräften zu können, denn sie sind als

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