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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

zu Punkt g gespuckt habe. Allerdings — Eleonore hatte die Münze gefunden,
aufgehoben und an mich abgeliefert.

Aber eine umfassende Prüfung dieser Annahme zerstreut jeden Zweifel darüber
, daß das Objekt von Eleonore auf natürliche Weise bewegt worden sei.
Zunächst ist es nicht so einfach, eine Münze von dem Dach des Ultraviolettkabinetts
zu nehmen, da dieses eine scharfe, erhöhte Kante hat. Das Geldstück
konnte nicht gut über dieses Hindernis gleiten; zudem hätten wir unbedingt
sehen müssen, wenn Eleonore auf ihrem Weg zum Grammophon vor dem
Kabinett stehengeblieben wäre. Außerdem glaube ich, wäre keiner meiner Leser
imstande, ein kleines Stück Metall über einen großen Tisch bis in die entfernte
Zimmerecke zu spucken — in aller Heimlichkeit, und vor den Augen der Anwesenden
. Es wäre uns schlechterdings unmöglich gewesen, diesen Vorgang
nicht zu entdecken. Endlich — Eleonore hob die Münze im vollen elektrischen
Weißlicht auf und händigte sie mir aus —, sie konnte sie in den zwei Sekunden
nicht unbemerkt getrocknet haben (ich habe mich überzeugt, daß das Geldstück
absolut trocken war), die zwischen dem Aufheben und dem Abgeben lagen. Wenn
einer meiner Leser noch glaubt, daß das Phänomen betrügerisch hervorgerufen
war, dann bitte ich ihn ernstlich, es einmal nachzumachen.

Donnerstag, den Oktober. Schwache Stigmata, aber keine
Telekinesen. Von Donnerstag, den ii. bis Samstag, den 16. ereignete sich recht
wenig. Eleonore wurde streng beobachtet, aber von den „Stigmata" abgesehen,
war nichts zu sehen. Die Kleine sah nicht wohl aus, behauptete aber auf Fragen,
sich gesund zu fühlen. Am Freitag abend (i5.) konnte sie ihre Unpäßlichkeit
nicht mehr leugnen, weshalb Gräfin Wassilko mit ihr nach Hause ging und sie
zu Bett brachte. Es stellte sich heraus, daß sie an leichter Influenza mit Fieber
litt. Vergangenen Dienstag (12.) hatte die Gräfin den Mitgliedern des Laboratoriums
einen Vortrag über Eleonore gehalten, bei welchem das Mädchen zugegen
war (es war sehr kalt an diesem Abend); jedenfalls mußte sie sich bei dieser
Gelegenheit verdorben haben. Eleonore blieb zwei Tage im Bett, erholte sich
dann aber rasch. Am Mittwoch früh (20. Oktober) kam sie frisch und munter
wieder ins Laboratorium.

Sogenannte Apporte.

Mittwoch, den 20. Oktober. Diesen Nachmittag kam Mr. R. W.
%uttemer, eines unserer Mitglieder, und wir beschlossen, einen Versuch mit
ultraviolettem Licht zu machen, um zu studieren, welche Kräfte bei den
Telekinesen wirksam sind. Mr. Buttemer ist ein Gelehrter mit reicher Erfahrung
auf dem Gebiet der Parapsychologie, der bereits mit mehreren bekannten Medien
Sitzungen hielt. Ich sah die Münzen nach; sie lagen alle richtig auf ihren
Plätzen. Eleonore saß auf E; ich zu ihrer Linken, Mr. Buttemer beim Gasofen
(der brannte) auf G. Ich kontrollierte beide Hände des Mediums. Ehe wir unsere
Plätze einnahmen, zündete ich die Quarzlampe des Ultraviolettkabinetts an und
zog von den drei Filtern, welche die „Vorhänge" des Kabinetts bilden, zwei zurück
, um mehr Strahlen (auch die über der Grenze des Spektrums liegenden)
in den Sitzungsraum eindringen zu lassen. In dem Licht der 60 kerzigen Rotbirne
, des Gasofens und der Quarzlampe war es möglich, kleinen Druck zu lesen.
Die Quarzlampe wurde in Zwischenräumen von je zehn und drei Minuten angezündet
und ausgedreht, um sie wieder auskühlen zu lassen. Die Sitzung begann
um 2.5o Uhr. Um 3.25 Uhr, als wir mit Eleonore scherzten und plauderten,


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