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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0738
718 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (De/ember 1927.)

deshalb exaktere \ ersuehsbedingungen .vorschlagen müsse. Während meiner
Forschungen über Materialisationsphanomene mit ehrlichen Medien habe ich
diese immer geneigt gefunden, jedem vernünftigen Vorschlag beizustimmen,
und nur Schwindler, deren ich einige entlarvt habe, erhoben Einwände dagegen
Im übrigen hatte Mr. Ding wall die \ e r s u c h s b e d i n g u n g e n in
Braunau selbst arrangier t."

Man hätte von einem geschickten Experten der Taschen-
spielerkunst, wie es Ding wall ist. voraussetzen dürfen, daß er in
Braunau sich über diese Frage klargeworden wäre. Hier scheint nicht die persönliche
Ueberzeugung, sondern die nachträgliche Konzession an
die Gewohnheiten der S. P. R. eine Rolle gespiell zu haben, denn es ist.
wie Mrs. Walker in dem Schreiben hervorhebt, in der S. P. R. üblich, zwischen
zwei Hypothesen die Wahl zu lassen. Bis dahin wurde die Theori»1
eines Komp'iceii für die Versuche mit Willy und Rudi niemals aufgestellt.

Unglücklicherweise riefeu die Dingwallsehen Ausführungen in der Yei-
sammlung den Eindruck hervor, daß für die Braunauer Sitzungen die II y p o
t h e s e des Helfershelfers genau so wahrscheinlich sei, a 1 *
die Hypothese supranormaler iMi änom e n <4.

Der in Braunau wohnende Kapitän Iv og e 1 nik . welcher die Mediumschait
der Schneiderschen Söhne von ihren \nfängen an milbeobachtet hat, äußert sich
über diese Frage in < inem Brief an Mrs. Walker wie folgl: ,Jch erinnere mich
der Phänomene in den Dingwallschen Sitzungen sehr gut. Die Basis der Lampe
war nicht durch den Vorhang verdunkelt, ich kornil » Mm meinem Platze au*
die ganze Lampe während der Levitation sehen und ich bin absolul sicher, daß
sie nicht durch normale Mittel gehoben wurde. E-> wäre das größte Wunde i
wenn es jemand gelänge, während der Sitzungen in da* Kabinett zu gelangen.
?Sein, dort sind keine Helfershelfer! Jch kenne die Schneiders seiI
.sieben Jahren, ich bin bei Hunderlen von Sitzungen mit Will}
und Rudi gewesen, jeden Anwesenden kenne ich ganz genau, ich kenn-'
die ganze Wohnung wie meine eigene Tasche!" So laulel da* Zeugnis ein*^
klugen Fachmannes1).

Der Standpunkt Dingwall* ist um so merkwürdiger, als er doch an«
eigener Erfahrung wissen mußte, daß Willy Schneider s nvohl bei den Sitzungen
der Londoner S. P. R. wie in meinem Laboratorium ohne
^Helfershelfer gearbeitet hat. Besonders die am 2. Dezember 1924 in einer der
londoner Sitzungen abgegebene Erklärung des von der S. P. R. beigezogenen
Taschenspielers Dexter, „daß er sich kein Instrument denken könne
das \ou Willy zur Täuschung der Anwesenden angewendet wäre*', veranlaßt
Dingwall zu dem Ausspruch: „Die so Tatsachen lassen eine supra-
normale Hypothese voll und ganz zu!" (ZeitschriPt für Parapsycho
logie, April 1926, Seite 202.) Er wußte also, daß Willy in der Lage isl, ohne
Helfershelfer Phänomene zu erzeugen und er hol das auch wiederholt
schriftlich bekundet.

x) Vgl. auch: Kogelnik, „Das Ende der Braunauer Medien", Wien, Reichspost,
1. Nov. 27. In diesem Aufsatz macht K. darauf aufmerksam, daß es Vinton nicht
gelungen sei, während der zehn Sitzungen auch nur einen einzigen Betrug seitens
der Medien oder anderer anwesender Personen de facto nachzuweisen. Er nennt
die Ausfälle gegen die Familie Schneider wenig geschmackvoll und behauptet,
Vinton werde in Fachkreisen nicht ernst genommen.


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