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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0430
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daß es sich um einen übelgemeinten Scherz handele, die Umgegend abzusuchen
begannen, um den Uebeltäter zu finden. Da sie nichts fanden, machten sie sich
auf den Heimweg und als sie in die Nähe des Eingangs zur Stadt kamen,
bemerkten sie einen kleinen Knaben von etwa fünf bis zehn Jahren, angekleidet
mit einem schwarzen Mantel, dessen Gesicht und Hände von keiner der acht
Personen gesehen wurde und welcher, aus der Stadt kommend, sich langsamen
Schrittes zu dem Cafe hinbewegte. Einer von den acht, der Magistratssekretär
Papatheous, stud. jur., redet den Knaben, in dem Glauben, daß der Kleine
nicht wußte, daß die Steine andauernd noch fielen, folgendermaßen an: „Armer
Kleiner, wo gehst du denn hin, ohne Angst zu haben?" Da der Kleine seinen
Weg fortsetzte, folgte ihm Herr Barbetakis, damit er ihn vor den Gefahren
warne. Als er nun, dem Kinde folgend, sich in der Nähe der Eisenbahnschienen
befand, die den Weg vor dem Cafe überquerten, konnte Herr Barbetakis das
Kind nicht mehr sehen. Es war wie durch ein Wunder verschwunden. Auch die
anderen sahen nichts mehr von dem Kinde. Einen Augenblick waren nun alle
über das spurlose Verschwinden des Knaben verwundert und Herr Barbetakis,
schnell zu den anderen zurückrennend, sagte: „Meine Herren, da haben wir die
Lösung des Geheimnisses, das Kind war kein Kind. Zur selben Zeit hörten sie
drei sehr kräftige Schläge im Inneren des Cafes, welches schon dunkel und geschlossen
war. Umsonst hatten sie die ganze Umgegend abgesucht, die auch noch
gut beleuchtet war, weil in der Nähe die Eisenbahnlinien lagen, es war nichts
zu finden.

Es ist noch merkwürdig, daß einer von den Anwesenden, Herr Linardatos,
am nächsten Tage >on Herrn Papatheous gefragt, erklärte, daß er nicht nur
nichts von der ganzen Vision gesehen hätte, sondern auch
nichts von dem ganzen Gespräch, welches dabei geführt
wurde, gehört habe.

I nterzeichnete: Papatheous, Jean Barbetakis, Sp. Matsikas, Georg Matjou-
ratos. Pan. Achtypis, Soter Theodoratos, J. Papoutopoulos.

Urteil:

Ich glaube, daß man drei verschiedene Erklärungen des Phänomens annehmen
kann. Die erste Erklärung wäre eine Massensuggestion, die unbewußt
von einem der Anwesenden ausgegangen ist, oder vielleicht noch vom kleinen
Christos, der in seinem Hause in der Nähe versteckt sein konnte. Eine Halluzination
, durch die Ereignisse veranlaßt und der Verdacht damit, daß der kleine
Christos ihre Ursache war, konnte so aufgefaßt werden, daß der Kleine den
anderen sein Bild auf dem Wege nach dem Cafe einsuggeriert hat. Wir wissen,
daß die Fakire sehr leicht durch Konzentration dieses Resultat erreichen, wie
z. B. die Vorstellung eines Kindes, das geschlachtet und zerstückelt und in einen
Sack gelegt wird, das aber bald gesund und vollständig vor den Augen der Zuschauer
herauskommt. Aber diese Erklärung, welche auch den Fall Linardatos,
der von dem, was sich dort ereignete, nichts gesehen und gehört hattte, erklären
würde, könnte nicht die drei gehörten Schläge in dem Innern des Cafes erklären
und ist meiner Meinung nach wegen der Entwicklung der Ereignisse selbst dia
am wenigsten plausible.

Die zweite Erklärung wäre die einer ektoplastischen Formation, die vom
kleinen Christos ausging, aber diese würde auch nicht den Fall Linardatos erklären
, welcher in diesem Fall ebensogut wie die anderen das ektoplasmatische
Kind gesehen haben müßte.


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