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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0417
Cazzamalli: lieber die Kritiken von Tischner, Driesch und Glogau. 401

üben, zu einer falschen Deutung, die ihn zu unlogischen Schlußfolgerungen
verleilet.

Kr folgert nämlich: ..Entweder sind diese Angaben des Mediums richtig,
dann haben also, wenn wir auf dem Standpunkt von Cazzamalli bleiben, diese
zerebralen Radio wellen die Wände der isolierenden Metallkammer durchsetzt,
diese Wände sind demnach gegen diese Radiowellen nicht dicht, dann hat aber
die Kammer überhaupt ihren Zweck verfehlt, da, falls die Wände für derartige
Radiowellen durchgängig sind, mit dieser Versuchsordnung gar nicht bewiesen
werden kann, was sie beweisen soll!

Falls aber diese Gesichte einfach subjektive Phantasien des Mediums gewesen
sein sollten, dann beweisen die \on Cazzamalli gehörten Geräusche
wiederum nichls, indem es nur zufällige Geräusche irgendwelcher Herkunft
waren oder wenigstens gewesen sein können. Und falls wirklich die von Cazzamalli
gehörten Geräusche durch von dem Medium ausgehenden Wellen ver-
uisacht sein sollten, dann ist wiederum nicht bewiesen, daß parapsychische
Erscheinungen durch zerebrale Racliowellen zustande kommen, denn es war ja
unserer zweiten Voraussetzung nach gar kein parapsychisches Phänomen vorhanden
. *'

Unter Hinweis auf einige vorher dargelegte Betrachtungen betreffs der zwei
Gcsichle des Fräulein Maggi zusammenfassend, da sich ja gerade hierüber die
Dialektik nicht wenig hervorgetan hat, antworte ich wie folgt:

i. Die Angaben des Mediums können richtig sein: sei es daß das parapsychische
Phänomen sich mit einem in der Ferne gelegenen Objekt entwickelt
hat (Ort oder beschriebene Person) oder in der Nähe (das Gehirn eines Anwesenden
, worin vor dem Eintritt in die Isolierkaminer das Phänomen eines
\ orgesichtes mit oder ohne Bew ußtseinsspiegelung gekommen sein kann) oder
auch daß ein solches Phänomen überhaupt nur eine Wiederauf lebung eines Vor-
gesichlcs des Mediums ist, die Frucht einer dem Eintritt in die Isolierkammer
vorhergehenden unbewußten Kryptästhesie.

Im ersten Falle verbietet nichts die Annahme der Möglichkeit, sowie auch
der Wahrscheinlichkeit, daß Strahlungen von verschiedenen Wellenlängen ausgesandt
wurden, von denen einige Gruppen die Fähigkeit besitzen, durch die
Wände der Isolierkammer zu dringen, da anderseits als fest und unbestreitbar
dasteht, daß elektromagnetische Schwingungen von bestimmbarer Wellenlänge,
die nicht durch die Wände der Isolierkammer zu dringen vermochten, während
der Entwicklung des Phänomens von meinen Apparaten aufgezeichnet wurden.

Im zweiten und dritten falle — die doch sehr möglich sind und aus mir
unverständlichen Gründen von Tischner und anderen theoretischen Kritikern
außer acht gelassen wurden — bleiben Strahlungen aus dem Spiel, welche die
W ände dei Isolierkammer durchdrungen haben, während mit vollem Recht noch
solche übrig bleiben, die von den Apparaten aufgezeichnet wurden.

Ferner habe ich, ohne irgendwie damit a priori andere gleichzeitige Möglichkeiten
der Strahlungen auszuschließen, gesagt, und ich wiederhole es Herrn
Tischner, daß

2. die Isolierkammer für die Wellen der drahtlosen Telegraphie undurchdringlich
ist und daß daher die experimentelle Anordnungsweise ihre vollkommene
Existenzberechtigung hat.

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