Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0645
Walter: Das Hellsehmedium Dagma.

627

nachwies, wie überflüssig es sei, vom streng katholischen Standpunkte aus das
bisher geübte Mißtrauen noch länger aufrechtzucrhalten.

Ein ebenso bedeutsames Zeichen der Zeil liegl uns heule aus der Feder eines
bekannten Schulmannes vor, des ordentlichen Professors an der Universität
Gießen August Messer. „Wissenschaftlicher Okkultismus" ist sein neues
Buch betitelt und, was wesentlich ist, im Verlag von Quelle & Meyer (Leipzig)
in der Schriftenreihe „Wissenschaft und Bildung" herausgekommen. Man fängt
also an, es für selbstverständlich zu halten, daß die okkulten Phänomene nicht
mehr außerhalb des Bereiches allgemeiner wissenschaftlicher Bildung stehen.

Beide Verfasser stützen sich dabei auf jenes Material, das nun bereits als
eine Art klassischer Grundlage in einer ganzen Reihe von Darstellungen festgelegt
und verbreitet wurde. Bringt dieses Material auch uns Mitarbeitern am
Werk nichts Neues, so begrüßen wir es doch, daß die Forschungsarbeiten der
letzten Jahrzehnte sich gerade in dieser Form durchzusetzen beginnen und bereits
als Niederschlag der öffentlichen Meinung erscheinen. — Beide Verfasser
urteilen nicht vom grünen Tisch aus, sondern haben sich ihre Meinungen durch
persönliche Forschungen und Erfahrungen gebildet, und es sind auch keineswegs
gewichtslose Stimmen, die sich da für uns einsetzen.

Es ist erstaunlich, wie es dem Verfasser gelingen konnte, auf knapp 160 Seilen
die ganze Fülle des überreichen Tatsachenmaterials so vorzuführen, daß auch
der Laie ein wirkliches Bild von all dem bekommt. Die kleine Schrift eignet
sich außerordentlich gut zur Propaganda. Wi* wollen deshalb nicht \ er fehlen,
neben dem Verfasser auch dem Verlag unseren Dank für das Erscheinen der
Arbeit auszusprechen.

Das Hellsehmedium Dagma.

Von Prof. D. Walter, Graz.

Im März d. J. erregten die Leistungen eines Ilellsehmediuins, das sich aus
Gründen des leichteren Erwerbs genötigt sah, auf der hiesigen bunten Bühne,
dem Orpheum, aufzutreten, nicht geringes Aufsehen. Die Zeitungen brachten
spaltenlange Berichte; eine .Reihe von Kommissionen, denen Aerzle, Polizeibeamte
, Tagesschriftsteller und auch parapsyehologische Sachverständige beigezogen
worden waren, gaben ihr Urteil ab, das durchweg anerkennend lautete,
und nur superkluge Besserwisser, denen jedoch die Parapsychik ein spanisches
Dorf ist, bestritten die Echtheit jener erstaunlichen Leistungen. Die einen
kramten ihr Wissen um Artisten kniffe aus, und andere griffen gar zu der
Erklärung, die Treffer seien auf Spekulation zurückzuführen. Wenn bei
der Erkundigung nach der Stunde des Ereignisses, dem hellseherisch nachgegangen
werden soll, beispielsweise die .Nacht oder die Morgendämmerung
genannt werde, so kämen eben nur wenige Möglichkeiten in Betracht, zumeist
Geburten und Todesfälle oder bei Landbewohnern Brandschäden und Einbruchsdiebstähle
. Und wo diese Erklärung nicht ausreiche, die Treffer zu erklären,
müsse der Zufall herhalten. Es kann getrost behauptet werden, daß diesen
Erklärungsversuchen nur eine höchst mangelhafte Beobachtung des Mediums
zugrunde liegen kann, denn sie halten einer gewissenhaften Zergliederung nicht
stand. Weder an Tricktelepathie ist zu denken, denn es werden dem Medium nur
Ort und Zeil des fraglichen Ereignisses genannt, und die beiden Begleiter, die

40*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0645