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Cazzamalli: Ueber die Kritiken von Tischner, Driesch und Glogau. 399

Absland zu nehmen betreffs der Möglichkeit, die Iladiowellen dem emotiven
Faktor zuzuschreiben. Diea ist b*i der zweiten Reihe der eben erwähnten Versuche
der Fall.

Mit dem Apparat 0 habe ich positive Resultate bei dem Subjekt M. festgestellt
. Beim Vergleich der Experimente i, 2 und 3 ergab sich, daß die Visionen
, bezüglich deren ich Aussendungen elektromagnetischer Wellen registrierte,
\on augenscheinlicher Emotivität entblößt zu sein schienen, obwohl sie doch
affektiv er Natur waren — und sogar als eine sehr klare emotive
Reaktion erschien, hörte die Aussendung der Radio-
wellen au f.

Es würde sich noch erübrigen, die Lage der emoaffektiven Belastung oder
des emotiven Potentials, wovon oben die Rede war, zur Erörterung zu ziehen.

Ich werde darauf noch im weiteren eingehen, jedoch nicht ohne für jetzt noch
einmal hervorzuheben, daß ein solches Emotiv-Potential dem \nfangs-
zustand der Gemütsbewegung entspricht, was mit der Phase des sensoriellen
Anfangs einhergeht und daher als ganz zerebral betrachtet wird. Kurz, meine
auf den ersten Bericht folgenden Experimente haben mich immer mehr in der
Ueberzeugung bestärkt, daß wir elektromagnetischen Schwingungen gegenüberstehen
, die vom Gehirn ausgehen. Denn die psychische Phänomenologie der d*»n
Experimentah ersuchen unterworfenen Subjekte ist auf eine fundamentale
Tätigkeit des Gehirns zurückzuführen.

Wenn das sensitive Subjekt Phänomene von Metagnomie (oder pragmatischer
Kryplästhesie) darbietet, so befinden wir imf erkenntnisfähigen psyehoseusoriel-
len Pro/essen gegenüber außerhalb der normalen Erkermtnisvvege mit einer
größeren oder geringeren Wahrnehmung auf Entfernung, je nach dem. Identisch
damit ist der Zustand, der die Grundlage zu den Hellsehphänomenen
ohne Anreizung von Objekten bildet, wie sie sich im Trance oder der Hypnose
entwickeln, und ebenso spricht man auch \on einem Trancezustand mit bildender
(synthetischer) Yktrviläl und automatischer Schrift.

A on den anderen Subjekten boten die einen eine Phänomenologie krankhafte
! halluzinatorischer Natur, die anderen eine spontane oder provozierte
halluzinatorisch** Phänomenologie in Auto- oder lleterohypnose.

Welches ist nun das funktionelle organische Substrat der psychosensoriellen
Phänomene?

Es dünkt mir, daß nicht der geringste Zweifel an der Wirklichkeit der sensoriellen
Zonen des Gehirns vorliegt, und zwar auf d°r funktionellen anatomischen
Basis, welche die Hirnrinde im allgemeinen und einige ihrer Teile im
b< sonderen der pisychoscnsorialen Phänomenologie darbieten.

In Wahrheit liegt bei dem gegenwärtigen Stand der Kenntnisse der Gehirn-
Plrvsiopathologie folgendes Konkretum vor: Die sensoriellen Zonen sind nicht
hypothetisch wie die repräsentierenden Zentren (ähnlich wie die Flechsigschen
Assoziationszonen, die auch kürzlich durch die nämlichen Forschungen von
Brodmann entkräftet wurden) obschon sie keineswegs so einfach zu begrenzen
sind, wie manche glaubten.

Andere wichtige Forschungen über den Zellaufbau, die da«« zahlreiche \ or-
handensein von polymorphen Zentren der tieferen Schicht und der kleinen
Zellen der inneren körnigen Schicht in den sensoriellen Zonen und ihren wichtigen
Verbindungen mit anderen erhärten, geben entschieden jenen Schichten die
\\ ürde einer Funktion zurück, die ihnen gebührt und die durch die über-


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