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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0538
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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

Armen und Beinen durch ein oder zwei vertrauenswürdige Sitzungsteilnehmer.
Bei der Willykontroile sitzt einer derselben dem Medium vis-ä-vis, .schließt
dessen Füße mit seinen Knien ein und umklammert seine Hände. Eine im
rechten Winkel sitzende zweite Person überwacht dieses Verfahren und hält
die Unterarme des Sensitiven fest. Bei der Anwendung des fliegenkastenartigen
Käfigs in den Sitzungen mit Willy Schneider steckte dieser durch einen Spalt
in der Tür seine Hände heraus, um sie von der Aufsichtsperson festhalten zu
lassen. Dieses Vorgehen wurde in zahlreichen Sitzungen erprobt und bietet^
einen außerordentlich hohen Grad von Sicherheit, da die Phänomene sich
außerhalb des Käfigs abspielen.

Die Immobilisierung der Hände verhindert auch das Hervorbringen arti-
fizieller Produkte aus den Körperhöhlen. Wenn nun auch mit dieser Methode
eine freiere körperliche Tätigkeit der Extremitäten des Agenten ausgeschlossen
wird, so sind doch anderseits die mit der paraphysischen Leistung, speziell
mit der Emanation verbundenen motorischen Reaktionen und Begleiterscheinungen
desselben nicht behindert (Tremor der Arme, selbstmagnetisie-
rende Striche usw.), da die Kontrollperson alle Bewegungen der \rme mitmacht
. Außerdem ermöglicht diese Maßregel eine enge psychische Relation
zwischen Aufsicht und Trancepersönlichkeit zum Zweck der Beobachtung des
modus procedendi und einer etwa nötigen Suggestiveinwirkung auf das Medium.

Ein taschenspielerisch noch so gewandtes Individuum könnte unter diesen
Bedingungen kaum mehr seine Täuschungen und Tricks ausführen.

Um die Sicherheit noch zu steigern, wird seit mehreren Jahren in meinem
Laboratorium von selbstleuchtenden Substanzen (Kalziumsulfit und Me-
sotoriumpräparate) ausgiebig Gebrauch gemacht. Nicht nur der Vorhang ist
durch eine Reihe mehrere Zentimeter breiter Streifen so gekennzeichnet, daß
jede Bewegung desselben in der Dunkelheit wahrgenommen werden kann.
Auch die zu benutzenden kleinen Tische und Hocker sowie alle sonstigen für
die Telekinese benötigten Gegenstände sind mit dieser Farbe bestrichen und
daher im Dunkeln gut sichtbar (besonders bei Ortsveränderuugen der Objekte,
Erhebungen, Würfe usw.). Endlich hat man auch an der Kleidung des Agenten
selbstleuchtende Merkzeichen verschiedener Art und Form angebracht. Seit
länger als einem Jahr benutze ich regelmäßig Mesotoriumleuchtschnüre, die
ringförmig an Aermeln und Hosen in der Gegend der Gelenke aufgenäht sind,
%lso dauernd ein gleichmäßig starkes Licht geben und nicht wie die Kalziumsulfitpräparate
vor jeder Sitzung neu insuliert werden müssen. Dadurch ist
jeder, auch der entfernt sitzende Teilnehmer, in die Lage gesetzt, während der
ganzen Sitzungsdauer sich über die Lage und Bewegung der Arme des Mediums
zu informieren. Dasselbe gilt von den Füßen, soweit diese nic^U durch die
vorgestreckten Beine der Aufsichtsperson verdeckt sind.

Das Herausstrecken eines Gliedes zu Täuschungszwecken würde sofort an
den Leuchtbändern bemerkbar.

Die Gesamtheit der verwendeten Leuchtstoffe erzeugt infolge einer verhältnismäßig
starken Strahlung mondlichtartige Dämmerung im Vesuchsfeld
und ermöglicht optische Wahrnehmung im Raum, wie sie in absoluter Dunkelheit
nicht gemacht werden kann. Dazu kommt der halbkreisförmige Abschluß
des Wirkungsfeldes durch einen drei- oder vierteiligen 6o Zentimeter
hohen Stoffschirm, dessen obere Kante in der ganzen Länge mit Leuchtmasse


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