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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0428
412 Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1927.)

Herrn Ingenieur Gnesutta, der, wie ich hoffe, nül mir auf dem Kongresse
die Apparate näher erläutern wird, sowie Herrn Üosa habe ich den Vorzug, meine
lebhafte Anerkennung für ihre unermüdliche und werlvolle Mitarbeit an meinem
Werk bei dieser Gelegenheil zum Ausdruck zu bringen. Die objektive pholo-
graphische Registrierung der Gehirnslrahlungen ist erreicht. Und mit der
Vervollständigung derselben, indem man nämlich eine feinere, genaue und
exakte photographische Registrierung der elektromagnetischen Schwingungen
erhält, die inbezug zu bestimmten psychischen und melapsv eingehen Phänomenen
Strahlen entsenden, bin ich überzeugt, durch fortgesetzte Versuche möglicherweise
auf experimentellem Wege zu noch unerforschten Regionen der Dynamik
des Gehirns zu gelangen.

Es ist klar, daß ich hier Glogau nicht \on Plato zu der philosophischen
Autorität eines Bruno, eines Spinoza, eines Carlesius usw. oder von der Enlelechie
eines Aristoteles bis zum Vitalismus eines Driesch zu folgen imstande bin. Er
kommt mit sicherer Ueberzeugung zu seinem ruhigen Hafen, zu der natürlichen
Magie, die in der einzigen dynamischen l rsache ihren Vnfang nimmt und der
ganzen erkennbaren körperlichen Well überstellt ist und somit für Glogau die
Lösung aller Probleme bietet.

Und ebenso verhält es sich auch mit Driesch, Tischner und Sudre usw..
von denen jeder auf seinem Wege zu seinem Hafen gelangt. In der erneuten
und sich noch erneuernden spiritualistischen Strömung finden Driesch, Sndie-
und Tischner die Erklärungsmotive der metapsychisehen Phänomene und besonders
jener sogenannten subjektiven. So behauptet Su Ire, diß, ,,bei der Telepathie
ebenfalls eine Verbindung von Seele zu Seele vorliege, ohne das Zwischenmillel
des Raumes, und Driesch, darin mit Tischner und uns einig gehend, glaubt,
daß man nicht die Erklärung hierfür in den physischen Wellen äh jlichen Ge-
hirnaustrahlungen zu suchen habe".

Nim wohl, für i lieh als Spiritualisten im christlicher Sinne ist dieses Hineinziehen
von transzendentalen Dingen in das Gebiet der Experimentalf orschung
geradezu verletzend, — jenes nur zu versländliche, wenn auch zu bekämpfende,
gewaltsame Hineinzwängen, sobald man eben Phänomenen gegenübersteht wie
den parapsychologischen, die so außerordentlich und unerklärlich sind, und
^loch nur in bezug auf unsere Unwissenheit.

Die Ergebnisse meiner Experimenlalforschungen haben mich in meiner
These bestärkt, daß die parapsychologischen Phänomene mit anderen der normalen
Psychologie einen gemeinsamen Kenner haben müssen: die sensorielle
Hirnhaut, kurz das Gehirn, von dessen Tätigkeit wir weder abstrahieren kühnen
noch dürfen, da es ja auf die genaue Kenntnis seiner Funktion ankommt, die
wir mit allen Kräften erstreben müssen.

Es ist nachgerade Zeit, dünkt mir, die Verbrüderung mit dem Materialismus
von gestern und heute zurückzuweisen, jenes Bestreben, mit jeglichem Mittel
der Forschung die noch ungeklärten Tiefen der menschlichen Intelligenz zu
ergründen.

Der psychophysische Gesichtspunkt der geistigen (zerebralen) Tätigkeit, den
die Experimentalresultale begründen und nähren, verstößt in keiner Weise gegen
die finalistische Vorstellung einer höchsten Intelligenz.

Wir müssen also auf dem experimenlalen Gebiet und dem der Erkenntnis,
soweit es für uns eben möglich ist, jene auf die psychische und metapsychische


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