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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0711
Sichler: lieber magische Tricks u. die Nachahmung okkulter Phänomene. 691

seinem Werk: „A journey from Madras through the counties of Mysore, Canara
und Malabar" (London 1807) einen solchen Trick eingehend beschrieben haben.
Auf europäischen Bühnen wurde der Trick in der Weise versucht, daß man
unten in einem Blumentopf ein Uhrwerk versteckte, das ein auf besondere Weise
zusammengelegtes Blumenarrangement langsam in die Höhe trieb. — Die Vortäuschung
eines gesteigerten Wachstums soll auch dadurch möglich sein, daß
verborgen gehaltene, einzelne kleine Zweige taschenspielerisch sukzessive auf-
einandergesteckt werden.

Die Durchdringung der Materie wird oft mit Metallringen vorgetäuscht
. Es ist dies auf verschiedene Weise möglich. Man läßt z. B. die Handgelenke
fesseln und sie mit einer etwa 5o cm langen Schnur verbinden. Dann
zeigt man einen geschlossenen Metallreif von Armbandweite vor, wendet sich
einen Moment vom Publikum ab und der Reif hängt an der Schnur. Die angebliche
Durchdringung kommt dadurch zustande, daß der vorgezeigte Reif
beim sich Umdrehen in den Westenausschnitt gesteckt und ein gleicher Reif, der
vorher unter dem Rockärmel auf den Unterarm geschoben wurde, gelöst wird.

Dieses Experiment kann auch so variiert werden, daß man nebst den Handgelenken
auch die beiden Knie fesseln und sie ebenfalls mit einer Schnur verbinden
läßt. Man übergibt einen geschlossenen Metallring zur Prüfung, tauscht
ihn unter Deckung gegen einen geschlitzten um, und bringt den Reif! auf die
untere Schnur. Nun dreht man sich um, zieht ihn von der Schnur ab, versteckt
ihn und löst einen, auf den Unterarm gesteckten Ring, der nun auf der oberen
Schnur sitzt. Damit erweckt man die Täuschung, als ob man den Ring von der
unteren auf die obere Schnur transferiert habe.

Ein weiteres Ringkunststück ist folgendes: Ein Messingring von etwa 3 cm
Durchmesser wird vorgezeigt und in ein buntes Tuch gewickelt. Hierauf umfaßt
man mit der linken Hand die MU+e eines Stabes und läßt die beiden Enden von
zwei Herren festhalten. Mit der rechten Hand erfaßt man das Tuch und schüttet
es oberhalb des Stabes aus, indem man gleichzeitig die linke am Stab wegnimmt.
Es zeigt sich nun, daß der Ring aus dem Tuch verschwunden und auf dem Stab
erschienen ist. — Erklärung: Man bedarf zweier Ringe, von denen der eine in die
Mitte des Taschentuches eingenäht ist. Der vorgezeigte Ring wird nur scheinbar
eingewickelt. Während die Zuschauer das Tuch mit dem eingenähten Ring befühlen
, zieht man unbemerkt den in der Hand verborgenen Ring über den Stab,
schiebt ihn bis zur Mitte desselben und umschließt ihn.

Eine Variation besteht darin, daß ein geliehener Trauring mit einem geschlitzte/
vertauscht, und dieser letztere, •nachdem die beiden Enden einer Schnur von Zuschauern
gehalten werden, auf die Schnur gebracht wird. Da der geliehene Ring
bereits, unter der Hand verborgen, an der Schnur sitzt, so braucht es nur einen
kleinen Kniff, um den geschlitzten rechtzeitig verschwinden zu lassen.

Sehr interessant ist folgendes Kunststück, das unter dem Namen Slades Ringexperiment
bekannt ist. Drei aus dem Zuschauerkreis geliehene Ringe werden
auf eine doppelte Schnur geschoben und in diese eingeknotet; dann die Enden derselben
auf ein Stück Pappe festgesiegelt. Dennoch ist der Vorführende imstande,
die Ringe von den Schnüren zu lösen, ohne diese und die Siegel im geringsten zu
verletzen. — Erklärung: Zwei 50 cm lange schmiegsame Schnüre werden in der
Mitte mit Garn möglichst unsichtbar auf folgende Weise zusammengebunden:

a | -ü Unauffällig sorgt man dafür, daß die beiden Enden einer

a_ b

und derselben Schnur in der gleichen Richtung liegen.--*-.

Nun zieht man über die Enden der einen Seite den ersten geliehenen Ring und verknotet
ihn bei der Garnverbindung, diese dadurch verdeckend. Sodann zieht man
-von jeder Seite her noch einen Ring über die Schnurenden und verknotet sie eben-

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