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Price: Berichte über telekinetische und andere Phänomene bei E. Zugun. 549
einen Abteil des Raumes in den anderen, über diese auch etwa 2 m hohe Wand
hinweg. Das in unserem Laboratorium abgetrennte Stück schloß das breite Sofa
ein (Fig. 1, I), welches wir bei hypnotischen Versuchen verwenden und auf da*
wir eine Menge kleiner Spielzeuge, Münzen und ähnliche leichte Objekte, legten.
Weitere Gegenstände ähnlicher Art placierten wir auf den Fenstersims und
hinler das Sofa. Alle Sachen wurden sorgfältig verteilt, ihr Standort notiert und
es war anzunehmen, daß gleichartige Telekinesen erfolgen würden. Für den
Leser, dem der Vorgang noch fremd ist, muß eingeschaltet werden, daß die etwa
teiekinetisch bewegten Gegenstände notwendig entweder über den Schirm hinweg
oder durch diesen hindurch transportiert werden müssen, da sonst der
Gegenstand an der Gazewand abprallt. Einige Kameras wurden bereit gehalten
, um den Vorgang aufzunehmen — falls er eintreten sollte!
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: nur ein einziger Gegenstand verschwand
aus der Kollektion — und seinen Flug hatten wir übersehen. Ehe
sie uns verließ, legte Eleonore noch einige Biskuits auf einen Teller „für
Draku" — aber sie waren am folgenden Morgen noch unberührt.
Mittwoch, den 6. Oktober. Eleonore wurde auch an diesem Tag
streng bewacht, erst am Abend in der für unsere Mitglieder veranstalteten
Sitzung zeigten sich einige Phänomene. Fräulein Lucie Kay berichtet:
„Um 7.55 Uhr Zahneindrücke am rechten Gelenk; beide Hände beschäftigt.
8.02 Uhr: Quaddeln an linker Wange, linker Stirnseite und rechtem Unterarm
, überall gleichzeitig auftretend. Die Male entwickeln sich aus roten
Kratzern zu dicken weißen Striemen, die allmählich wieder verschwinden.
Schluß der Sitzung 8.3o Uhr. Noch am selben Abend unterrichtete mich
Fräulein Kay, daß von den hinter den Gazeschirin gelegten Spielsachen ein
Stoffhund fehle, und trotz ernsthaften Suchens nicht gefunden werden konnte.
Hypnotische Experimente.
Donnerstag, den 7. Oktojber. Eleonore wurde unter strenge Beobachtung
genommen ab 10.3o Uhr vormittags. Um 2.45 Uhr entstand ein
langer Striemen vom linken Ohr zum Mund. Ich photographierte die Kleine
sofort; das Mal ist auf dem Bilde deutlich sichtbar. Im Laufe des Nachmittags
beteiligten sich folgende Mitglieder des Ausschusses und der Gesellschaft an
der Beobachtung: Dr. R. J. Tillyard, Dr. FieldingOuld, Dr. A. L. Urquhart,
Lt. Col. W. W. Hardwick, W. R. Bousfield und Verfasser. Unter den Gästen
befand sich Professor William McDougall der Harvard University in Boston
und Dr. Theo B. Hyslop, Leiter des Bethlehem-Hospitals, einer Londoner Heilanstalt
. Dr. Hyslop untersuchte das Mädchen und kratzte sie am Unterarm
in der Weise, wie die'Stigmata zu erscheinen pflegen. Die daraus entstehenden
Quaddeln waren von den spontan auffahrenden nicht zu unterscheiden. Etwas
später, 4-46 Uhr, entstanden zwei gleichartige Striemen an ihrem rechten Arm
und nach einiger Zeit wieder zwei schmale Streifen auf der linken Schulter.
In Wien hypnotisiert Gräfin Wassilko die Kleine häufig und suggeriert
ihr bestimmte Zeichen — meist Buchstaben —, die an verschiedenen Stellen
ihrer Arme erscheinen sollen. Diese Experimente sind oft von Erfolg begleitet.
Die Mediziner unseres Vorstandes bestimmten, daß an diesem Nachmittag, über
den ich hier berichte, ähnliche Experimente gemacht werden sollten. Eleonore
wurde also auf dem für solche Zwecke vorhandenen Sofa placiert und die
Gräfin begann, sie in hypnotischen Schlaf zu versetzen Es ist zweifelhaft,
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