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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

sichtsperson bemerkt zu werden, nicht ausführbar, ganz abgesehen von den
mit einem solchen Versuch verbundenen mechanischen Schwierigkeiten. Denn
die Zuleitungsschnur geht in der Regel innen durch die Aermel des Mediums
und würde schon an sich ein Abziehen von Hand und Arm zu Täus»cliungj:r-
zwecken verhindern, wozu noch die gleichzeitige Leuchtkontrolle der ringförmig
aufgenähten Mesotoriumschnüre kommt. Somit würde jeder Versuch,
den Kontrollmechanismus zu durchbrechen, auf unüberwindliche Schwierigkeiten
stoßen. Der elektrische Kontrollapparat in der oben beschriebenen
Anwendung, gibt also den größtmöglichen Grad von Sicherheit gegenüber
Eigenhandlungen des Mediums zu ßetrugszwecken und schließt diese Fehlerquelle
, man kann ruhig behaupten, mit absoluter Sicherheit, soweit man in
der Wissenschaft eine solche besitzt, aus Der Beobachter ist damit in die
Lage gesetzt, seine Hauptaufmerksamkeit dem Verlauf des Phänomens zuwenden
zu können, solange die Ziffern auf dem Lampenkasten sichtbar bleiben.

Diese Experimentalmethodik setzt uns also in die Lage, einen objektiven
Realitätsbeweis für die paraphysischen Erscheinungsformen zu führen.

Bei der vorliegenden Versuchsanordnung wäre selbst die absolute Dunkelheit
kein Hindernis mehr für gewisse Fesstellungen auf paraphysischem
Gebiet. Aber in der Regel brennt während der Phänomene ein mehr oder
minder abgeschwächtes Rotlicht, das von einer über dem Tisch an einem
Flaschenzug befestigten Hängelampe gespendet wird, und eine hinreichend
genaue Beobachtung der Vorgänge auf dem Experimentierlisch zuläßt. Das
geschilderte kombinierte Verfahren (lebendige, elektrische und Leuchtbandkontrolle
) ist von Mai 1926 bis Februar 1927 in sämtlichen Sitzungen mit
Willy Schneider erfolgreich durchgeführt worden, so daß die unter diesen
Bedingungen beobachteten Phänomene als wissenschaftlich beweisend angesprochen
werden können.

Die bisher noch nicht besprochene Helfershelfertheorie, d. h. Unterstützung
des Mediums durch Vornahme bestimmter Handlungen zu Täuschungszwecken
, kann nur wohl für solche Fälle Gegenstand der Erörterung werden,
in welchen einzelne Zirkelmitglieder aus irgendwelchen materiellen oder böswilligen
Motiven an substitutionellcn Akten dieser Art interessiert sind oder
da, wo der Versuchsleiter die sozialen und charakterliehen Eigenschaften gewisser
Teilnehmer nicht genügend kennt.

^ Ueber einen solchen Verdacht sind aber die in München, Wien und
London zusammengesetzten Gelehrtenkommissionen, welche diese Untersuchungen
opferwillig aus reiner Wahrheitsliebe unternahmen, erhaben; sie
bestehen zudem aus stadtbekannten bürgerlich angesehenen Persönlichkeiten,
denen man eine betrügerische Handlungsweise nicht zutrauen kann.

Was nun kiie Gebrüder Schneider betrifft, so hat während fast eines
Jahrzehnts ein fortwährender Wechsel der Silzungsteilnehmer, ebenso eine
öftere Veränderung der Oertlichkeit stattgefunden, so daß man hier immer
wieder nach neuen Helfershelfern suchen müßte. So waren an den Münchner
Untersuchungen keine Gelehrten aus dem Wiener Kreise beteiligt, an den
Wiener Feststellungen keine aus München; die unter Dingwalls Leitung in
London experimentierenden Persönlichkeiten waren ihrerseits wieder vollkommen
unabhängig von den Münchner und Wiener Herren. Dazu kamen ,die
zahlreichen Sitzungen im Elternhause. Wenn man eine solche Erklärungshypothese
in ihren Konsequenzen verfolgt, wird sie hinfällig.


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