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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0466
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der Italiener Luigi Mirabelli und Christina Scaccioto Mirabelli geboren. Er
besuchte mehrere Schulen, machte auch in Sao Luiz einen theologischen Kursus
durch, wurde aber durch unvorhergesehene Umstände am Abschluß seiner
Studien verhindert.

Mirabelli widmete sich dann dem Kaufmannsstande, mußte jedoch schon
seine erste Stellung in Rio de Janeiro aufgeben, weil sich bei ihm bereits
Symptome seines Mediumismus zeigten. Als auch in seiner zweiten Stellung
die Phänomene mit großer Heftigkeit auftraten, veranlaßte sein Chef die Einweisung
Mirabellis in eine Irrenanstalt, in welcher er 18 Tage lang unausgesetzt
von Psychiatern beobachtet wurde, die sich von der Echtheit der Manifestationen
überzeugten. Bald beschäftigte sich auch die Tagespresse mit dem Fall.

Der Ruf Mirabellis als Medium verbreitete sich; verschiedene Gelehrte
experimentierten mit ihm und bezeugten die Echtheit seiner Mediumität. Er
folgte u. a. einer Einladung des Herrn Ovidio Watson nach Rio de Janeiro und
wurde dort von dem Dozenten der Escola de Pharmacia de Sao Paulo, Pinto
de Queiros, beobachtet, der die Echtheit besonders auch der nachstehenden
Phänomene bestätigte:

Aus der Wohnung Pinto de Queiros in Sao Paulo wurde nach vorheriger
Ankündigung ein in einen Koffer eingeschlossener Revolver in die Wohnung des
Herrn Watson (Rio de Janeiro) apportiert. Im Hause des letzteren ereigneten
sich auch Levitationen und andere Phänomene. Ferner gelang es Mirabelli, aus
der Wohnung des Herrn Watson ein Bild bei hellem lageslicht in das Bureau
einer Versicherungsgesellschaft zu apportieren — eine Entfernung von mehreren
Kilometern. Dort fiel es krachend zu Boden und erregte ein ungeheures
Aufsehen.

Die Tagespresse besprach namentlich folgende Vorkommnisse:

1. Materialisationen bei hellem Tageslicht, von verschiedenen Zeugen
bestätigt.

2. Ortsveränderung des medialen Körpers. Mirabelli befand sich mit verschiedenen
Personen auf dem Bahnhof da Luz und war im Begriff, sich nach
Santos einzuschiffen, ah er plötzlich nicht mehr zu sehen war. i5 Minuten
später wurde aus Sao Vicente, einer 90 Kilometer von Luz entfernten Stadt,
telephoniert und es stellte sich heraus, daß das Medium genau zwei Minuten
nach seinem Verschwinden aus Sao Paulo in Sao Vicente rekognosziert wurde.

^3. Levitationen des Mediums. Mirabelli befand sich mit mehreren Personen
in einem Auto, hob sich auf offener Straße etwa zwei Meter frei in die Luft
und blieb in dieser Stellung drei Minuten.

4. In der Apotheke Assis, Rue i5 de Novembro Nr. 9 in Sao Paulo, flogen
in Anwesenheit des Mediums plötzlich die Scheiben aus den Auslagekästen. Ein
in den Gelenken beweglicher Totenkopf kam aus dem Laboratorium, blieb
schwebend in der Luft, klappte die Kinnladen auf und zu, warf verschiedene
Gegenstände durcheinander, flog hin und her und fiel endlich zu Boden, ohne
zu zerbrechen.

5. In der Wohnung des Dr. Alberto Seabra wurde in Gegenwart verschiedener
angesehener Gelehrter ein heftiger Luftzug festgestellt. Eine unsichtbare
Hand blätterte in einem Buche.

6. In einer an einem Nationalfeiertag abgehaltenen Versammlung, bei der
viele Personen anwesend waren, hörten diese sowohl wie auch Abwesende und
Leute aus der Nachbarschaft Trommelwirbel und Trompetenblasen im Marsch-


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