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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

Abend vorher, um 9«o5 Uhr, als Eleonore und die Gräfin sich anzogen, der
Ring des Mediums verschwand. Eleonore setzte sich sofort hin und schrieb
automatisch, daß der Ring „in fünf Minuten'* wiederkommen werde. Nach
genau fünf Minuten fiel der Ring von irgendwoher zu Boden.

Experimentelle Phänomene.

Freitag, den 8. Oktober. Eleonore kam erst nach io Uhr ins
Laboratorium; sie sah angegriffen und verstimmt aus, klagte über Magenschmerzen
Es stellte sich heraus, daß die Gräfin das Mädchen — meiner Meinung
nach recht unklugerweise — am Abend vorher in eine spiritistische Sitzung
mitnahm, deren Vorkommnisse Eleonore aufgeregt hatten. Das Medium war,
soviel ich hörte, eine Frau Blanche Petz aus Brixton. Während der Sitzung
meldete sich ein „Spirit" und radebrechte auf rumänisch: „Ich komme von
Draku." Dies hatte sich Eleonore auf den Magen geschlagen. Es liegt mir fern,
dem Sendboten Drakus etwas nachsagen zu wollen, immerhin aber muß man bedenken
, daß die Tageszeitungen voll von Draku und seinen Leistungen gewesen
sind, und daß ein Teilnehmer — mit Hilfe eines Wörterbuches — den simplen
rumänischen Satz sehr wohl präpariert haben konnte. Jedenfalls — Eleonore
war erschreckt.

Gräfin Wassilko erschien um io.3o Uhr im Laboratorium. Sie machte
einige magnetisierende Striche über den Körper des Mädchens und schon verschwand
die üble Laune. Der Effekt war großartig; Eleonore bekam ihre
muntere Laune wieder. Die Gräfin klärte uns dahin auf, daß an den Tagen, an
denen die Kleine „Mucken" habe, immer gute Phänomene zu erwarten seien.
In diesem Fall nun leitete die Indisposition einige überraschende Ereignisse ein.

Den ganzen Morgen erfolgte nichts, obwohl wir das Mädchen scharf
bewachten. Nach dem Frühstück trat das Mitglied der Vorstandschaft,
Herr J. Arthur Findlay, ein, und schlug vor, daß wir auf experimentelle
Weise Phänomene hervorzurufen versuchen sollten, und zwar durch
eine regelrechte Sitzung. In diesem Moment kamen noch die folgenden
Mitglieder: Susan Gräfin von Malmesbury und Dr. B. Dasannacharya, ein
indischer Physiker, dei sich zu Studienzwecken in London aufhält. Wir beschlossen
, die Wirkung des Rotlichtes auf Eleonore zu prüfen. Wir begaben
uns ins Sitzungszimmer und nahmen unsere Plätze in folgender Sitzordnung ein:
ijfdy Malmesbury auf dem mit L bezeichneten Stuhl am Sitzungstisch A, Fig. i.
Eleonore auf dem Platz E, Herr Findlay und ich nahmen rechts und links \on
ihr Platz. Ich hielt ihre linke Hand und den linken Fuß in Kontrolle, stellte
meinen rechten Fuß an ihren linken; Herr Findlay kontrollierte auf die gleiche
Art die rechten Gliedmaßen des Mediums. Demzufolge war Eleonore in der
Bewegungsfreiheit vollkommen behindert. Dr. Dasannacharya setzte sich auf
Stuhl C zwischen Kamin und Tisch. Ich hatte \or der Sitzung den Raum genau
überprüft, die von Dr. Tillyard bereitgelegten Münzen und ebenso die Spiel-
* Sachen hinter dem Gazeschirm nachgesehen und geordnet. Nun drehten wir das
Weißlicht aus und schalteten eine 6o-Watt-Rotlichtlampe ein. Hierauf begäben
wir uns an unsere Plätze. Der Gasofen brannte. Dieser und die Rotlichtlampe
ermöglichten es jedem Teilnehmer, jede Bewegung der einzelnen
Anwesenden zu verfolgen und alle Gegenstände im Raum genau zu erkennen.
Dann eröffneten wir die Sitzung; ich verließ meinen Platz und stellte das
Grammophon an (das eine automatische Stoppvorrichtung hat), weil Eleonore


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