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magnetischen Yrl zurückkehrte, da die SpezifizitHl nur für die Sinnes-
aufnahmeorgane oder für jene der Bewegung und Sekretion besieht.
Wie kann man denn bei dem gegenwärtigen Stand unserer direkten Kenatnis
über den Mechanismus der Nerventätigkeit von der Hand weisen, daß das Gehirn
über Wechselströme, über elektrische Kapazitäten, über autoinduklorische Krümmungen
, d. h. über die Möglichkeit oszilhlorischer Entladungen und mithin auch
über elektromagnetische Wellen, verfügen könne?
Der größte Teil der Gelehrten des 17. Jahrhunderts glaubt, daß die Nervenäußerungen
lediglich auf eine biologische Art elektrischer Ströme zurückzuführen
wären.
Alulta renascentur quae iam cecidere.
Nim wohl. Könnte man ein Hindernis dem Versuch entgegensetzen, jene
materiellen Prozesse zu unterbrechen oder festzuhalten, die in Gestaltung >on
elektromagnetischen Wellen die psychischen Vorgänge der ifirntätigkeit im
äußeren Raum begleiten (ein Problem, das die Biophysik nicht mehr außer acht
lassen darf;, so wäre es der Mangel oder die unzureichende Empfindlichkeit
geeigneter Rezeptoren.
Sind wir denn nicht \on Tag zu Tag besser ausgerüstet durch die wunderbaren
Vervollkommnungen der thermoionischen Röhren, um auf die technischen
Ansprüche wunderbar empfindlicher Revelaloren selbst durch die schwächsten
Wellen zu antworten?
Schließlich ist auch die weitere Frage häufig betreffs Unterscheidung der
Resultate meiner Experimente gestellt worden, warum nämlich nicht auch
während der normalen mentalen Tätigkeil die Ausbildung \on {elektromagnetischen
Schwingungen aufgezeichnet wurde?
Es dürfte vollauf genügen, wenn wir entgegnen, daß bei solch gewöhnlicher
Tätigkeit es sich um bei weitem schwächere Wellen handelt ah jene, die im Verlauf
nicht immer dieselben bleiben gemäß den gewöhnlichen unumgänglichen
Wegen durch die Leitungsgewebe, und die nach und nach schwächer werden, so
daß die gegenwärtigen Re\elatoren nur noch bei Bedarf passen würden.
Aber zu meiner größeren Befriedigung möchte ich doch wünschen, daß sich
die Aufmerksamkeit der Kritiker mehr auf die Experimentaldaten richteten, die
mir auf die augenscheinliche Tatsache einer stärkeren strahlenden Kapazität des
Gehirns eine Antwort zu erteilen vermöchten, wrenn sich in diesem die größte,
und konzentrierteste sensorielle Aktion von bestimmten psychischen und mela-
psychischen Phänomenen entfaltet, welche eben jene sind, worauf sich meine
Forschungen erstrecken.
Schon in bezug auf die erste Experimentationsreihe hatte ich ja erwähnt,
daß die Signalisierung in dem Apparat beginne, wenn das Sensiti\medium angibt
, sich im Trancezustand zu belinden und dabei noch bemerkenswerte-
Signalgebungen eintreten, in dem Augenblick, in dem ein schon früher vermerkter
hypnohalluzinatorischer Zustand eintritt oder aufhört. In der zweiten
Reihe der oben angeführten Experimente habe ich bemerkt, wie während der
halluzinatorischen Phänomene im Affekt und im Potentialstadium von Ladung
und emotiver Spannung man eine unbestreitbare elektromagnetische Entsendung
hätte, während, als die emotionale Manifestation folgte und somit der Grad der
zerebralen Spannung rasch fiel, unter Entladung entlang der expressiven Be-
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