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396 Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1927.)
Dritter V7 ersuch: Eine kurze Faszination und sehneile Hypnose. Ich
suggeriere das Schauen des elterlichen Hauses und darin die verstorbene Mutter
, wie die Dame als junges Mädchen an ihrer Seite die Tage verbrachte. Das
Subjekt sieht sich wieder als Jungfrau im Näh/immer mit Sticken beschäftigt,
und sieht die Mama, welche die Näharbeiten überwacht.
Genau den Augenblicken von größter halluzinatorischer Auswirkung entsprechend
, wobei ich zeitweise das Subjekt auch danach frage, was es sieht und
wie deutlich es sieht, treten auch an Stelle des Knisterns Geräusche und das
„tick** ein. Ich suggeriere dem Subjekt, daß das Zimmer sich öffne und eine
dritte Person hereinschreite. Dabei denke ich scharf an den Sohn.
Das Subjekt sieht den Sohn eintreten, der sofort auf die Mutter losstürzt
und sie umarmt. In dem Ilöier sind starke Geräusche und eine Reihe
des starken Tickens wahrnehmbar, die sich einige Minuten Jans: verschiedentlich
wiederholen. Auf einmal beginnt das Subjekt heftig zu weinen, das bald einen
ängstlichen Charakter annimmt. Die Vision der xMutler und des Sohnes ist
verschwunden. Der Zustand der höchsten Gemütsbewegung ist so stark wie je.
Von besonderer Beachtung ist noch, daß, als die starke Gemütsreaktion
auftrat, in dem Hörer das gewöhnliche Knistern zurückgekehrt war, das umer-
ändert während der ganzen Zeit des Weinens anhielt, bis das Subjekt wieder
vollständig in den wachen Zustand zurückgekehrt war und bis es sich beruhigt
hat, was bereits nach io —15 Minuten der Fall ist.
Vierter Versuch: Kurze Faszination. — Sehr leichte Hypnose. Ich
suggeriere dem Subjekt eine ihm unangenehme Person. Die Vision tritt sehr
verblaßt auf und ist plötzlich zerstoben. Das Knistern in dem Hörer ist regelmäßig
.
Fünfter Versuch: Starke Faszination und rasche Hypnose. Als diese
ziemlich stark ist, gebe ich ihr plötzlich die Vision ihrer teuren Verstorbenen
auf: Mutter, Bruder und Söhnchen. In dem Hörer erscheinen in voll komm ener
Uebereinstimmung deutliche Geräusche, die an die Stelle des Knisterns treten,
und wiederholt in Zwischenräumen Reihen von deutlichen Ticks. Nun wird
auch dor Galvanometer mit dem Yufnahmeapparat in Verbindung gebracht.
Die Nadel weist ansehnliche Ausschläge auf und wiederholt in engen Zwischenräumen
Reihen von deutlichen Ticks. Jede Reihe der Vusschläge hält
5—io Sekunden an und zwischen den einzelnen Reihen bemerkt man während
einiger Sekunden entweder kurze Vusschläge oder Abweichung nach rechts
oder links.
Nach Erwachen des Subjekts stellt sich das Knistern wieder ein und bleibt
regelmäßig, indessen die Nadel des Galvanometers dauernd stillsteht.
Während bei diesem Punkte der experimentellen Tätigkeil einerseits die
genauen Maße beweisen, daß die Apparate f\t 5 und 6 Aufnahme von Wellen
waren von einer Länge kaum mehr oder weniger ah io m, erscheint anderseits
die Möglichkeit der hinreichenden Signalisierung für die Transkription als fast
erreicht. Ich beabsichtige ferner für eine neue Experimenlalphasf1 einen neuen
Aufnahmeapparat herzurichten, der auf eine sichere, genaue und kontrollierte
Art fähig wäre, elektromagnetische Schwingungen aufzunehmen und zu signalisieren
, welche eine Wellenlänge von 3, *i Und i m aufweisen und auch mit
Sicherheit selbst solche unter i m, zumal mit diesem günstig ein Registrierapparat
verbunden werden könnte. Vuch über diesen neuesten Aufnuhme-
apparat (7; werde ich auf dem nächsten Kongreß Berieht erstatten.
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