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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0664
644 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1927.)

objekt, das Medium, in den Mittelpunkt der ganzen Frage gerückt, und alles
hängt davon ab, das Medium geneigt zu machen, die wissenschaftlichen Bedingungen
des Experiments anzunehmen. Nimmt es sie an, haben wir ihm alles z,i
verdanken, was wir wissen können. Nimmt es sie nicht an, können wir auch
mit den subjektiv überzeugendsten blendendsten Phänomenen wissenschaftlic i
nicht das Geringste anfangen; wir können eben nicht beweisen, daß sie echt sind,
wenn wir auch meistens ebensowenig imstande sind, das Gegenteil zu beweisen.

Große Beachtung fand auch Verweyens in französischer Sprache gehaltener
Vortrag über den Kölner Hellseher Fastenrath, indem der Genannte die
Gelegenheit zu bedeutsamen philosophischen Ausblicken auf unsere gesamte
Kultur benutzte, wofür er oft spontanen Beifall der Zuhörer und den besonderen
Dank Richets erntete. •

Zu erwähnen wäre hier auch Kindborgs ebenfalls — wie übrigens auch
Driesch — in französischer Sprache gehaltener Vortrag über das parapsychologische
Problem im Hypnotismus und Magnetismus.

Ueber die Fortsetzung des Kongresses vergleiche den nachfolgenden Bericht.

Am Donnerstag, den 29. September, fand in den Räumen des Internationalen
Instituts für Metapsychik, dem von Jean Meyer unserer Forschung geschenkten
überaus vornehm eingerichteten Gebäude, wie es noch in keiner
anderen Stadt der Welt zur Verfügung steht, ein festlicher Empfang statt,
bei dem Dr. 0 s t y als Hausherr, unterstützt von seiner liebenswürdigen Gemahlin
und Schwägerin, eine überaus große, festlich gekleidete, durch die prunkvollen
Räume flutende Gesellschaft begrüßte. Zwar stand das Institut mit seiner reichhaltigen
Sammlung und Bibliothek und vor allem mit seinem rührend besorgten
Sekretariat auch an allen übrigen Abenden den Besuchern des Kongresses gastlich
als Treffpunkt zur Verfügung. Aber an diesem Abend konnte sich nach iden
Anstrengungen der vorhergehenden Sitzungstage so recht das Bedürfnis geselliger
Unterhaltung und persönlichen Meinungsaustausches entwickeln. Auch
an diesem Abend nahm Richet als der geistige Mittelpunkt der Versammelten
Gelegenheit, die Anwesenden zu begrüßen, auf den weiteren Fortschritt unserer
Wissenschaft sein Glas zu lehren, wobei er auch für den anwesenden und so
bescheiden zurücktretenden Stifter der „Fondation Jean Meyer" herzliche
Worte der Anerkennung und des Dankes fand. In der geschäftlichen Schlußsitzung
, die nur den engeren Kongreßmitgliedern am Samstagnachmittag geöffnet
war und über die ebenfalls unten noch mehr berichtet wird, gelangte |ein
Antrag von Driesch und Dr. von Schrenck-Notzing zur einmütigen Annahme, in
Zukunft auf Kongressen ein Verlesen der eingesandten Arbeiten nicht erschienener
Herren nicht mehr zuzulassen. Es war unangenehm bemerkt worden,
daß in zwei Einzelfällen die Abwesenden durch gute Freunde von dem bisherigen
Usus reichlich Gebrauch gemacht hatten, was allzuleicht als persönliche
Reklame aufgefaßt werden konnte. Schon die Fülle der gehaltenen Originalvorträge
zwang dazu, in Zukunft ein solches, auf keinem wissenschaftlichen
Kongreß übliches Verfahren unmöglich zu machen.

Das Festbankett am Samstag, den 1. Oktober vereinigte nochmals die Mehrzahl
der Kongreßteilnehmer zu überausangeregtem Beisammensein, wobei
allseitig der Befriedigung über den glänzenden Verlauf des
hervorragend arrangierten Pariser Kongresses und der Freude über den reichen
Gewinn in persönlicher und wissenschaftlicher Hinsicht allseitig Ausdruck gegeben
wurde. Nach den Festreden von Richet und von Driesch, denen kurze


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