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tempo. Gleichzeitig schlugen Gläser und Flaschen, die sich in dem Saal befanden
, ohne menschliche Berührung aneinander und brachten Töne von vollendeter
Harmonie hervor, welche mit bewunderungswürdiger Bravour und
musikalischer Technik einen Militärmarsch wiedergaben.

7. Ein Herr Antonio Cantarello unterhielt sich mit Mirabelli auf einem
belebten Platz. Plötzlich fühlte er, wie ihm «ein unsichtbares Etwas den Hut aus
der Hand dreht; dieser sinkt, wird aber, ohne zu Boden zu fallen, etwa zehn,
Meter weit getrieben.

8. Mirabelli spielt Billard, ohne die Queue zu berühren. Diese hatte nur
Kontakt mit dem Tisch und spielte für sich.

9. Erzeugung und Löschen von Feuer durch Willensintention in der Woh-
nung des Dr. Lima und in Anwesenheit des Professors der Medizin Dr. Alves
Lima sowie des Bakteriologen Fialho.

10. Eine Lampe dreht sich frei mit höchster Geschwindigkeit; einem Anwesenden
wird ein in der Hand gehaltenes Zeitungsblatt durchgerissen; eine
Hutschachtel stürzt um, verändert wiederholt ihre Form, nimmt die ursprüngliche
schließlich wieder an. Ein Totenkopf bewegt die Kiefer; ein ihm aufgesetzter
Hut hebt sich, als ob er gelüftet würde.

11. In einer Sitzung erhielt man das Bild Jesu Christi ideoplastisch in
Gips eingedrückt, und zwar in Gegenwart des Polizeidirektors Dr. Caluby, der
auch das Protokoll unterzeichnete und sich für die Echtheit dieses und anderer
Phänomene verbürgte.

Alle diese Manifestationen sind von einwandfreien Zeugen beglaubigt. Die
Originalschrift betont immer wieder, daß zweifelhafte Phänomene von vornherein
aus der Publikation ausgeschieden wurden.

Die öffentliche Meinung spaltete sich bald in zwei extreme Parteien, Gläubige
und Negativisten. Ganz Südamerika nahm leidenschaftlich Anteil an den Vorgängen
. Zu dem Herausgeber des „Correo Paulistano" kam eines Tages ein
Taschenspieler und führte ihm einige der Phänomene Mirabellis trickmäßig
vor. Dies brachte die Bombe zum Platzen. Die Pressefehde spitzte sich derart
zu, daß zur Nachprüfung der Echtheit seiner mediumistischen Leistungen ein
Schiedsgericht gegen Mirabelli eingesetzt wurde, das aus folgenden Herren
bestand: Exz. Sousa, Präsident der Republik; Reinaldo Porchat; Alcantaro
Malchado; Synesio Pestana; Jorge Tiberi§a, Vicente de Garvalho; Garlos de
Gastro; Luiz Piza; Horacio de Carvalho; Herculano de Freitas; Eduardb
Guimaraes; Candido Rodrigues; Guilherme Alvaro; Diogo da Faria; Alberto
Seabra; Nestor Rangel Pestana; Brant (von der Technischen Hochschule);
Nogueira Martins; Rev. Benedicto und Mr. Sentroul, — eine Gruppe von melir
als zwanzig Herren, welche entweder in hohen öffentlichen Aemtern tätig sind
oder an Hochschulen Lehrstühle inne haben oder angesehenen geistlichen Orden
angehören.

Als Ergebnis der eingehenden Untersuchung und Zeugenvernehmung stellte
das Schiedsgericht folgende Punkte als für die Echtheit der Phänomene sprechend
fest:

a) die Tatsache, daß die Mehrzahl der Phänomene sich am hellen Tage
ereignete;

b) den Umstand, daß die Manifestationen spontan, auf Straßen, Plätzen,
während der Reise, in Privathäusern, kurz an den verschiedensten Orlen auftraten
;

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