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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0760
I

I 740 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1927.)

ten Lappen eingewickeltes, musikdosenähnliches Instrument zum Vorschein.
Das Spiel wurde durch Hebeldruck ausgelöst, was durch das schiefe Sitzen
ermöglicht wurde.

Schlußiolgerungen.

Stellen wir rückblickend uns vor, welcher Hilfsmittel die Zauberkunst bedarf
, um ihre Täuschungen hervorzurufen, so sind es der besonders hergerichtete
Raum, die Zauberapparate, die Versteckmöglichkeiten, die Mitwirkung von Gehilfen
, sowie die persönlichen Kunstgriffe und Täuschungsmittel des Taschenspielers
selbst. Diese Hilfsmittel bLden aber zugleich Bedingungen taschen-
spieleriscber Möglichkeiten überhaupt, über die hinaus jegliche Zauberkunst
unmöglich wird. Als wesentlich erscheint, daß ein Taschenspieler in voller
Freiheit über alle seine Glieder verfügt, und daß man ihn nicht in jeder nur
möglichen Weise kontrollieren darf.

Vergegenwärtigen wir uns zum Vergleich die Situation eines Mediums,
das nach der v. Schrenckschen Mathode kontrolliert wird. Dasselbe wird in
einem besonderen llaurn entkleidet, erhält einen besondaren Anzug, wird unter
Bewachung ins Sitzungszimmer geleitet und sofort der Kontrolle übergeben.
Die beiden Hände und Arme werden von zwei kontrollierenden Personen so
gehalten, daß jede der beiden Personen je beide Hände oder Arme des Mediums
festhält. Ferner werden die Beine des Mediums durch diejenigsn der Kontrolleure
überwacht mittels Beinklemmung. Außerdem wird der Trancezusland
eingeleitet durch eine Schlafsuggestion, worauf das Medium den Kopf vornüber
hält, sich meist auf die Schulter einer der Kontrollpersonen stützend.
Damit jjde Bewegung auch von den weiter weg Sitzenden s ets überprüft werden
kann, werden dem Medium Leuchtarmbänder angslegt und der Anzug
wird mit Leuchtnadeln besteckt, so daß namentlich die jeweilige Stellung der
Extremitäten kenntlich gemacht wird.

Ein Medium, das auf diese Weise kontrolliert wird, ist ein absolut wehrloser
Mensch, info'ge dtr lebendigen Umklammerung und sodann wegen des
veränderten Bewußtseinszustandes, bei dem das Oberbewußtsein völlig ausgeschaltet
ist. Vergeblich frägt man sich, wie e3 ein Mensch in einer solchen
Situation anstellen soll, mittels Zaubertricks irgendwelche okkulte Phänomene
nachzuahmen. Selbst wenn man annahmen wollte, daß die Trance simuliert
wäre, bestände keine Möglichkeit zu bewußtem oder unbewußtem Be rug, denn

fio lebend'gj Fesselung durch vier Hände ist weit wirksamer ah jede andere
csselung, was nicht ausschließt, daß man sie noch mit einer Schnurfesselung
verbinden kann x). Und was nützen alle Einrichtungen, Apparate und Kunstgriffe
, wenn man sich seiner Glieder nicht frei bedienen kann. Nicht der einfachste
Trick läßt sich ausführen, ohne daß man Hände, Arme oder Beine dazu
benötigt. — Es versteht sich von selbst, daß man vollständig sicher sein muß,
daß sich unter den Sitzungsteilnehmern keine Helfershelfer befinden. Ist auch

*) Vgl. den Aufsatz von Prof. O. Fischer: Ueber eine einfache Bindungskontrolle
der Med.en (Zeitschr. f. Parapsych. September 1926) Die lebendige Fesselung durch
die Kontrollperson wurde s. Z. durch Prof. Fischer mit der Schnurfesselung kombiniert
. Und außerdem wurde die 2 mm dicke Seidenschnur, die Medium und Kontrollperson
verband, noch mit selbstleuchtenden Holzkugeln verknüpft, damit ein jeder
der Anwesenden die Unversehrtheit der Bindung kontrollieren konnte. Es war Rudi
Sch., der sich dieser mehrfachen Kontrolle unterzog; die Phänomene traten ein, als
ob keine Bindung bestanden hätte.


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