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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1927/0781
Fachliteratur des Auslandes

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Tat vollkommen als Röte markiert auf der Haut. Der Ring verschwand nach einer
Ekstase und Marie erklärte, daß er ihr nur gegeben worden sei, um zu zeigen, wo
der Verlobungsring erscheinen würde. Am Freitag, 20. Februar, hatte Abbe David
still vierzehn Männer aus den Nachbardörfern als Zeugen versammelt. „Um
8.30 Uhr a. m." — schreibt am nächsten Tag Imbert-Gourbeyre — „versicherten
wir uns, daß die Stigmata ganz trocken waren und daß der Ringfinger der rechten
Hand normal war, bloß wie tot, ohne Spur eines Ringes. Gegen 9 Uhr begannen
alle Stigmata zu bluten. Um 9.15 Uhr schwoll der Finger an und rötete sich unter
der Haut. 9.45 Uhr rann Blut oben und unten vom Finger und wir sahen den Ring
allmählich sich bilden."

Die letzte Ausgabe des Buches Imbert-Gourbeyres erschien 1894 und in demselben
schreibt er: „Marie Julies Ring bleibt bis heute. Ich sah ihn wieder im
Oktober 1891, einen Ring im Fleisch wie von roten Korallen, welche in die Haut gesunken
sind." Josef Peter.

Luce e Ombra, Rom. Januar—Juni 1927.

Ich bespreche zuerst Bozzanos im November 1926 beginnende ausführliche
Arbeit „Gedanke und Wille als gestaltende und organisierende Kräfte", Auf
experimentelle Tatsachen gestützt will Bozzano nachweisen, daß der Gedanke
imstande ist, sich in ein photographierbares Etwas zu verwandeln, oder sich in einer
plastischen Materialisation auszudrücken, ja schließlich einen ganzen Organismus
zu schaffen. Bozzano sieht sogar schon in Nachbildern gesehener Gegenstände, die
gelegentlich so intensiv sind, daß der Erlebende sie auf einem Schirm fixieren und
ihre Umrisse mit dem Bleistift nachzeichnen kann, exteriorisierte (materielle) Projektionen
des Denkens; auch in den halluzinatorischen Gestalten, die von Romanschriftstellern
und Malern zuweilen erblickt werden, sowie in manchen Halluzinationen
Hypnotisierter will er irgend etwas Substantielles sehen; zumal die Halluzinationen
der letzteren oft den physikalischen Gesetzen folgen, also z. B. durch
ein Prisma doppelt, durch ein Opernglas bald nah, bald fern gesehen werden (November
1926). Diese Auffassung wird nach Bozzano gestützt durch die „Gedankenformen
" die a) von Sensitiven gesehen, b) von der photographischen Platte
wiede*gegeben, c) in mcdiumistischen Sitzungen materialisiert werden. Frau Maria
Reynes ,das Medium Dr. Pagenstechers sagt z. B. (Proceedings Am. S. P. R.,
Bd. 16, S. 113): „Ich sah sehr oft die leuchtenden Bilder seiner (Pagenstechers)
Mutter und anderer Personen, an die er dachte, ohne es mir zu sagen; jedesmal
mußte Dr. Pagenstedher gestehen, daß ich die Person, an die er gerade dachte, beschrieb
." Bozzano bespricht ferner die von den Theosophen behaupteten Formen
abstrakter Gedanken und gibt mehrere Beispiele von Sch lderung bewußter oder
momentan nicht bewußter Vorstellungen anderer Personen durch Sensitive oder
Medien (Dezember 1926). Da auch diese Fälle noch keinen absoluten Beweis
für materielle Gedankenformen liefern, geht Bozzano rasch zur Gedankenphoto-
graphie über (Januar 1927), wobei er dk eigentliche Gedankenphotographie, die
mit einem photographischen Apparat gewonnen wird, unterscheidet von der
Skotographie, bei denen die photographische Platte direkt beeindruckt wird.
Er zitiert die Experimente des Kommandanten Darget und dessen Mitarbeiters;
Darget gelang es — wenn wir von Betrugsmöglichkeiten absehen — das Bild einer
Flasche oder eines Spazierstocks, an die er intensiv dachte, auf einer Platte erscheinen
zu lassen; ähnliche Experimente machte der Amerikaner Rogers. Manche
weitere Fälle, die Bozzano erwähnt, scheinen mir sehr problematisch und es ist
bedauerlich, daß Bozzano gelegentlich recht verdächtige Fälle allzu leicht hinnimmt
; wenn auch zuzugeben ist, daß man in einer mehr theoretischen Arbeit das
Recht hat, die sonst üblichen Echtheitserörterangen stark einzuschränken; aber
es bleibt bedenklich Ueberlegumgen darüber anzustellen, ob die ziemlich verdächtige
Skotographie eines geschriebenen Satzes eine entsprechende unsichtbare materialisierte
Schrift wiedergibt, oder ob der skotograpnierte Satz mit Hilfe eines
winzigen Strahls ultravioletten Lichts von den übernormalen Kräften direkt auf die
Platte geschrieben wurde. Im Februar-März-Heft bespricht Bozzano eingehend
die Versuche von Ochorowicz mit Frl.Tomczyk, wobei Skotographien von Händen
, Ringen, einem Fingerhut und der Mondscheibe erzielt wurden (Annales des
sciences psychiques 1912); wenn Ochorowicz nicht ein außerordentlich unfähiger
Beobachter war, stehen wir hier wirklich auf festem Boden, wenigstens was die


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