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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0640
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Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1927.)

9 Uhr 35 Minuten: Bis jetzt ist der Gang der Sitzung ein schleppender,
ereignet hatte sich noch nichts. Der rechte Gardinenflügel bewegte sich
und „August** schwankte hin und her. Es ist eine Ausbuchtung der Parliere
wahrzunehmen, wie wenn eine Person dahinter stünde — die Konturen der
Ausbeulung sind durch die Leuchtstreifen sichtbar.

9 Uhr 38 Minuten: Die beiden Gardinenflügel werden nach einer Ruhepause
von wenigen Sekunden wieder lebendig. Der Vorhang drängt vor und
bedeckt bereits die Lampe. Tisch (und auch die Lampe) machen kleine hüpfende
Bewegungen nach denn Kabinett zu bei einer Distanz \on etwa 25 bis 3o cm.
„Olga" verlangt „Katharina". Ich brumme eine Melodie, die anderen singen*
den Refrain. Der Tisch tanzt im Takte der Musik. Rudi atmet schwer. Er
„magnetisiert" sich und sucht, seine Hand aus der meinen zu befreien. Ich
lasse nicht .los, infolgedessen „magnetisiere" ich auch. Die Vorhänge bewegen
sich von neuem. „Olga" will die Schiefertafel — Kapitän Kogelnik legt sie
unter dw Lampe. Ein unsichtbares Etwas hebt die Tafel und befördert sie zu
Boden. „Etwas" berührt mein linkes Fußgelenk (schätzungsweise 2 Unzen
Druck). Ich bekomme fünf Schläge auf den Rist — langsam und vorsichtig.
Kapitän Kogelnik hebt die Tafel vom Boden auf; im selben Augenblick wird
das Tamburin von einem stumpfen schwarzen Etwas erfaßt und auf die Tafel
gelegt.

9 Uhr 46 Minuten: Karl atmet sehr schwer. Die Vorhänge drängen zur
Lampe vor. Von neuem hebt das stumpfe schwarze Glied das Tamburin und
schlägt es nach dem Takt von „Katherina' auf die Tischplatte. Bei dem Textwort
„must" (synkopiertes Cis) wird das Instrument heftig niedergeschlagen.
Nach Beendigung des Gesanges wird das Tamburin von dem unsichtbaren Glied
zu Boden geschleudert. Unter dem Sofa, auf dem Herr und Frau Kogelnik
und Herr Palmer sitzen, sind Klopf laute zu hören, >on denen die stärkeren
aus der Sofaecke zu kommen scheinen. Ebenso starke Schläge an das Fenster
im Kabinett. Mein linkes Fußgelenk wird fünfmal hintereinander berührt.
„Olga" verlangt einen größeren Kreis; wir rücken deshalb unsere Stühle etwas
nach außen. Die Vorhangflügel blähen sich auf wie Segel im Wind; gleichzeitig
ist ein scharfer kalter Luftzug zu spüren.

to Uhr: Puls ioo. Neue Vorhangwallungen. Der „Engel" und „August"
schwingen hin und her und scheinen fast zu stürzen. „Olga" fordert eine Pause
von 12 Minuten. Rudi und Karl atmen gleichmäßig tief und fangen an, unruhig
zu werden. Sie haben Schüttelanfälle, bleiben dann wieder eine Zeitlang
ruhig, schließlich macht jedes der beiden Medien einen heftigen Ruck und
dann erwachen sie gleichzeitig um io Uhr io Minuten. Vater Schneider dreht
das Weißlicht auf. Puls no.

Ich gehe sofort ins Kabinett, aber alles scheint unberührt zu sein. Temperatur
67,5 Grad F. Der Zirkel löst sich auf und wir plaudern, rauchen und
öffnen die Tür am entgegengesetzten Ende des Zimmers, um frische Luft ins
Zimmer zu lassen. Rudi sieht recht schläfrig aus und abgespannter als am
Abend vorher. Karl, älter und scheinbar nicht sehr angestrengt durch seine
Beteiligung an den Phänomenen, macht dagegen einen vollkommen frischen
Eindruck. Um 10 Uhr 20 Minuten sind wir wieder zur Sitzung bereit. Temperatur
64 Grad F. 10 Uhr 22 Minuten habe ich alle Ueberprüfungen beendet,
jeder nimmt seinen Platz ein und Vater Schneider löscht das Weißlicht.


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