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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0460
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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1927.)

54 Jahre alt, gebürtiger Oesterreicher, seit der Kindheit medial veranlagt. Er hat
schon 1922 und 1923 Sitzungen im College gegeben, damals nach genauer Voruntersuchung
, die 1926 unterblieb. Außer den gebräuchlichen psychischen Erscheinungen
wie Diktaten in besonders erhebender Sprache (Deutsch und
Italienisch), medizinischen Ratschlägen und Vorhersagungen fanden — bei gutem
Weiß- und Rotlicht — Apporte von Blumen (und Steinen) statt. Die Blumen
fielen entweder in die ausgestreckt gehaltenen Hände des Mediums oder wurden
manchmals gleichsam unter dem Tisch Dei heftigen Arm- und Handbewegungen
des Mediums hervorgeholt. Gelegentlich fiel das Medium dann über diese Blumen
her und begann sie gierig zu essen, auch Stengel und Erde, wobei es sich zum Teil
den Mund an den Domen verletzte. Die Blumen waren vorher nicht im Sitzungszimmer
, auch — soweit bekannt — nie in einem Zimmer im College. Es waren
ganz natürliche Blumen, wie sie zu der Zeit zu bekommen waren, Maiglöckchen,,
Rosen, Anemonen, Veilchen. Gelegentlich sprachen Sitzungsteilnehmer unmittelbar
vor der Bringung davon, daß sie „Schatten" der Blumen in der Luft sähen.
Und Mrs. Barkel, ein Trancemedium des College, sagte einmal 2 Stunden vor dem
Beginn der Sitzung mit Melzer die bevorstehende Bringung eines Veilchenstraußes
voraus, dessen „Schatten" sie in der Nähe des elektrischen Lichtes gesehen haben
wollte.

Die oft beobachtete Bringung kleiner Steine wurde nie als so zufriedenstellend
wie die von Blumen angesehen. Das Medium streckte die Hand gegen Kopf oder
Schulter eines Sitzungsteilnehmers aus, zog sie zurück und zeigte einen kleinen
Stein zwischen den Fingern oder hustete die Steine aus. Anscheinend im Trance
pflegte das Medium den Stein einem bestimmten Sitzungsteilnehmer zu überreichen
, oft mit einer passenden dichterischen Botschaft. Als nun in der letzten
Woche des Aufenthaltes des Mediums — ohne daß es Einwendungen gemacht
hätte — einige Sitzungen mit ausgewählten Personen stattfanden sowie ein ärztliches
Mitglied und Mr. Mc Kenzie das Medium vorher genau untersuchten, kam
es in der ersten Sitzung zu keiner Bringung von Blumen, sondern nur zu der einiger
Steine. Vor der 2. Sitzung nun entdeckte der Arzt hinter den Ohren des Mediums
zwei kleine farbige Steinchen, die mit einem fleischfarbigen Heftpflaster befestigt
waren. ^Natürlich meint Mc Kenzie, mit Rücksicht auf diesen beklagenswerten
Vorfall müsse die Echtheit eines großen Teiles der Tätigkeit des Mediums in Frage
gestellt werden. In bekannt vornehmer Unparteilichkeit versucht Mc Kenzie zwar
die Echtheit der Blumenbringungen zu verteidigen. Es sei ein Unterschied zwischen
der Einschmuggelung von 1/4—Va engl- Zoll großer Steinchen und von Blumen
von 18 Zoll Länge mit Blättern und Dornen, von 25 Anemonen oder einem Dutzend
Maiglöckchen samt Wurzeln und Erde, mit unversehrten Glocken und zarten Blättern
, frisch und duftend, nach 21/2 stündiger Sitzung. (Allerdings ohne Vorkontrolle
!) Aber auch dieser Vorfall nach einer 30 jährigen Mediumschaft zeige, welche
Schwierigkeiten den Forschern auf diesem Gebiete erwüchsen.

W. Cotesworth Bond gibt in seinem Artikel „Der Familienzirkel für
psychische Forschung. Persönliche Erfahrungen in Trancephänomenen" eine
Darstellung, wie er selbst, seine Frau und ein Jahr später sein jüngster, damals
15 jähriger, Sohn seit 1919 einen Familienzirkel bildeten. Weder die Ratschläge
Bonds in bezug auf die richtige Führung solcher Familienzirkel noch das aus den
Diktaten Mitgeteilte bringen Neues.

In der Einsendung „Ein einzigartiger Fall tierischer Uebernormalität" (mit
3 Lichtbildern) wird so Außerordentliches berichtet, daß ich die letzte Bemerkung
des Herausgebers hierzu hier voranstellen möchte: „Dies ist so recht einer der
Fälle, die eine genaue Erforschung verdienen. Nur solche werden ihn lächerlich
machen, die aus Gründen a priori das Unerwartete und Unerklärliche beiseite
setzen." Dem Berichte des Majors I. R. Mörse und der Lady Hehir sei entnommen:
Am 26. September 1926 machte Mrs. Tilson eine photographtsche Aufnahme (Film)
von Lady Hehir und deren irischen Wolfhund „Tara". Nach der Entwicklung
erschien ein „Extra", das von Lady Hehir und ihren Bekannten sofort als Kopf des
Hündchens „Rathai" der Frau Myers bezeichnet wurde, das von Lady Hehir, einer
Hundeliebhaberin, gepflegt, immer mit „Tara" an dieser Stelle gespielt und am
12. August in den Armen der Lady verendet war. Aus dem einen der beigegebenen
Lichtbilder muß Laie und Fachmann einen verschwommenen Hundekopf oberhalb
des hinteren Körperendes von „Tara" erkennen.


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