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Lambert: H. D. Bradleys neues Werk „Die Weisheit der Götter" 565

IroJHeren, so wäre ich beleidigt und ich weigerte mich daher, dasselbe mit
Valiantine zu tun, obgleich er von Amerika ein Netz mit Schloß und Schlüssel
mitbrachte, dessen Benützung er wünschte. Ich halte solche Methoden für
stumpfsinnig, wenn man geistige Beweise sucht (231)". Gewiß wäre es sinnlos,
Frau Leonard oder Frau Piper in ein Netz zu schließeini; aber Valiantine bietet
im Dunkeln angeblich direkte (d. h. von ihm unabhängige) Stimmen und dieses
physikalische Phänomen kann als solches nur bei strenger Kontrolle sichergestellt
werden; es ist deshalb vollkommen sinnlos, sogar eine von dem Medium gewünschte
Kontrolle abzulehnen. Bradley erklärt (234): „Ein Medium für direkte Stimme
zu kontrollieren, ist nicht nur närrisch, sondern schädlich... In irgendeiner Wmse
zu kontrollieren oder zu stören, durchkreuzt wahrscheinlich die Vibrationen.'4
Das mag sein, aber wie will er dann die Unabhängigkeit der Geisterstimmen
von Valiantines Sprechwerkzeugen beweisen? und wie kann er erklären, er prüfe
so streng, wie die S. P. R. es tue? (271). Er hält es für beweisend, daß Valiantine
sprach, während das leuchtende Megaphon ziemlich weit von ihm entfernt
in der Luft schwebte, aber was soll dies beweisen, wenn Valiantine in keiner
Weise kontrolliert wird und so vielleicht wie Munnings das Megaphon mit einer
Verlängerungszange hält. (Journal S. P. R., Bd. 23, S. 75.)

Geradezu unglaublich sind Bradleys Versuchsbedingungen bei der Erzielung
des Abdrucks eines Schmetterlings auf einem berußten Papier. Zwei berußte
Blätter wurden auf einen niederen Stuhl, in der Mitte des Zirkels gelegt, ein
drittes unter den Stuhl, weitere Blätter auf den Kaminsims und den Bücherschrank
. Nach langem Sitzen im Dunkeln, ohne jede Kontrolle irgendeines
Anwesenden zeigten die zwei Blätter auf dem Stuhl eine Unterschrift bzw.
einen Teleplasmaabdruck, und das Blatt unter dem Stuhl den deutlichen
Abdruck eines Schmetterlings; die anderen schwerer erreichbaren Blätter blieben
ohne Abdrücke (4o5/6). Ueber diesen Abdruck schreibt Bradley: Der zarteste
Abdruck eines Schmetterlings wurde unter Testbedingungen (!) erzielt, so daß
er als übernormal nachgewiesen wurde. Ich fordere jeden Gelehrten heraus,
dieses Phänomen natürlich zu erklären (43o). Was hinderte Valiantine oder
einen anderen Teilnehmer, unter den geschilderten Bedingungen einen mitgebrachten
Schmetterling auf das berußte Papier zu Brücken? Die Materialisation
eines Schmetterlings wäre etwas so Außergewöhnliches (wenn auch nicht
Unmögliches), daß man sie nur bei schärfster Kontrolle und nach mehrfacher
Wiederholung anerkennen könnte, und hier sollen wir sie als bewiesen ansehen,
obwohl jede Kontrolle fehlte. Ich sage dies alles nicht, um Bradley, den ich
trotz allem schätze, lächerlich zu machen, sondern um alle Freunde unserer
Sache im Hinblick auf diese tragischen Verirrungen eines wertvollen Mannes
anzuspornen, nicht nachzulassen in dem Bestreben, wirklich kontrollierte Phänomene
zu erzielen, ohne die wir niemals durchdringen können, da ohne sie
alles so unbewiesen bleiben muß, wie die physikalische Seite der von Bradley
berichteten Phänomene. Es ist ein schwerer Irrtum Bradleys zu glauben, daß
die direkte Stimme dadurch bewiesen sei, daß er selbst als unbezahltes Medium
sie gleichfalls erzielt habe. Jedes Medium muß kontrolliert werden, sei es
bezahlt oder nicht bezahlt. Herr und Frau Crandon (Margery) nehmen
nie eine Vergütung, und doch besteht der Verdacht, daß sie Margerys einst
so rätselhafte Phänomene sämtlich künstlich hervorbringen, Immerhin ist
das gelegentliche Erklingen von Geisterstimmen in Sitzungen Valiantines im
Megaphon bei vollem Licht sehr interessant (3Ö2, 4i5 und Proceedings, Bd. 36,


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