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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0557
Price: Berichte über telekinetische und andere Phänomene bei E. Zugun. 541

Die Gräfin berichtete, daß diesen Morgen schon ein Phänomen zu verzeichnen
gewesen sei. Während sie und Eleonore sich anzogen (die beidien
Damen bewohnten ein großes Zweibettenzimmer), und sie mit dem Rücken
gegen den Waschtisch standen, hörten sie einen eigentümlich klingenden Ton,
der aus der Richtung desselben kam. Sie forschten dem Klang nach, und entdeckten
schließlich, daß der silberne Fingerring des Mädchens vom Waschtisch
gefallen war. Dies wurde 9.30 Uhr bemerkt. Die Gräfin versicherte, daß weder
sie noch Eleonore an dem Tisch gestanden seien. Eine gründliche Untersuchung
des Zimmers führte zu nichts; erst später, im Laufe des Tages, wurde der Ring
auf ebenso unerklärliche Weise wieder zurückgebracht.

Ein anderes interessantes Phänomen — so erzählte die Gräfin — erlebten
sie im Zug zwischen Wien und Paris um i.3o Uhr nachts. Sie wurden plötzlich
aufgeweckt durch einen fürchterlichen Schlag an das Fenster ihres Abteils, und
zwar an das nach dem Fahrdamm, nicht an das nach dem Korridor zu liegende.
Eleonore sagte: „Draku!", und da die Ueberprüfung keinen Anhaltspunkt für
die Ursache des Schlages ergab, gaben sie sich mit dieser Erklärung zufrieden.

Eleonore Zugun ist eine große Hundefreundin. Als sie hörte, daß der Hausmeister
des Laboratoriums einen Terrier namens Jock besitze, bat sie, mit
diesem spielen zu dürfen. Der Hund wurde am gleichen Nachmittag um
3.3o Uhr herausgebracht. Während die Kleine mit ihm scherzte, geschah etwas
ganz Merkwürdiges — der verlorengegangene Ring fand sich auf eine Weise
wieder ein, die einer gewissen Theatralik nicht entbehrte.

Das Laboratorium umfaßt (außer einigen Räumen im Erdgeschoß, die wir
ebenfalls benützen) das eigentliche Laboratorium und Silzungszimmer (durch
einen Vorhang getrennt), einen Arbeitsraum, Dunkelkammer und Bureau.
Diese letzteren drei Räume sind vom Laboratorium durch einen Gang
getrennt, der seiner ganzen Länge nach übersehen werden kann durch
jemand, der auf dem Stuhl K sitzt, neben dem Schreibtisch J im Bureau.
(Fig. 1.) Außerdem hat man von diesem bevorzugten Punkt aus einen Blick
auf die Treppe und die Eingangstüren in sämtliche Zimmer der Flucht.

Am Nachmittag des ersten Tages, nachdem sie vom Lunch zurückgekehrt
war, spielte Eleonore mit Jock im Laboratorium, und zwar in dem Teil zwischen
der Schmalseite des Tisches und der Fenster wand. (Fig. 2,a.) Sie stand gebückt
und bemühte sich, um den Hals des Hundes ein Band zu befestigen. Ihr Kopf
war genau neben dem Schrank für optische Instrumente (Fig. 2,b), der zwischen
den beiden Fenstern steht. Der Hund saß auf seinem Hinterteil; ich schaute
dem Treiben belustigt zu, und zwar stand ich in dem Winkel (Fig2,c), den
die nach vorn und links gehenden Tische bilden. Ich sah bestimmt zu ihr
hin, als wir beide in der Nähe der Tür etwas fallen hörten), Eleonore schaute)
zu mir auf und sagte auf deutsch: „Draku — Ring!" Sie richtete sieb auf und
folgte mir zur anderen Seite des Zimmers, wo innerhalb der Schwelle (die
Tür stand weit offen) Eleonorens silberner Ring, der vormittags 9.30 Uhr im
Hause Queensberry-Place 11 verschwunden war, nachmittags 3.20 Uhr wieder
zum Vorschein kam — im Hause Queensberry-Place 16!

Es wurde behauptet, Eleonore könnte den Ring unter dem Tisch durchgeworfen
haben. Da dieser Bericht eine objektive Darstellung dessen sein soll,
was die Kleine während des Londoner Aufenthaltes in unserem Laboratorium
geleistet hat, muß ich ohne weiteres zugeben, daß es einer sehr geschickten


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