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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0436
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Für die — meiner Ansieht nach — zahllosen Verdrehungen der Tatbestände
in Rosenbuschs Arbeilen über paraphysische Probleme gibt es drei Deutungen:
i. Illoyalität: 2. Ignoranz; 3. Störung durch die fixe Idee des Betrugs, die ihn
hindert, Berichte über paraphysische Tatbestände ernstlich zu studieren. Alle
drei Deutungen sind möglich, da man von der "Wirkung — hier der Verdrehung
und Verschweigung von Tatbeständen — nie eindeutig auf die Ursache schließen
kann. Am wahrscheinlichsten ist mir heute nach nochmaliger gründlicher Prüfung
von Ros3nbuschs Eusapia-Arbeiten die dritte Hypothese, die auch Professor
Oesterreich vertritt. Ich sage dies nicht, um Herrn Rosenbusch zu kränken,
sondern weil ich für seine Darstellungsweise keine andere ebenso glaubhafte
Erklärung finden kann; auch werde ich im folgenden gewichtige Gründe für sie
beibringen. Zugleich sehe ich ein, daß, wenn Rosenbusch — wie ich es jetzt für
sehr möglich halte — wirklich glaubt, dem Problem Eusapia durch seine Darstellung
gerecht zu werden, er umgekehrt mich selbst für unehrlich bzw. durch
fixe Ideen gestört oder höflicher ausgedrückt für „unerlaubt ahnungslos und
naiv" (K. 0. 231) halten muß.

Etwas naiv zeigt sich übrigens Herr Piosenbusch, wenn er meint (K. 0. 220),
die früher von mir gemachte Voraussetzung, er unterschlage alle guten Berichte
über Eusapia absichtlich, sei „dem Angehörigen einer wissenschaftlichen Disziplin
gegenüber doch schon beinahe unmöglich*' Rosenbusch scheint hiernach
zu glauben, daß ein Angehöriger einer wissenschaftlichen Disziplin „beinahe
unmöglich" moralisch unzuverlässig sein könne, während er doch sicher keinen
Moment zögern wird, anzuerkennen, daß b?i Dr. Grandon, ja vielleicht bei
Dr. Richardson, der stärkste Verdacht besteht, daß sie die angenommenen Betrügereien
des Mediums Margery (vgl. Z. f. P. 1927, März) unterstützen; obwohl
mindestens Dr. Richardson ein Gelehrter ist, dessen wissenschaftlicher Ruf
nicht hinter demjenigen Dr. Rosenbuschs zurücksteht. So wenig die Annahme
der Gegner Margerys, daß zwei Gelehrte sich an Täuschungen beteiligen, absurd
ist, so wenig absurd ist die Annahme, daß ein Herr, der sein Universitätsstudium
absolviert hat, ihm unbequeme Berichte bewußt >erheimlichen könnte;
oder sollten derartige Annahmen nur Gegnern der Parapsychologie gegenüber
„doch schon beinahe unmöglich" sein?!

II.

Ich bespreche jetzt einige der sonderbarsten Irrtümer Dr. Rosenbuschs. Die
Versuche Prof. Gourtiers mit den sich bei gutem Licht vor dem Kabinettvorhang
vom Boden erhebenden, oder auf diesem vor- und zurückgehenden Gueri-
dons (Spieltische) besprechend, hatte ich (Gr. M.,S. 68) Rosenbusch den Vorwurf
gemacht, er hätte sich ein kleines Vertauschungsmanöver erlaubt, indem
er diese Versuche mit anderen, verdächtigen verwechselte, die einen gelegentlich
aus dem Kabinett heraus auf Eusapias Kopf erscheinenden viel kleineren
Gueridon betrafen. Ein Blick — sagte ich — auf die Photographien 12 und
21 bis 24 des Courtierschen Berichts zeigt, daß es sich bei den von Rosenbusch
zusammengenommenen Versuchen um Experimente mit verschiedenen Möbeln und
unter >öllig verschiedenen Bedingungen handelt. In seinen interessanten neuen
Darlegungen erklärt Rosenbusch (K. 0.216), mit der von mir behaupteten
Vertauschung von Möbeln sei es nichts. Ich bitte ihn nun. irgendeinem seiner


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