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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0390
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"Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1927.)

kennen. Es ist das — ein glatt poliertes Holzbrett mit aufgedrucktem Alphabet
und dazu eine kleine hohle Schachtel mit einem daraus hervortretenden Zeiger,
ein „Od"-Sammler. Zuerst skeptisch eingestellt, erhielt er nach anfänglichen Fehlversuchen
zusammen mit seiner Mutter (dem vermutlichen Medium) Botschaften in
Q—10 Sprachen, Rat, Warnungen von verschiedenen in der Ausdruckweise deutlich
erkenntlichen Personen. Außerdem Lebensweisheiten, witzige Epigramme, Aphorismen
. Die erste Botschaft des Kontrollgeistes (einer angeblichen griechischen
Heiligen E—, die um 470 n. Ch. in Alexandria lebte) wurde zuerst rasend schnell
in völlig unverständlichen Buchstaben gegeben, die dann endlich, von rückwärts
gelesen (wobei dann die Worte nochmals verkehrt zu lesen sind) lauteten: Ich
schütze, ich schone, ich beobachte, ich warne, ich rate, ich wache, sieben Pflichten
habe ich. Außerdem meldeten sich zwei französische Musiker, von denen «einer
teilweise italienisch schrieb, hierauf ein angeblich spanischer adeliger Vorfahre aus
dem 18. Jhd. (der Mutter und Reuter unbekannt). Es wird aber auch in den beiden
Personen unbekannten Sprachen geschrieben: eine ganze Seite Latein, weiter Russisch
und Ungarisch. Ein im Weltkrieg gefallener englischer Soldat schickt Grüße
und eine Botschaft der Versöhnung an seine frühere Geliebte, deren Name und
Adresse angegeben wird. Dann melden sich berühmte Künstler, Musiker und
Maler, etwa Stradellaund Del Sarto, in teilweise künstlerischer Sprache. Reuter
gibt Proben des in französischer, spanischer, italienischer, deutscher und lateinischer
Sprache Gesendeten, zum Schluß bespricht er die Sicherungen gegen bewußten
Betrug (die Augen der Mutter waren abgeblendet). Er kann sich die Erscheinungen
nur spiritistisch restlos erklären.

Mrs. Mc K e n z i e berichtet über „Einige interessante psychische Erfahrungen
von Collegemitgliedern" sowie über „Die Mediumschart Frl. Hazel Ridleys".
Frl. Ridley aus Buffalo in den Vereinigten Staaten ist ein Stimmedium und besuchte
das College im Frühjahr 1926. Merkwürdig ist die dumpfe Art der Stimmwiedergabe
. Die Stimme scheint nach Aussagen einiger Beobachter, darunter sind
Aerzte, vom Kehlkopf zu kommen, trotzdem gelegentlich der Mund des Mediums
mit Wasser und Salz (!) gefüllt wurde. Zunge, Mund und Lippen sind dabei nicht
tätig. Drei Verhandlungsschriften über Sitzungen im College sind angeschlossen.

Professor Dr. Haslinger, Graz.

Journal of the american society for psychical research. November, 1926.

1. Harry Price. Die Phänomene von Rudi Schneider. (Erscheint
hier ausführlich.)

2. Sudre. Die metapsychische Trance und magische Drogen
. Behandelt hauptsächlich die psychischen Wirkungen der mexikanischen«
Pflanze Peyotl, bei der, wie hier schon berichtet wurde, Visionen nicht selten
veridiker Art auftreten (s. diese Zeitschrift 1926, S. 57). Zuerst erfolgt ein Erregungsstadium
, dann folgt körperliche Schlaffheit und Träume. Während dieser
Visionen bleibt das Bewußtsein und die Intelligenz erhalten.

•# 3. Bird. Di e Mediumschaf t Margerys. (Wird hier später im Zusammenhang
aller Arbeiten über Margery referiert.) Tischner.

Journal of the american society for psychical research. Dezember 1926.

Tillyard. Einige neuere persönliche Erfahrungen mit
Margery. Wird später referiert.

Rene Sudre. Metapsychik und Magie. Gegenüber den Theorien
von Tylor, Frazer, sowie Hubert und Mauß betont Sudre, daß beide eine gemeinsame
Basis haben. Tylor und Frazer führten alle Magie auf Gesetze der Sympathie
zurück, Hubert und Matiß betrachteten die Magie als ein soziologisches Phänomen.
Maxwell hat demgegenüber darauf aufmerksam gemacht, daß nur die Wirklichkeit
der Magie ihre weite Verbreitung erklären könne. Was die Verwandtschaft von Magie
und Religion angeht, so besteht der Unterschied darin, daß die Religion bittet und
die Magie befiehlt. Magie und Metapsychik haben eine gemeinsame Wurzel. Der
Magier der Primitiven ist nicht nur Medizinmann ,der mit magischen Mitteln heilt,
sondern auch Hellseher. Abgesehen von den magischen Prozeduren, die man auf
metapsychische Fähigkeiten zurückführen kann, ist alles andere Einbildung und
Suggestion. Der Magier selbst veranlaßt« die Ueberschätzung der Magie, teils
wohl aus Urteilslosigkeit, teils und besonders um seinen Ruf zu erhöhen. Die Magier


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