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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1927.)

einfach betrügen zu lassen, nicht für besonders gut; aber „erbärmlich" nannte ich
nur die Cambridger Sitzungen als solche, und zwar aus folgenden zwei Gründen:
erstens, weil in den Sitzungen fast immer Dunkelheit herrschte, zweitens weil die
Phänomene trotzdem sehr kümmerlich waren. In einer offiziellen Notiz der
S. P. R. (Pr. 18, 5oi) heißt es über Cambridge: „Die Experimentatoren drängten
Eusapia in jeder Sitzung, etwas Licht im Sitzungszimmer zu erlauben und ein
sehr schwaches Licht wurde im allgemeinen zu Beginn gestattet; aber bald verlangte
sie völlige Dunkelheit und die Berührungen wurden nie empfunden, ehe
das Licht ganz gelöscht war." Das Auffälligste ist nun, daß trotz des schlechten
Lichts und der häufigen bewußten Freilassung von Eusapias Gliedern „die
Phänomene, statt verschiedenartig und bemerkenswert zu sein, einförmig und
unbedeutend waren'* (J. i4, S. 119). Eines der wenigen guten nach Frau
Sidgwick unerklärten Phänomene in den Cambridger Sitzungen erfolgte in einer
der seltenen Zeitspannen mit guter Beleuchtung. Frau Sidgwick sagt: Ein Vorhang
direkt hinter dem Medium bauschte sich bei einer Gelegenheit mehrmals in
gutem Licht auf, wie wenn Wind dahinter gewesen wäre (Pr. 11, 518). Auch
entdeckten die Cambridger Experimentatoren „keinerlei neue Botrugsmethode,
deren Möglichkeiten nicht schon vorher Experimentatoren auf dem Kontinent
genau bekannt gewesen wären" (J. 14,119). Das eben ist das Unerklärliche
an Eusapias Laufbahn, daß sie ihre besten Phänomene nicht in den Dunkelsitzungen
lieferte, selbst wenn man sie frei betrügen ließ, sondern oft Schlag
auf Schlag in Sitzungen mit gutem Licht, wie sie die Taschenspieler und viele
andere erlebten (vgl. meine Eusapiamonographie in gr. M.); diese unbestreitbare
Tatsache spricht stark für die Echtheit einer großen Zahl von Phänomenen
Eusapias; und Rosenbuschs Logik, nach der glänzende Phänomene bei gutem Licht
und strenger Kontrolle widerlegt sein sollen durch klägliche Phänomene im
Dunkeln und unter Freilassung Eusapias, ist unverständlich.

Auf Seite 45 meiner Arbeit (gr. M.) hatte ich erklärt, daß ein Blick unter
den Tisch genügte, um die Hebung des Tisches von unten durch Eusapias Füße
aufzudecken; aus dem ganzen Zusammenhang wird klar, daß ich von Sitzungen
bei gutem Licht sprach. Rosenbusch zitiert (K. 0. 218) diese Stelle ironisch und
sagt dann, der Italiener Antoniadi, der wirklich Gelegenheit gehabt habe, unter
Eusapias Tisch zu blicken, berichte die außerordentliche Gewandheit des Tricks,
und daß er nur durch größte Aufmerksamkeitsspannung entdeckt werden konnte.
Schade für Herrn Rosenbusch, daß das einzige Phänomen, das Antoniadi in
seinem Bericht beschreibt und bei dem er offenbar Betrug entdeckt hat, keine
Tischerhebung betraf und sich in fast völliger Dunkelheit abspielte, so daß er
natürlich weder unter den Tisch noch sonstwohin mit irgendwelcher Aussicht
auf Erfolg blicken konnte. Er sagt: „Glücklicherweise machte Frau Flammarion
in diesem Momente etwas Licht und ich konnte sehen, daß ich Eusapias Rechte
•und Flammarioiis Hand hielt" (während er glaubte, beide Hände Eusapias zu
halten) (Fl. 96). Daß man bei völliger Dunkelheit eine sichere Kontrolle
Eusapias nicht leicht durchführen konnte, habe ich mehrfach betont (vgl. z. ß.
gr. M. Seite 48, wo ich eben auf Antoniadis Erlebnis hinwies), auch Frau
Sidgwick betont die Konlrollschwierigkeiten besonders bei schlechtem Licht
(Pr. 21, 523). Doch bestreite ich, daß die Kontrolle auch unmöglich war bei
den zahllosen von mir erwähnten Phänomenen bei gutern Licht. Hier war es
möglich, etwa während einer Tischerhebung unter den Tisch zu sehen, ob
Eusapia ihn von unten hob; immer wieder weisen die Berichte darauf hin, daß


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