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Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)

Der Berichterstatter selbst kann folgendes bezeugen. Eine von einem sonst sehr
erfolgreichen Arzte in Untersteier völlig aufgegebene Greisin (Diagnose völlig
unklar!) gesundet vollständig durch drei Teesendungen, die die Tante des Referenten
vermittelte. Beim ersten Blick auf das Fläschchen der Greisin hatte Frau J.
gesagt: „Die Frau (!) ist sehr krank, der ganze Körper ist schon leidend, sie muß
fleißig einnehmen, dann wird sie wieder gesund!" Als ihr nun erst gesagt wurde,
daß die Betreffende von den Aerzten aufgegeben sei, meinte sie: „Ach, vom Sterben
ist wohl noch keine Rede!" — Andererseits stimmte die Diagnose des eigenen
Leidens des Referenten nur teilweise.

Ein Artikel Bozzanos aus Luce e Ombra, September 1926, teilweise übersetzt
von Miß E. Maude Bubb, leitet die zweite Abteilung dieses Heftes ein.
Bozzano führt interessante Fälle von psychischer Photographie an, die nach seiner
Ansicht nicht als Gedankenphotographie erklärt werden können. Wenn z. B. im
Falle Mr. Millers dieser erstmals in einen ihm bisher unbekannten Zirkel (in Crewe
mit Mr. Hope als Medium) kommt, von dem auch ihn niemand kennt, und auf
einer seiner mitgebrachten Platten, die er dann selbst vor Zeugen entwickelt, das
porträtgetreue Bild seines verstorbenen Sohnes erscheint, oder wenn Mr. und Mrs.
Mc Kenzie (vgl. Doyle, The Vital Message, p. 220) im Crewe-Zirkel vergeblich das
Bild ihres Sohnes zu erhalten suchen, worauf ihnen „von ihrem Sohne" durch ein
Medium richtig mitgeteilt wird, daß es ihm gelungen sei, bei einem ähnlichen
Versuch der Lady Glenconner, die ihn nie gekannt, auf deren Platte zu kommen.

In den beiden Artikeln „Die photographische Mediumschaft Robert Boursnells"
und „Uebernormale Photographie mit besonderer Bezugnahme auf einzelne Photographien
von R. BoursnelT" gibt der Herausgeber De B r a th einen hochinteressanten
Beitrag zu dem so überaus schwer zu beurteilenden Kapitel der Geister-
photographien. Boursnell, gestorben 1902 im Alter von 77 Jahren, war Berufsphotograph
, gleichzeitig medial veranlagt, er war hellsehend und -hörend. Schon
in den fünfziger und sechziger Jahren zeigten sich bei von ihm gemachten Aufnahmen
Extras, was zu einem Streite mit seinem Geschäftsteilnehmer führte, so
daß er seine Gabe verfluchte. Erst ab 1886 zeigten sich dann wieder übernormale
Bilder. Ein erfahrener Photograph und Chemiker, Mr. S. W. Woolley, beschäftigte
sich viele Jahre kritisch mit der photographischen Mediumschaft B.s, und überließ
dem College 89 Negative, die von ihm selbst gemeinsam mit B. zwischen 1897
und 1901 erzielt wurden. De Brath verweist darauf, daß sich die S. P. R. offiziell
leider nicht mit übernormaler Photographie beschäftigt habe, doch wohl deshalb,
weil ohne Zusammenhalt mit den Umständen der Aufnahme über keine Kopie oder
Negativ Verläßliches gesagt werden kann. Ist doch nichts leichter, als solche
Bilder betrügerisch hervorzubringen. Nach De Brath sind aber einzelne solcher
Photographien unter zwingenden Bedingungen zustande gekommen. 1918 wurde
die „Gesellschaft zum Studium übernormaler Bilder" gegründet (vgl. deren 1920
abgegebenes Gutachten: „... daß auf übernormale Weise Ergebnisse unter ver-
Äßlichen Bedingungen erzielt wurden"). De Brath führt dann die wichtigste Literatur
über dieses Kapitel an und spricht hierauf über Photographie im allgemeinen
. Hierbei wird an Hand einer beigegebenen Tabelle besonders auf die
Bedeutung der Wellenlänge der Lichtstrahlen vom Infrarot bis zum Ultraviolett
und darauf hingewiiesen, daß die stärkste photographische Wirkung auf einen
vermuteten Gegenstand, der nur ultraviolette Strahlen reflektiert, durch Benützung
von Chlorid-Platten, einer Quarz-(oder Fluorit-)linse und einer an ultravioletten
Strahlen reichen Lichtquelle, also etwa einer Merkurlampe mit Quarzlinse oder
eines Blitzlichtes mit Magnesium oder Aluminium erzielt werden könnte. Im Anschluß
an einen Bericht Dr. Mark W. Richardsons (Journal der Amerikan. S. P. R.,
Oktober 1926) von einer Blitzlichtaufnahme einer halbmaterialisierten Hand mitten
im Rotlicht mit Hilfe eines Quarzlinsenapparates, durch den ultraviolette Strahlen
durchgehen, während die Augen der Beisitzer nichts sahen, bespricht De Brath
den oft übersehenen Unterschied zwischen der normalen Photographie auch dem
Auge sichtbarer Materialisationen und der übernormalen Photographie, wo nichts
Sichtbares gegenwärtig ist. Nach einer Zusammenfassung der Collegeberichte über
solche Photographien seit 1922 folgt die Besprechung der U eberprüfung Boursnells
durch Woolley. Dieser nahm seine eigenen, vorher gezeichneten Platten, legte sie
bei B. in die Kassetten, nachdem er diese genau untersucht, nahm sie nach der


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