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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0728
708 Zeitschrift für Parapsychologte. 12. Heft. (Dezember 1927.)

Der englische Gast fragt dann: „Welche Phänomene würden wir bekommen,
wenn der Schirm festgemacht würde, wenn keiner ins Zimmer dürfte, außer die
Zirkelteilnehmer, und wenn alles unter strenger Kontrolle stände/4

Alle diese Wünsche und Bedingungen sind von mir in der ersten Hälfte des
Oktober 1926 in einer besonderen Sitzung, die den Zweck hatte, gewisse Vinton-
scho Behauptungen nachzuprüfen, erfüllt worden. vDer Vüitonsche Schirm war von
mir fest an der Wand befestigt, ein Begleiter von mir kontrollierte Rudi,
und Karl saß ebenfalb gefesselt im Zirkel. In der ersten Reihe befanden sich
sonst keine Angehörigen der Familie. Unter diesen Bedingungen kamen tele-
kine tische Phänomene innerhalb des eingefriedigten Raumes zustande und im
zweiten Teil, als der Schirm weggestellt war, zeigte sich deutlich ein Kinderhändchen
, das mit einem Bleistift Kritzeleien in ein Buch zeichnete. Die
Hand war um die Hälfte kleiner als die kleinste Hand der im Zirkel Anwesenden
. Es steht fest, daß keiner der Anwesenden hinter den Vorhang
konnte, es müßte denn etwa der „kleine Gnom" des Vaters Schneider gewesen
sein, den Vinton vermutet.

Obwohl der Engländer von dem Resultat dieser Nachuntersuchung, an welcher
übrigens auch der bekannte Wiener Rechtslehrer, Professor Dr. v. Liszt, beteiligt
war, brieflich in Kenntnis gesetzt wurde, verschweigt er wissentlich
beim Zitieren meines Briefes in seiner Arbeit gerade diesen Passus, wegen
der darin erwähnten, gegen die Schwindeltheorie sprechenden Argumente. Das
ist tendenziös uncl zeigt einen bemerkenswerten Mangel objektiver
Denkweise.

Auch das von mir in meinem Laboratorium Dutzende von Malen unter
zwingenden Bedingungen unter einer Rotlichtlampe auf dem Tisch sorgfältig
beobachtete Taschentuchphänomen Willys versucht er durch sophistische
Wahrheitsverdrehung wegzudeuten. Denn nach den Behauptungen
des englischen Gastes fällt das auf den Tisch gelegte Tuch ohne teleki-
netische Einwirkung von selbst auseinander. Wieder ein grober Schnitzer
irnder Versuchsanordnung, denn nichts ist einfacher, als ein Taschentuch
derart zusammen zu ballen, daß ein Auseinanderfallen verhindert wird.
Da es aber zu den Gewohnheiten Willys gehört, dasselbe Experiment mehrmals
zu wiederholen, so hätte Vinton doch, um seinen Zweifel zu erledigen, denselben
Versuch mit dem sorgfältig zusammengelegten Tuch mehrmals vorneh-
# men müssen, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Daran lag ihm
offenbar sehr wenig; denn es scheint, als suchte er Material für seinen Betrugsartikel
, als ob die negative Seite größeres Interesse für ihn
hätte als die positive.

So wird seine Negativgläubigkeit bei dem Phänomen des in den Zirkel geworfenen
Leuchtengels deutlich durch die Worte charakterisiert: „Ich bin
sicher, daß es Karl ist!"

Das ist kein Beweis! Herr Vinton möge bedenken, daß ich und meine
Freunde das Werfen des Engels in den Zirkel oftmals beobachtet haben, ohne
daß Karl anwesend war oder irgendeine andere Person als Helfershelfer mitwirkte
. Wo kein Betrugsindizium vorliegt, wird ein solches einfach aus der Phantasie
dazu konstruiert. Denn die Autorschaft Karls für dieses Phänomen darf
zunächst als eine ganz unbegründete Behauptung angesehen werden.

Bei Beginn des Berichtes über die neunte Sitzung erklärt Vinton, er habe
mit Befriedigung gesehen, daß in einer gewöhnlichen Sitzung ohne Schutz-


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