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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0556
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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

Experimentalberichte.

Bericht über telekinetische und andere Phänomene bei

Eleonore Zugun.

Von Harry Price,

Direktor des National Laboratory of Psychical Research, Officer der American

Society for Psychical Research in London.

(Aus dem „Journal of the American Society for Psychical Research", Heft i,
Januar 1927. Ins Deutsche übertragen von M. Baader-München.)

Mein erster (im Januarheft dieser Zeitschrift veröffentlichter) Bericht über
sogenannte Sptikphänomene der Eleonore Zngun, die ich im Mai 1926 in Wien
beobachten konnte, veranlaßten das Direktorium des National Laboratory, an
Frau Gräfin Zoe Wassilko-Serecki und ihren Schützling eine Einladung ergehen
zu lassen zu einem Gegenbesuch in London, damit in unserem Laboratorium
eine gründliche Prüfung der Vorgänge unter wissenschaftlich einwandfreien
Versuchsbedingungen vorgenommen werden könne. Die Gräfin sagte zu und
wir trafen die Vorbereitungen für ihren Besuch.

Gräfin Wassilko und Eleonore trafen Donnerstag, den 3o. September 19^6,
um 9 Uhr abends in London ein und begaben sich in ihr Quartier am Queens-
berry-Place it. nächst den Versuchsräumen. Schon am anderen Morgen kamen
sie ins Laboratorium, besichtigten es und fanden es für die bevorstehenden
Untersuchungen sehr geeignet.

Diejenigen Leser, welche die Entwicklungsgeschichte der Mediumsohaft
Eleonorens studieren wollen, seien auf das Buch verwiesen, das die Gräfin demnächst
herauszugeben beabsichtigt und auf die Aufsätze, die bisher \on ihr veröffentlicht
wurden. Ich möchte nur daran erinnern, daß Eleonore i3 Jahre
alt, in Talpa (Rumänien) geboren, und bäuerlicher Abstammung ist. Ihre
Phänomene zeigten sich erstmals vor etwa zwei Jahren und die beschränkten
rumänischen Bauern schrieben sie kurzerhand dem Teufel — rumänisch
Draku — zu, eine Auffassung, die Eleonore sich voll und ganz zu eigen machte.
Als die Phänomene nicht aufhörten, sperrten die Bauern das Kind in ein Kloster,
aus dem sie durch die Gräfin und ihre Freunde befreit wurde. Seitdem hat
^ich Eleonore körperlich stark entwickelt und ist im Wiener Heim der Gräfin
wohl geborgen. Trotzdem sie für ihr Alter körperlich sehr vorgeschritten erscheint
, sind die menses bei ihr noch nicht aufgetreten; Trieb und Art ihrer
Spiele wären einem Alter von höchstens acht Jahren angepaßt. Sie ist fast
1,60 m groß und wiegt 120 Pfund. Die Gräfin leitet ihre Erziehung und will
sie für die Maniküre ausbilden, damit Eleonore sich später selbst ihr Brot verdienen
kann. Alles in allem: Eleonore ist ein gesundes, sehr intelligentes und
lustiges Mädchen.

Erstes Phänomen.

Freitag, den 1. Oktober. Am Vormittag stellte die Gräfin Eleonore
den Mitgliedern des Vorstandes vor, die sich im Laboratorium eingefunden
hatten. Die Kleine versicherte mir, Draku freue sich sehr, mich wiederzusehen
und wolle recht gute Phänomene zeigen; er sei von London entzückt. Ich beglückte
Eleonore mit der Versicherung, daß uns der Teufel willkommen sei
und daß wir ihn bäten, sich bei uns ganz wie zu Hause zu fühlen.


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