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Uns aber konnte Aucuib wirklich nicht mehr grausiger werden, als er durch
seine Elefantenjagd geworden war.
Keiner von uns fand je einen Ausweg, diese beiden Rätsel zu lösen, obwohl
wir uns redlichste Mühe gaben. So ofl wir aber davon herichlet haben, wurden
wir als Märchenerzähler verspottet.
Einige weitere okkulte Erlebnisse.
Mitgeteilt von Dr. med. C. Renz. San Franzisko.
I.
Wählend des Sommers des Jahres 1907 kamen Herr und Frau X. aus
Los Angeles nach San Franzisko. Es waren gebildete und wohlhabende Leute,
-die für einen Monat eine möblierte Wohnung bezogen. Augenscheinlich waren
beide mediumistisch veranlagt. Doch nahmen sie niemals ein Honorar oder dergleichen
für ihre Sitzungen, wie sie sich viel eher ablehnend erzeigten, ihre
Mediumsehaft auszuüben. Zu Danke nun gemeinschaftlicher Freunde, wurde
ich in Gesellschaft von drei weiteren Herren von dem Ehepaar auf einen Nachmittag
eingeladen. Es waren ein Künstler, ein Doktor der Medizin sowie ein
Doktor der Philosophie. Wir saßen um einen länglichen Tisch herum, an den
beiden schmalen Seiten, sich gegenüber Herr und Frau X., und wir \ier Gäste
an den Längsseiten. '
Herr Dr. B. _ Herr B. (Künstler
Herr X
Frau X
Herr Dr. B. Herr Dr. Renz.
Auf dem Tische lagen eine Gitarre und eine Trompete. Dr. E., der Arzt,
welcher neben mir saß auf einem schweren Klubsessel, ein Herr, der immerhin
ein Gewicht von 175 Pfund hat. Es war helles Tageslicht und das Zimmer in
keiner Weise verdunkelt. Wir bildeten Zirkel durch Handkette und während
unserer ernsten und heiteren Unterhaltung (wir vermieden den sonst dabei
üblichen Gesang) wurden nach Verlauf von etwa 20 Minuten die Gitarre und
die Trompete in die Höhe erhoben, und indem sie einige von uns leicht an dem
Kopfe und an der Schulter streiften, ließen sie gleichzeitig mehrere Töne ver-
* nehmen. Nun wurde Dr. E. mitsamt seinem schweren Sessel drei und einen
halben Fuß in die Höhe erhoben, und zwar soweit mein linker Arm hinaufreichen
konnte — wir bildeten ja bekanntlich Handkette — und ich und Herr X.
auf der rechten Seite von Dr. E. genötigt waren, von unseren Sitzen aufzustehen
. Dies versetzte mich nicht nur in Erstaunen, sondern belustigte mich
auch, und als ich Dr. E. mit seinem schweren Stuhl in die Höhe erheben sah,
sagte ich spaßhaft: „Wollen Sie gen Himmel fahren, Herr Kollege?", worauf
sein Sessel mit einem solchen Getöse zu Boden stürzte, daß wir überzeugt waren,
die Füße des Möbels wären dabei entzwei gegangen. Doch war dies nicht der
Fall. Leider hatten wir nur diese eine Sitzung, da Herr und Frau X. kurz darauf
wieder San Franzisko verließen.
II.
Einer meiner Freunde, ein intelligenter Geschäftsmann, der dem Okkulten
vollständig fremd gegenübersteht, erzählte mir, wie er häufig weiße Papier-
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