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Cazzamalli: Ueber die Kritiken von Tischner, Driesch und Glogau. 411

wegungs- wie der Drüsenwoge strahlende elektromagnetische Schwingungen von
dem Apparat G nicht mehr festgehalten wurden.

Dieser Tage halte ich Gelegenheit, die Arbeit ßrugmanns über ,,Den passiven
Znstand eines Telepathen, durch das psychogalvanische Phänomen kontrolliert",
einem Studium zu unterziehen. Ich werde mich hier nicht au£ die verschiedenen
Deutungen des psychogalvanischen Phänomens einlassen und möchte
nur hervorheben, daß dieser „passive Zustand", d. h. diese Empfindung einer Passivität
ganz genau dem Zusland des Autotrance der Sensitivmedien entspricht
(nämlich einem neuen Bewußtseinszustand, der von dem gewöhnlichen abweicht)
und aller Wahrscheinlichkeit nach auch dem Grade der zerebralen Spannung
der sensoriellen Ueberladung — mit größerem oder geringerem enioliv-
affekliven Potential —, dem "Vorspiel zu den halluzinatorischen Manifestationen.

Nun hat Brugmann festgestellt, daß in dem passiven Zusland die Abweichungen
stärker sind als in dem normalen Zustand. Die Kurven beweisen
dann, daß das Subjekt sich genaue Rechenschaft über die Wirklichkeit gibl wie
über das Verschwinden des passiven Zustandes.

Dennoch scheint mir nicht bedeutungslos die Erwähnung der Talsache, daß
gewisse Veränderungen in unserem Bewußtseinszustand sich objektiv auf Grund
des soi-disant psychogalvanischen Phänomens manifestieren, zumal dies mit
der objektiven Konirolle in Einklang zu bringen ist, die ich bei meinem Sen-
silivmedium anwenden konnte in Beziehung auf die verschiedenen Bedingungen
einer metapsychischen Tätigkeit, deren erster Ausdruck der gleichartige, passive
Zusland des Autotrance ist. So erklärt die Beziehung zwischen dem Grad zerebraler
Ausdehnung und der halluzinatorischen psychosensori eilen Ueber ladung
(mil veränderlichem emoliv-affektiven Potential) und der Ausbreilnng von
elektromagnetischen Schwingungen den Grund der stärkeren zerebralen Strahlen-
aussendung für bestimmte psychische (und metapsychischc) Phänomene.

So ist aKo diese Frage hier nmj, skizziert, allein sie verdient, daß man sie
experimentell erforscht und weiter in sie eindringt.

Ich unterlasse es hier, auf die Motive einzugehen, weshalb ganze Kategorien
von Talsachen wie die Träume, der Hypnotismus, die Gedankenübertragung, die
experimentelle oder zufällige Kryptästhehie einer ernsten Ptevision im Lieble der
jüngsten Errungenschaften der zerebralen Biophysik unterzogen werden müßten.
Denn ich bin überzeugt, daß diese nur dann stimmen wird, wenn man in die
Natur des sensoriellen physiopathologischen Mechanismus eindringt, um sicli an
den Begriff der slarken Phänomene des Gedächtnisses anzulehnen, welches die
Grundlage des Ichs, des Bewußtseins bildet.

Heute ist ohne Zweifel der beste Rat der, aufmerksam und unbekümmert
in dei Experimentalforschang zu verharren, in welchem Sinne ich auch die lebhafte
Genugtuung empfinde, die Erklärung abzugeben, daß die dritte
Exprrimentationsreihe bereits zum großen Teil fertiggestellt ist und noch weiter
fortgeführt wird, worüber ich auf dem nächsten Kongreß für die parapsychische
Wissenschaft Bericht erstatten werde. Sie hat sich entwickelt und entwickelt
sich noch unter der kräftigen Unterstützung des Ingenieurs Eugen Gnesutta an
der Mailänder Technischen Hochschule, eines Spezialisten in drahtloser Teie-
graphie, nach dessen Angabe und Direktion auch der neue Empfangsapparat, der
Appaiat 7 (für Radioweilen von 70—5o cm), und der Registrierapparat von
dem bedeutenden Präparator des physikalischen Institutes der Technischen Hochschule
, Herrn Ferdinand Rosa, erbaut worden sind.


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