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Cazzamaih: Ueber die Kritiken von Tischner, Driesch und Glogau. 391
Iiier muß nun ein experimenteller Nebenumstand zur Aufklärung näher
beleuchtet werden. Während nämlich bemerkenswerte Bewegungen und Unterhaltungen
der Experimentatoren sowie des Subjekts bei dem Empfangsapparate»
keine sonderlichen Störungen hervorriefen, zeigte im Stadium absoluter Ruhe
der Experimentatoren und des Subjekte, als trotzdem besondere psychische und
telepsychische Phänomene in Entwicklung begriffen waren, der Apparat 6, von
dem noch weiter die Rede sein wird, die Aufnahme von elektromagnetischen
Schwingungen an. und zwar in unzweideutiger Weis».
Im Vergleich zu den erwähnten Experimentalionsbedingungen müssen die
Kritiken der Instrumentalordnung doch auch den Beweisen der Tatsachen Rechnung
tragen, inwieweit diese den Antrieb ihres Bestehens ausschließen.
Ein anderer kritischer Punkt scheint in dem an elektromagnetischen Schwingungen
übersättigten Milieu einen Stützpunkt zu finden und in seiner vermutlichen
, ja sogar a priori erklärlichen störenden Influenzierung der gerade im
Innern der Isolierkammer sich befindenden Apparate.
Hier muß übrigens, da es sich um einen rein experimentellen Nebenunistand
handelt, die Frage das theoretische Diskussionsgebiel verlassen, um sich der praktischen
Seite des Experimentes zuzuwenden.
Im konkreten Falle erlauben meine wiederholt angestellten Experimente die
Behauptung, daß, als ich allein in der Isolierkammer verweilte, entweder mit
dem betreffenden Subjekt oder mit einigen anderen Personen, die sich in
voller Funktion bei je 10 Volt befindenden Apparate ganze Stunden
lang keine Aufnahmephänomene verzeichneten und nicht einmal eine bemerkenswerte
Sensibilisierung des Empfängers aufwiesen. Daher geschahen auch keine
besonderen Wahrnehmungen In dem Hörer und die galvanometrische Nadel
blieb unbeweglich, selbstverständlich immer unter sorgfältigster Beobachtung;
und skrupulöser Innehaltung der bekannten experimentellen Vorsichtsmaßregeln.
Noch besser und bestimmter hoffe ich diesen ersten Punkt der Tischnerschen
Kritik durch einige neue experimentelle Unterlagen geklärt zu haben, die nunmehr
dargelegt seien und meinem ersten Bericht folgen.
Dazu hatte ich bereits den Entschluß gefaßt, den schon beschriebeneu
Apparat 4, T\p Mesny, mit einer Heterodyne zu versehen, um die Möglichkeit
zu erlangen, eventuelle Kurzwellen aufzufangen, falls sie von Bestand seien;
doch hatte ich durch Hinzufügung einer Heterodyne (Apparat 5) eine Verschlechterung
statt einer Verbesserung in den Experimenlationsbedingungen mit
so zweifelhaften und unsicheren Resultaten erzielt, daß ich mich veranlaßt
fühlte, sie im Augenblick anormaler, augenscheinlich endogener Geräusche abzubrechen
und nach wiederholten Versuchen ohne und mit Subjekten vollkommen
\on der Heterodvne Abstand zu nehmen. Dies auch, nachdem ich den
V( rsuch angestellt habe, aus dem Innern der Isolierkammern Säulen und Versorgungen
kkumulatoren des Apparates 5 zu entfernen, indem ich sie außerhalb
der Isolier Lämmer brachte. In der Folge wurden auch noch die Akkumulatoren
entlernt und durch eine Säulenbatterie ersetzt, während für die Röhren zwei,
nach dem Typ Mikron nicht leuchtend in Anwendung kamen.
Infolge einer solchen letzten Einrichtung erzielte man eine Besserung in der
Regelmäßigkeit und urneränderten Beständigkeit des Knistergeräusches, das
strichweise >on irgendeinem Geräusch unterbrochen wurde, welches hinreichend
gut idenlifi/ierbar war. Die \ ersuche mit einem auto- und hetero-halluzinierenden
hysterischen Subjekt sowie mit einem Subjekt, da«* einem sehr lebhaften
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