Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0730
710 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1927.)

den physiologischen Geburlsakt echter Phänomene. Es ist unsinnig, behaupten
zu wollen, daß eine seitlich halb mit dem Rücken dem Vorhang zugewendete
Person denselben von dieser Seite her aufblasen könne, das wäre doch aller -
höchstens von rückwärts aus dem Tnnenraum des Kabinetts heraus denkbar. Und
A\as bedeuten denn in Wirklichkeit jene kleinen, möglicherweise durch Blasen
erzeugbaren Schwankungen gegenüber dem Schleudern des ganzen Torhang
flügels über den Schirm hinweg in den Zirkel hinein und bis zum Plafond hinauf
, Phänomene, wie sie von Vinton fast in jeder positiven Sitzung, selbst wenn
er im Kabinett neben dem Vorhang stand, beobachtet werden konnten. Diese
elementaren und starken Manifestationen sind doch mit dem
Mund nicht hervorzubringen. Herr Vinton ist uns, wenn er etwas
Derartiges behauptet, den Beweis schuldig, ein solches Phänomen durch Blasen
hervorzubringen.

Während der meisten positiven Sitzungen in meinem Laboratorium ist das
Phänomen des Aufblasens der Gardinen von rückwärts, de^ Schleuderns und
sonstige Bewegungen Ilundorle \on Malen festgestellt worden. Jede der Portieren
ist 2,5om lang, 2,3om breit und aus schwerer Seidenserge. Außerdem
sitzt das Medium außerhalb des Kabinetts, demselben mit dem Rücken zugewendet
, so daß der Kopf 5o—6ocm \on dem Vorhangstoff entfernt bleibt. leb
fordere Herrn Vinton auf, durch Blasen eine einzige Aufblähung dieses
schweren Stoffes zustande zu bringen1)

Dasselbe gilt von der Verschiebung des auf der Stirn Willys befestigten
Leuchtstreifens auf die Seite, leicht erklärbar durch die vielfachen Bewegungen
des Kopfes, durch das Auflegen desselben auf den Arm des Kontrolleurs. Auch
hier trifft den Versuchsleiter die Schuld. Warum hat er nicht ein
ringförmiges, überall mit Leuchtstoff bestrichenes Band um den Kopf gelegt,
anstatt ein solches, das nur eine Leuchtstelle aufwies. Die in einer Sitzung konstatierte
Verschiebung des Leuchtbandes >on der Stirn auf die Seite wird von
\ inlon Willy als KapitaHerbrechen angekreidet. Hierin zeigt sich wieder seine
ganze Laienhafligkeit.

Bei einem solchen mageren Ergebnis von künstlich an den Haaren
herbeigezogenen Verdachtsmomenten, die sich in der Hauptsache
auf das unzuverlässige Zeugnis einer furchtsamen jungen Dame
stützen, von ,,d u r c h s i c h t i g e m Betrug" und „frechem Schwindel
" zu reden, ist doch wirklich ein starkes Stück, besonders angesichts zahlreicher
starker, >on Vinton selbst beobachteter Phänomene. Derartige aus bösartiger
Nörgelei entstandene, gegenüber der Wucht des ganzen Erlebens
als nebensächliche Kleinigkeiten zu bezeichnenden „Mängel" sind in keiner
Weise geeignet, den wohlbegründeten Ruf Willys als Medium zu schädigen.

festste 11 ungendesMajorsKalifius unddes Schriftstellers

Günther II i 1 d e b r a n d.

Herr Kalifius. Major im aktiven Truppendienst, ansässig in Braunau, wohnte
der Mehrzahl der Sitzungen Vintons größtenteils als Kontrolleur bei und kennt

!) Ein Phänomen dieser Art wurde zuletzt in meinem Laboratorium am
lt. Nov. 27 mit dem Medium Rudi Schneider beobachtet. Derselbe saß gefesselt
in der elektrischen Kontrolle, Kopf 60 cm vom Vorhang entfernt (ausgemessen).
Als Aufsichtsperson funktionierte ein ärztlicher Psychiater. Der Vorhang flat-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0730