http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0590
574
Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1927.)
Schaftsverhältnis zu W., hierauf einige kennzeichnende, typische, offenbarungs-
spiritistische Mitteilungen des angeblichen W.
Aus dem Werke „Dans L'Invisible, Spiritisme et Mediumnite", des bekannten
französischen Spiritisten Leon Denis hat E. W. Duxbury einen Abschnitt
über „Das automatische Schreiben" übertragen.
In einem Aufsatz „Licht über alte Literatur durch Stimm-Mediumschaft" (ursprünglich
erschienen in der „New Yorker Tribüne", 6. April 1927) berichtet der
als Orientforscher und Uebersetzer aus dem Chinesischen bekannte Dr. Neviüe
Whymant über ein Experiment mit dem Sprechmedium George Valiantine, dessen
Ergebnisse die revolutionärste Wirkung auf Studierende alter Sprachen haben
können. — Dr. Whymant, bis dahin Skeptiker, wurde zu dem Valiantine-Zirkel
eingeladen, da Diktate in dem Medium und allen Anwesenden unverständlichen
Sprachen erfolgten. Oleich in der ersten Sitzung raun hört Wh. zu seinem größten
Erstaunen das Medium fließend ein überaus gewähltes Chinesisch sprechen, „wie
es heute nirgends mehr gesprochen wird". Die sich als Confucius ausgebende
Stimme beantwortet chinesisch gestellte Fragen sofort und erklärt sich auf die
Bemerkung von Wh., daß so viele alte Gedichte den modernen Forschern ganz
unverständlich seien, sofort bereit, Aufklärungen zu geben. Sie erklärt auch ein
besonders schwieriges Gedicht aus dem Shi-King, indem sie eine bisher unbekannte
Uebersetzung gibt, einzelne Schwierigkeiten werden in archaischem Chinesisch
erläutert.
Zum Schluß hat Mrs. Mc Kenzie acht durch Collegemitglieder in Sitzungen
mit dem Collegemedium Mrs. Garett erzielte Buchteste zusammengestellt, darunter
einen, der sich auf ein erst später dem Sitzungsteilnehmer geliehenes Buch
bezieht. Hochinteressant ist auch folgender Fall einer Warnung und Vision, diese
in Form eines Buichtestes. Der Kontrollgeist Uvani sagt zu Frau J. T.: „Ich
sehe einen jungen Sohn bei Ihnen, es ist ein Unglück, kränken Sie sich nicht!"
J. T. sagt, sie könne sich die Angabe nicht erklären. Heimgekommen, findet sie
die Drahtnachricht von einem Autounfall ihres Sohnes um 2.30 Uhr. Er lebte,
von seiner Umgebung zuerst gar nicht für gefährlich verletzt gehalten, bis zum
nächsten Tag. In der um 3.30 Uhr abgehaltenen Sitzung war aber auch ein Buchtest
gegeben worden, der infolge des Unfalls von J. T. erst später nachgesehen
wurde. Die Stelle lautete: „Er soll nicht in den Stand des Mannes kommen, noch
soll er ein Weib nehmen!"
Die üblichen Mitteilungen, Buch- und Zeitschriftenbesprechungen, bilden den
Beschluß. Prof. Haslinger, Graz.
La revue spirite. 70. Jahrg. Februar—Mai 1927.
Ein Verstorbener, der sich an alles erinnert (Bozzano: Wiedergabe eines englischen
Berichtes über Sitzungen, in denen angeblich ein Spirit durch das Medium
zahlreiche, 40 Jahre zurückliegende Verhältnisse schildert, die als zutreffend nachgewiesen
werden). — Das Problem des Ursprungs der Dinge (Chevreuil: die in
der ersten lebenden Zelle sich materialisierende Seele durchlaufe die dritte Reihe
#der Natur, erhebe sich zum Menschen und sodann zur Göttlichkeit). — Ein Fall
von Vorausschau beim Glücksspiel (Dubay: Ein belgischer Bauernbursche sieht
leuchtend die Nummer voraus, die ihn bei der Ziehung vom Militärdienst frei
macht, und ähnliche Fälle). — Radiästhesie und der Abbe Bouly (Gaillard: Ein französischer
Pfarrer besitzt die Gabe, Mineralien aller Art aufzufinden, auch Leichen,
einerlei, ob sie in der Erde oder im Wasser verborgen sind. Der französische
Kriegsminister hat sich seiner mehrfach zum Auffinden nicht krepierter Geschosse
bedient). — Drahtlose Telegraphie und Mediumismus (Azam: schon besprochen). -
Die Remkarnation in der Religion des Orpheus (Gobron: Einige interessante Mitteilungen
über den wenig bekannten Orphismus). — Astrologie und Spiritismus
(Astrol: Wiederverkörperung solle mit einer bestimmten, dem astrologischen Zustand
der betreffenden Seele entsprechenden Konstellation zusammenhängen). —
Spiritismus und Studenten (Kombellas: beklagt den moralischen Tiefstand der
Pariser Studenten, den er durch spirituaüstische Wissenschaft und Philosophie gehoben
sehen möchte. Er selbst hat unter ihnen einen kleinen Zirkel gegründet, der
Gutes hoffen läßt). — Auslandchronik (in China hat sich eine Gesellschaft gebildet,
die den wesentlichen Kern aus allen Religionen herausschälen und diese so vereinigen
will. Die Gesellschaft soll bereits eine Million Mitglieder umfassen, die
sich schulmäßig gewissen Uebungen hingeben, wodurch mediumistische, speziell
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0590