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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

ihre Einwände aufrecht, wobei zu betonen ist, daß sie an sich keine Gegner
der physikalischen Theorie der parapsychischen Phänomene sind. Ich wende
mich, da mir die Einwände von Andry-Bourgeois weniger gewichtig erscheinen
, gleich den Ausführungen von R. Desoille zu. Er vermißt auch in dem
neuen Artikel Cazzamallis ausführliche Mitteilungen über die Konstruktion
der Apparate, die Angabe, man habe mit einem Apparat von Mesny gearbeitet,
genüge nicht, es gäbe tausend verschiedene Arten ihn zu verwenden, man müsse
wenigstens die Kapazität und die anderen notwendigen technischen Angaben
verlangen. Der Techniker könne infolgedessen nicht überblicken, ob alle
Fehler vermieden seien. Desoille beruft sich dabei auf die früheren Bemerkungen
von Azam und B r e n o t.

Weiter meint Desoille, nichts beweise schon, daß die vom Gehirn ausgehende
Energie elektromagnetischer Art ist, der Annahme, die psychische
Energie an Ultra-X-Strahlen gebunden sein zu lassen, stehe nichts entgegen;
für diese Wellen sei aber die Faradaysche Kammer kein Hindernis. Weiter
glaubt Desoille nicht, daß das Gehirn allein bei der Aussendung der Wellen
im Spiel ist.

Es müßten also vorerst noch mehr die technischen Voraussetzungen und
die physikalischen Einwände geklärt werden, ehe man festen Boden unter den
Füßen hat.

Wenden wir uns nunmehr der psychophysiologischen Seite der Sache zu!
ich stehe nicht an, i,u erklären, daß Cazzamalli in der Tat in der neuen Arbeit
manche Einwände, die man gegen die frühere machen konnte, abgeschwächt
oder widerlegt hat. Wenn ich also >on den noch schwebenden physikalischen
Einwänden absehe, für die ich nicht zuständig bin, so ist bemerkenswert, daß
bei gewöhnlicher Unterhaltung und mäßigen Bewegungen, solange man nicht
etwa mit dem Fuß aufstampfte, keine Geräusche im Apparat auftraten. Weiter
beton! Cazzamalli. daß die Geräusche in engem und eindeutigem Zusammenhange
mit dem psychischen Zustande ständen.

Bedauerlich ist, daß in dem Fall, als Frl. Maggi die Dame in die Wohnung
eintreten sieht, die Angaben nicht genau genug sind, um den Fall beurteilen
zu können. So erfahrt man /. B. nicht, ob nun wirklich der Zeitpunkt
der Vision mit der Ankunft der Dame zusammenfällt, ob das Medium Angaben
machte, die weder Cazzamalli noch der andere Anwesende wußten, etwa über
die Kleidung der Dame usw., die sich als richtig heraussleilten.

Mit Recht macht Cazzamalli darauf aufmerksam, daß Frl. Maggi diese
Ferngeschichte durchaus nicht in dem Augenblick, als sie in der Kammer war,
perzipiert haben muß, er betont, daß Frl. Maggi oder ein anderer Anwesender
vor dem Eintritt in die Kammer diese Nachricht möglicherweise schon unterbewußt
empfing und sich in der Kammer nur die Halluzination enlwickelte,
ja er nennt diese Ansicht eine „sehr wahrscheinliche Hypothese".

Bei dieser Annahme würden dann die Geräusche in den Apparaten gar kein
parapsychisches Phänomen anzeigen, sondern lediglich darauf hinweisen, daß
im Falle von Halluzinationen die Apparate ansprechen.

Was nun die Polemik gegen mich angeht, so sind, wie wir eben gesehen
haben, auch jetzt nach Veröffentlichung der neuen Untersuchungen in der
Z. f. P. und der Revue metapsychique (1927, Nr. 2) Physiker der Meinung, daß
vielleicht Strahlen in Frage kämen, für die die Faradaysche Kammer kein
Hindernis bildet. Dann beständen auch meine Einwände noch zu Recht, eine


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