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Sichler: Ueber magische Tricks u. die Nachahmung okkulter Phänomene. 737

Karten, die man zum voraus namhaft macht. Es genügt hierzu, daß man weiß, wo
eine bestimmte Karte, z. B. Herzbub, liegt. Ein Zuschauer wird angewiesen, alle
Karten zu notieren, die man ihm nennt. Nun fängt man mit Herzbube an, zieht aber
eine ganz beliebige, die man sich angeblich zur Kontrolle rasch ansieht und dann als
zweite Karte nennt, usw. Als letzte Karte muß man sich dann den Herzbuben
sichern und dazu den Wert der vorhergehend gezogenen Karte nennen.

Ein hübsches Experiment besteht darin, ein von den Zuschauern bestimmtes
Geldstück, das mit einem Zeichen versehen wurde, unter einigen anderen
Geldstücken herauszufinden. Wenn das gewählte Geldstück in den Händen der
Zuschauer zirkuliert, um bezeichnet zu werden, erwärmt es sich und auf Grund
dieses Temperaturunterschiedes läßt es sieb nachher unter den anderen herausfühlen
.

Ein unpräpariertes Kartenspiel wird dem Vorführenden, dem man die
Augen verband, in die Hand gegeben. Von den Zuschauern werden beliebig
einzelne Karten dem Spiel entnommen, die jener an die Stirn legt und sie eine
nach der andern richtig errät. Hierbei spielt ein kleines S ückchen Spiegelglas
die hellseherische Vermittlung, daß man in der linken Hand verborgen hat.
In der gleichen Hand hält man auch das Kartenspiel, dessen größere Hälfte aus
derselben hervorsieht. Den Spiegel hält man derart, daß das Spiegelbild gegen
die Stirn reflektiert wird und man dasselbe unter dem Tuch noch deutlich
erblicken kann. — Eine Variante ist folgende: Man läßt das Kartenbild durch
einen möglichst blanken goldenen Fingerring oder dassen eingesetzten S.ein
reflektieren. Trotzdem man vorn und hinten kontrolliert wird, ist man imstande
, immer die vorderste Karte, eines den Zuschauern zugekehrten Spieles
zu nennen, so oft sie auch durch jemand ausgewechselt wird.

Angebliches Hellsehen wurde seinerzeit von einem Künstler so vorgetäuscht,
daß er je ein ganzes Spiel Dominosteine und Spielkarten vor Beginn der Vorstellung
unter die Zuschauer verteilte, um dann im Verlauf derselben, scheinbar
ganz unvorbereitet, die Zahl der Steine, bzw. die genaue Karte nannte, die
die eine oder andere Person auf sich hatte. Der Trick bestand darin, daß die
Zuschauerplätze ebenso wie die Karten und Dominosbeine, nach einem besonderen
Schema g3ordnet und letztere dann entsprechend verteilt wurden.

Auf einem ähnlichen Prinzip beruhen zwei Kunststücke mit Karlenspielen,
die in Willmanns magischer Bibliothek, Heft 5, beschrieben sind. Nach der
einen Beschreibung wird ein Kartenspiel nach Farben und Werten geordnet,
dann mehrfach auseinandergelegt und wieder zusammengeschoben, angeblich
um das Spiel gut zu mischen. Schließlich breitet man die Karten wieder aus
und behauptet nun, trotzdem die Karten verdeckt und ganz durcheinander
gelegt seien, dennoch imstande zu sein, jede gewünschte Karte sofort zu
finden. — Die Kenntnis der Stelle, wo sich die betreffende Karte befindet,
wird dadurch ermittelt, daß man den Wert der Farbe von demjenigen der Karte
abzieht.

Auf Verabredung mit einer anderen Person beruht der Trick, von einigen
vorgelegten Gegenständen sagen zu können, welcher von einem Zuschauer heimlich
berührt wurde. Die verabredeten Zeichen müssen natürlich ganz unauffällig
sein. — Hier sei auch der Scherz erwähnt, daß man behauptet, auf Grund der
„Klangwirkung" angeben zu können, ob eine auf den Tisch geworfene Münze
auf die Avers- oder Reversseite fiel. Natürlich ist dies nur durch verabredete
Signale möglich.

Ein überraschendes Hellsehkunststück ist folgendes: Der Künstler hält

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