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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0632
I

614 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1927.)

dient. Die eine vordere Wand wird größtenteils von zwei Fenstern eingenommen
, die auf die Straße hinuntergehen. Diese war während unserer Versuche
gut beleuchtet. Es ist, wie gleichfalls schon im ersten Aufsalz bemerkt,
unmöglich, von der Straße her durch die Fenster in das Zimmer einzudringen
, ohne entdeckt zu werden.

Sitzung vom vtS. April 1926.
i. Teil.

Wir kamen um 8 Uhr 10 Minuten abends in der Schneiderschen Wohnung
zusammen und wurden schon >on einer Anzahl Personen erwartet. Die meisten
derselben waren die gewöhnlichen Zirkelteilnehmer der Familie und mir der
Mehrzahl nach bekannt. Nachdem ich meine Freunde vorgestellt hatte, nahm
ich eine sehr genaue Untersuchung des Sitzungszimmers vor und ebenso der
zwei an dieses sich anschließenden Zimmer. Der einzige Zugang von der
Straße ist eine Tür, welche der Fensterseile gegenüberliegt, in deren einer
Ecke das Kabinett" improvisiert wird. Ich fand nichts Verdachterregendes»
in den Zimmern. Die Fußböden, ebenso wie die Mauern und Decken, wiesen
keinerlei Spuren irgendeiner Vorbereitung auf. Nachdem alle drei Türen des
Zimmers geschlossen und dies den Anwesenden bekannt gegeben war, half ich,
die Fenster zu blockieren und das Kabinett herzurichten. \or beiden Fenstern
standen Topfpflanzen. Die Fensterriegei gehen sehr streng und knarren, wenn
man sie dreht. Um das Licht auszusperren (es war noch nicht finster), befestigten
wir mittels Klammern zwei dicke Wolldecken über jedem Fenster.
Darüber hingen die Spitzemorhänge. Es waren also zwischen Kabine il und
Straße zwei Fenster, zwei Wolldecken, Blumentöpfe und die Spitzenvorhänge.

Das Kabinett bestand aus zwei schwarzen Vorhangflügeln, welche, an der
Decke mittels Haken beiestigt wurden. Es umschloß das linke Fenster. Die
Breite der Vorhänge ist ungefähr 2,5o m, die Tiefe des Kabinetts etwa i,8o in.
Auf dem Fußboden und >or dem Kabinett waren noch einige schwarze Tücher
gelegt, um die Verwendung einer Falltür und ähnlicher Hilfsmittel auszuschließen
. Das ist eine Maßregel, die immer getroffen wird, nicht etwa nur
heute, um meinen skeptischen Freunden zu imponieren. Im oberen Drittel des
Vorhangspalts wurde eine mit Leuchtmasse bestrichene Pappscheibe in Form
eines Engels befestigt. Etwas tiefer, seitlich, hefteten wir eine weitere Leuchtpappe
an, welche die Form eines Gesichtes hat und als „August" bekannt ist.
Ferner wurden noch zwei lange Leuchtstreifen an die Gardinen gesteckt. So
konnte mit Hilfe derselben jede Bewegung des Stoffes wahrgenommen werden.

Nachdem das Kabinett zu unserer Zufriedenheit fertig war, stellten wir einen
kleinen viereckigen Tisch vor den Vorhangspalt, dessen Gewicht ca. 9 (engl.)
Pfund betrug. Etwa 60 cm über der Tischfläche befand sich eine Hängelampe
mit einer 3okerzigen Birne, die durch ein darüberhängendes seidenes Tasehen-
tuch abgedämpft war. Dann legten wir eine Anzahl mit Leuchtfarbe bestrichener
Gegenstände, wie Tamburin, Glocke usw. bereit. Ich hatte zwei
Leuchtfächer, Leuchtbänder und anderes mitgebracht.

Hierauf untersuchte ich nochmals den Sitzungsraum und fand alles in
Ordnung. Wir bildeten nun in einem geschlossenen Halbkreis Zirkel, der als
Barriere von Wand zu Wand sich zog. Diese Stuhl reihe ungesehen zu durchdringen
, war für jedermann einfach unmöglich. Innerhalb des Zirkels befand
sich keine der Türen, die zu dem Zimmer führen.


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