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Price: Die Phänomene des Mediums Rudi Schneider.

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wandfrei kontrolliert, dann können diese unbewußten Anstrengungen leicht
durchschaut und verhindert werden.

DieBetrugshypothese.

Der skeptische Leser wird nun gleich seinen Finger auf den wunden Punkt
legen: die Kontrolle des Mediums, des Zimmers, der Teilnehmer — und er tut
gut daran, denn er unterstützt mit seiner Wachsamkeit die Arbeit des Forschers.

Zunächst: es herrschte während der beiden Sitzungen ununterbrochen gute
Roilichtbeleuchtung und ich konnte in jedem Moment nicht nur meine
Nachbarn, sondern auch die Umrisse der übrigen Teilnehmer erkennen, ebenso
die Vorgänge im Versuchsfeld, am Tisch, unter der Lampe usw. exakt beobachten
. Außerdem hatte ich eine vollkommene visuelle — und für mich persönlich
auch taktile — Kontrolle des Mediums. Es war keinem der Anwesenden
möglich, sich dem Kabinett (aus dem alle Phänomene kamen) zu nähern,
ohne sofort auf der Tat ertappt zu werden. Denn der Zirkel selbst bildete die-
Mauer, die nicht unbeachtet durchbrochen werden konnte. Von den drei Türen,
die das Zimmer aufweist, führt eine in ein Schlafzimmer mit einem Fenster
auf die Hauptstraße hinunter; die zweite, im hinteren Teil des Zimmers, in die
Küche und die dritte, ganz am entgegengesetzten Ende des 10 Meter langen
Zimmers geht auf den Flur hinaus, von dem aus man über die Treppe die
Straße erreicht. Die Türen schlössen, wie ich fand, nicht besonders,- besaßen
aber Riegel — außerdem überprüfte ich ja die Zimmer zwei- oder dreimal.
Eine Person, die etwa durch die Zugangstür eingetreten wäre, könnte unmöglich
beim Kabinett, also in einer Entfernung von etwa zehn Metern, eine vier-
fingrige Kinderhand demonstrieren — und ich weise nochmals darauf hin, daß
es wohl niemand möglich gewesen wäre, durch die Zuschauerreihe hindurch in
den Rotlichtkreis zu dringen, ohne sofort entdeckt zu werden.

Die Möglichkeit, daß jemand durchs Fenster steigen könnte, habe ich bereits
erledigt und wiederhole meine im letzten Aufsatz geäußerte Ansicht, daß gerade
diese Fensterecke so ziemlich der günstigste Platz für die Aufstellung des Kabineties
ist.

Was nun die Frage der Helfershelferei durch die Mitglieder der Familie
Schneider betrifft, so wird sie durch das gleiche Argument widerlegt wie die
Annahme, es würde jemand von außen in das Zimmer kommen: Jeder müßte
die solide Mauer der Teilnehmer durchbrechen und sich keck ins Rotlicht wagen.
Die beste Widerlegung all dieser Ansichten ist aber die Tatsache, daß Willy
und Rudi in verschiedenen europäischen Städten, wie London, Wien, München,
Prag, Zürich usw. (wiederholt, ohne immer von Angehörigen oder Freunden begleitet
zu sein), Sitzungen gegeben und dabei ihre gewöhnlichen Phänomene
produziert haben, wenn auch im allgemeinen in schwächerem Grade. In den,
hier durchgesprochenen Sitzungen hatte ich meine Freunde, intelligente, kluge
Männer, dabei, die sich die Vorgänge auf Betrug hin ansahen und recht skeptisch
eingestellt waren. Aber sie verließen die Sitzungen, von der Echtheit der
Phänomene überzeugt. Ich hatte meine Freunde so in den Zirkel verteilt, daß
sie es sofort bemerkt hätten, wenn ein Mitglied der Familie oder des engeren,
Freundeskreises den Phänomenen etwas „draufgeholfen* hätte.

Der im Inhalt mit der Ausführung von Price übereinstimmende Bericht
des Herrn Glephan Polmer endigt mit folgenden Worten:

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