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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0474
458 Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1927.)

Grippeepidemie zum Opfer gefallen wer. Während alle in höchster Spannung
warteten, erblickte man endlich an der Seite des Mediums die Gestalt eines
Mädchens. Der Vater, kaum mehr seiner Sinne mächtig, tritt aus dem Zirkel,
ruft seine Tochter an, geht zu ihr hin und schließt sie in die Arme. Unter
Schluchzen versicherte Dr. de Souza immer wieder, daßj er seine Tochter
umarme und daß das Kleid, welches die Erscheinung trage, dasjenige sei, mit
dem man sein Kind ins Grab gelegt hätte. Nur durch ihre Leichjenfarbe;
unterscheide sie sich vom Leben.

Während des Vorgangs lag Mirabelli wie in Agonie, zusammengekauert,
wachsfarben, mit vollkommener Muskelerschlaffung, schwacher und pfeifender
Respiration, Puls kaum zu fühlen.

Coronel Octavio Viana erhob sich, um sich ebenfalls von der Realität
der Erscheinung zu überzeugen. Auch er nahm die Kleine in die Arme,
fühlte ihr den Puls, schaute in ihre tiefen, unergründlichen Augen, stellte
Fragen an sie, die sie mit monotoner, trauriger Stimme, aber sinnvoll beantwortete
. Viana bestätigt gleichfalls die Echtheit der Erscheinung. Dr. de Souza
frischte Kindheitserinnerungen seiner Tochter auf und erhielt verständnisvolle
Antworten. Die Erscheinung wurde photographiert. Eine Reproduktion ist dem
Bändchen beigegeben.

Nach der photographischen Aufnahme begann das Phantom im Räume zu
schweben, erhob sich in die Luft und tummelte sich wie ein Fisch in seinem
Element. Die Teilnehmer waren aufgestanden und gingen hinter der Erscheinung
her, welche mit der Hand leicht erreichbar war. Das Medium machte
zu den Schwimmbewegungen des Phantoms synchrone Bewegungen mit den
Unterarmen, * wie in einem nervösen Tremor. Nachdem das Mädchen noch
einige Sekunden schwebend in der Luft gesehen worden war, verschwand es
plötzlich. Es hatte sich 36 Minuten bei Tageslicht unter einwandfreien Bedingungen
einer Versammlung gebildeter Männer gezeigt, welche nicht anstehen
, zu erklären, daß sie den Eindruck wie von einem ausgebildeten, menschlichen
Wesen erhalten haben.

Dr. Ganymed de Touza verlor sein Kind zum zweitenmal —- so lief hatte
das Erlebnis ihn berührt.

Mirabelli kam unter der Kontrolle der Anwesenden zu sich. Das Protokoll
unterzeichneten: Dr. Ganymed de Souza; Dr. Alberto Ribeiro; Dr. Paolo
LiSfcoa, Rechtsanwalt; Dr. Horacio de Oliveira Bastos; Dr. Bernardo de Albu-
querque; Dr. Ataliba de Oliveira Aranka; Dr. Odassio Sampaio; Dr. Altino
Fernando; Dr. Stanislau de Camargo; Dr. Adelmar.

3. Beispiel.

Nachdem das Medium die ungeheure Nervenanspannung des eben geschilderten
Experimentes überwunden hatte, blieb es noch lange zitternd und, erschöpft
. Es war noch nicht wieder bei Kräften, als aus einem Schrank, in fdem
sich ein für Studienzwecke bestimmter Totenschädel befand, heftige Schläge
ertönten Der Totenkopf wurde von einer unsichtbaren Kraft wütend hin und
her geschleudert, als ob er sein Gefängnis sprengen wollte. Ein Teilnehmer
näherte sich dem Schrank, um ihn zu öffnen, aber dessen Türen sprangen
plötzlich von selbst auf, der Tolenkopf kam heraus und stieg unter greulichem
Zähneklappern in die Luft. Dr. Ganymed de Souza wunderte sich im stillen,
daß nicht auch das zu dem Kopf gehörige Skelett sich zeige. Wie zur Ant-


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