http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0762
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H u g I i, Fr. Magische Miniaturen. Eine Sammlung leicht ausführbarer alter und
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Peter, Josef. Sind Taschenspieler nötig zur Medien-Entlarvung? (In: Psychische
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Pfeiffer, Herrn. Das Buch der Probleme, Kunststücke und Gesellschaftsscherze
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W i l i m a n n , C. Teiepa ansehe Unterrichtsbriefe oder die Kunst des Gedankenlesens
. Hamburg.
Um das Phänomen von Konnersreuth.
Von Privatdozent Dr. Ernst B arthel, Köln.
Fechner erzählt in seinen witzigen kleinen Schriften von einem Gelehrten,
der zwar eine Tatsache bestritt, aber zu ihrer Erklärung gleichzeitig drei Hypothesen
aufstellte, deren jede ausreichen würde. Bei der Stigmatisierten von
Konnersreuth steht die Wissenschaft vor dem umgekehrten Fall, daß eine Wirklichkeit
zugegeben wird, deren Erklärung man aber aus verschiedenen Hypothesen
umsonst versucht. Denn die Einheitlichkeit des Gesamtphänomens
ist gerade das Wunderbare an der Tatsache, und es ist von vornherein
nicht sehr wahrscheinlich, diesem organischen Komplex mit den verschiedenen
Erklärungshypothesen der Autosuggestion, der Telepathie und einer dritten, als
fadenscheinig ausdrücklich eingesehenen Hypothese gerecht zu werden. Die Erledigung
des Falles durch das Wort „Wunder" im mythischen Sinne könnte das
menschliche Erkennen auch nicht davon lossprechen, den gegebenen individuellen
Fall in organischen Zusammenhang mit allgemeiner Bekanntem zu versetzen.
Denn dies heißt eigentlich „erklären ". Im Grunde genommen ist alles, was uns
umgibt, ein Wunder, das wir aber so weit als „erklärt" bezeichnen, als wir Verbindungen
zwischen Phänomenen hergestellt haben, die das Erraliiche und Zusammenhanglose
beseitigen und sinngemäß denkerisch irgendwo einlügen. Alles
ist ein aus dem schöpferischen Urgrund der Dinge hervorgehendes Wunder, wenn
man es recht überlegt. Nichts aber darf in a n d e r m Belang als Wunder aufgefaßt
werden, sofern nicht die Einheitlichkeit des schöpferischen Prinzips durchbrochen
werden soll. Schon Goethe prägte hierauf bezüglich das Dis.ichon:
„Das ist eben das wahre Geheimnis, das allen vor Augen
Liegt, euch ewig umgibt, aber von "keinem gesehn."
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