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Kleine Mitteilungen.

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durch unsren Vorgänger aus unvorhergesehenen Gründen verzögerte. Unser seitheriger
Hausbesitzer wurde dadurch recht ungeduldig und tinfreundlich zu uns.
Da hörte ich, wieder im Grenzzustand zwischen Einschlafen und Wachen, die
Worte in mir sprechen: „Am Donnerstag um 2 Uhr bin ich droben." Das war
einige Tage vor Donnerstag. Anhaltspunkte aus dem Oberbewußtsein („Gründe")
für diesen Zeitpunkt ergaben sich nicht. Richtig aber stand um 2 Uhr am Donnerstag
der Möbelwagen meines Vorgängers fertig bepackt vor der Tür und fuhr
kurze Zeit darauf ab: Die neue Wohnung war also seit 2 Uhr frei. „Droben" in
der Aeußerung statt „drüben" kann gerechtfertigt werden. Denn die neue Wohnung
liegt in einem Seitental höher als die alte Wohnung in der Mitte des Tales.

Derartige Terminmeldungen wiederholen sich in meinem Leben, so daß ich
mehr davon berichten könnte. Die beiden erwähnten Beispiele zeichnen sich durch
besondere Klarheit des Erlebnisses aus. Mögen sie zur Auffüllung des Beweises
beitragen, daß unser „unbewußtes Sein" Erkenntnisse und Fähigkeiten besitzt,
über welche das „bewußte Sein" nicht verfügt.

Ein dritter andersartiger (telepathischer) Seelenakt bezieht sich auf den Mord,
der sich im Sommer11924 in Tuttlingen ereignete. Es ist bei diesem Mord an sich
schon psychologisch interessant, daß der Mörder (dessen Opfer erst einige Zeit
nach seiner Entfernung vom Tatort ihr Leben beendigten) glaubte, in dem Augenblick
des Sterbens der beiden Opfer, von der Richtung des Tatorts her gerufen
worden zu sein. Soviel über den Mord selbst.

Zu gleicher Zeit nun, während meine Frau in unsrem Wohnzimmer den Bericht
dieses Mordes in der Zeitung liest, höre ich im Halbschlaf im Schlafzimmer
(in der entgegengesetzten Ecke'des Hauses), wohin ich mich zum Ausruhen vorher
zurückgezogen hatte, in mir im Flüsterton die Worte sprechen: „Es darf uns
nicht gleichgültig sein, daß die Menschen einander totschlagen."

Die geheimnisvolle Hand eines Verstorbenen.

Mitgeteilt von H. Geldnerth, Berlin.

In der Zeitschrift „Zagadnienia Metapsychiczne" (Metapsychische
Probleme) befindet sich ein unter obiger Ueberschrift, aus der polnischen
Tageszeitung „Unja", Nr. 78 und 105, entnommener Bericht, den ich
hier nachfolgend verdeutscht wiedergebe:

„Der von mir nachstehend beschriebene Fall, gehört in das Gebiet der spiritistischen
Erscheinungen. Das Ereignis bewegte die ganze Umgegend. Wenn
ich nicht ein Augenzeuge w£re, würde ich lächelnd und spöttelnd darüber
den Kopf schütteln, wie es die Leser dieses Berichtes sicherlich tun werden
. Da ich jedoch selbst zugegen war, gebe ich den Fall zur
öffentlichen Kenntnis." J.Z.
Im Dorfe Ochotnik, Kreis Radomsk (Polen), ereignete sich ein Wunder, das
in der ganzen Umgegend allgemeines Interesse erweckte. In der Wohnung eines
gewissen, unlängst verstorbenen Wawczyniec Milczarek erschien in den Abendstunden
über dem mit Bettzeug bedeckten Bett des Verstorbenen, eine nackte
bis zum Ellenbogen reichende Hand und begann stark an die Wand zu klopfen.
Die zu gleicher Zeit in der Wohnung anwesende Witwe und Tochter des Verstorbenen
erblickten mit großer Bestürzung die rätselhafte Hand, worauf sie mit
lautem Geschrei auf die Straße liefen und das ganze Dorf alarmierten.

Bald war die Stube überfüllt. Die geheimnisvolle Hand klopfte indessen weiter
an die Wand, während die Anwesenden dieser Erscheinung mit Erschütterung zugesehen
haben.

Die Kunde gelangte auch rasch zur Kenntnis der Polizei, deren Vertreter sofort
den Schauplatz dieser seltsamen Begebenheit betraten. Das Klopfen der Hand hörte
nicht auf. Einer der Vordermänner verfiel auf den Gedanken, der Hand Papier
und Bleistift zu reichen, die rasch zugreifend mit geläufiger Schrift folgende Worte
hinschrieb:

„Erschreckt nicht; ich bin der büßende Wawczyniec Milczarek. Beruhigt
meine Frau und Tochter, daß sie sich nicht ängstigen. Ich bat den Heiland kniefällig
, er möge mir erlauben, die Hand, die gesündigt hatte, den Menschen zu
zeigen. Reichet mir einen Weihwedel und Weihwasser, das Bild des Heilands und
der heiligen Jungfrau Maria."


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